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Rechnung f. Energiebedarf unverständlich


27.01.2013 18:35 - Gestartet von dokuso
Kann der Autor bitte die Rechnung erläutern, wie man von einem 100kW-Sender auf "jährlich über eine Million Kilowattstunden" kommt?

Ich komme da grade mal auf ungefähr ein Viertel oder ein Fünftel, aber irgendwo habe ich mich ja vielleicht gründlich verrechnet...
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[1] SoloSeven antwortet auf dokuso
27.01.2013 18:52

einmal geändert am 27.01.2013 18:55
Benutzer dokuso schrieb:
Kann der Autor bitte die Rechnung erläutern, wie man von einem 100kW-Sender auf "jährlich über eine Million Kilowattstunden" kommt?

Ich komme da grade mal auf ungefähr ein Viertel oder ein Fünftel, aber irgendwo habe ich mich ja vielleicht gründlich verrechnet...

In einem Jahr mit 365 Tagen sind das 876.000 Kilowattstunden.
Doch vielleicht hat einer der Wartungstechniker auf dem Klo das Licht angelassen.
;-)
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[1.1] Wiewaldi antwortet auf SoloSeven
27.01.2013 19:05
Benutzer SoloSeven schrieb:
Benutzer dokuso schrieb:
Kann der Autor bitte die Rechnung erläutern, wie man von einem 100kW-Sender auf "jährlich über eine Million Kilowattstunden" kommt?


In einem Jahr mit 365 Tagen sind das 876.000 Kilowattstunden. Doch vielleicht hat einer der Wartungstechniker auf dem Klo das Licht angelassen.
;-)

100 KW ist die abgestrahlte Sendeleistung, um diese zu erzeugen brauchts schon etwas mehr.
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[1.1.1] dokuso antwortet auf Wiewaldi
27.01.2013 19:21
Benutzer Wiewaldi schrieb:
100 KW ist die abgestrahlte Sendeleistung, um diese zu erzeugen brauchts schon etwas mehr

Ähm?

Ist ein Antennengewinn von 10dB und ein Senderwirkungsgrad von 40% unrealistisch?
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[1.1.1.1] hansjo antwortet auf dokuso
05.07.2013 16:24

einmal geändert am 05.07.2013 16:25
Benutzer dokuso schrieb:
Ist ein Antennengewinn von 10dB [...] unrealistisch?

Völlig. Alleine dies anzunehmen zeugt von grossen Lücken beim Verständnis.

Eine Antenne verstärkt kein Signal. Der Begriff Antennengewinn ist mißverständlich. Eine Antenne kann nur das Signal in bestimmte Richtungen bündeln, so daß in diese Richtung mehr Sendeleistung gesendet wird.

Nun verwendet man für DVB-T natürlich keine richtigen Richtstrahler, da man ein großes Gebiet in alle Richtungen vom Sender abdecken will. Man will natürlich auch nicht gen Himmel abstrahlen, so daß man schon Antennen mit gewisser Bündel/Richtwirkung verwendet. Da sind maximal 3dB Antennengewinn anzunehmen.
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[2] Kai Petzke antwortet auf dokuso
27.01.2013 19:21
Benutzer dokuso schrieb:
Kann der Autor bitte die Rechnung erläutern, wie man von einem 100kW-Sender auf "jährlich über eine Million Kilowattstunden" kommt?

100 kW abgestrahlte Leistung entspricht bei 80% Gesamtwirkungsgrad (sowohl der Verstärker, als auch die HF-Leitungen als auch die eigentlichen Antennen haben jeweils gewisse Verluste) einer aufgenommenen Leistung von 125 kW.

Ein Jahr hat 8760 Stunden.

125 kW * 8760 h = 1 095 000 kWh


Kai
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[2.1] dokuso antwortet auf Kai Petzke
27.01.2013 19:22
Benutzer Kai Petzke schrieb:

100 kW abgestrahlte Leistung entspricht bei 80% Gesamtwirkungsgrad (sowohl der Verstärker, als auch die HF-Leitungen als auch die eigentlichen Antennen haben jeweils gewisse Verluste) einer aufgenommenen Leistung von 125 kW.

man Antennengewinn
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[2.1.1] Kai Petzke antwortet auf dokuso
27.01.2013 20:15
Benutzer dokuso schrieb:
Benutzer Kai Petzke schrieb:

100 kW abgestrahlte Leistung entspricht bei 80% Gesamtwirkungsgrad (sowohl der Verstärker, als auch die HF-Leitungen als auch die eigentlichen Antennen haben jeweils gewisse Verluste) einer aufgenommenen Leistung von 125 kW.

man Antennengewinn

Du hast recht. Allerdings muss man durch den Antennengewinn teilen, nicht damit multiplizieren - sonst wäre es ja noch mehr Leistung, die man reinpumpen müsste ;-)


Kai
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[2.1.1.1] dokuso antwortet auf Kai Petzke
27.01.2013 20:19

4x geändert, zuletzt am 27.01.2013 20:22
Benutzer Kai Petzke schrieb:

Du hast recht. Allerdings muss man durch den Antennengewinn teilen, nicht damit multiplizieren - sonst wäre es ja noch mehr Leistung, die man reinpumpen müsste ;-)

Richtig. Und damit ist der Faktor Strom nicht wirklich relevant. 250000kWh sind 50TsdEUR, also sagen wir 3-5 Werbespots. Mal 20 Senderchen ergibt also einmal(!) 5-10h werbeunterbrochenes Fernsehen, und die jährlichen Stromkosten wären drin.

Zum Vergleich: 250000kWh sind etwa 100 Haushalte.


PS: Die Bandbreite über Satellit ist immer höher als terrestrisch, etwa 3-4fach (27-36MHz anstelle 8MHz).
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[2.2] koelli antwortet auf Kai Petzke
27.01.2013 19:56
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer dokuso schrieb:
Kann der Autor bitte die Rechnung erläutern, wie man von einem 100kW-Sender auf "jährlich über eine Million Kilowattstunden" kommt?

100 kW abgestrahlte Leistung entspricht bei 80% Gesamtwirkungsgrad (sowohl der Verstärker, als auch die HF-Leitungen als auch die eigentlichen Antennen haben jeweils gewisse Verluste) einer aufgenommenen Leistung von 125 kW.

Ein Jahr hat 8760 Stunden.

125 kW * 8760 h = 1 095 000 kWh


Kai

Du meine Güte. Ein EINZIGER DVB-T-Sender verbraucht 1 Million Watt im Jahr?
Das hätte ich niemals gedacht.
Dann ist ja DVB-T alles andere als umweltfreundlich!

Bezieht sich die Angabe auf eine Antenne, über die dann alle Sender ausgestrahlt werden oder gilt die Angabe nur für ein Programm-Bouquet?
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[2.2.1] Kai Petzke antwortet auf koelli
27.01.2013 20:13

einmal geändert am 27.01.2013 20:15
Benutzer koelli schrieb:

Du meine Güte. Ein EINZIGER DVB-T-Sender verbraucht 1 Million Watt im Jahr?

Nein, dokuso hat wohl recht, dass die Sendeleistungen nicht nach dem angegeben werden, was in die Antenne unten als Strom reingeht, sondern nach dem, was in Hauptstrahlrichtung an Funkleistung rauskommt. Das wird dann verglichen mit dem, was man in eine ungerichtete Antenne reinpumpen müsste, damit dort dasselbe (dann in allen Richtungen gleich) rauskommt.

Nun strahlen Fernsehantennen vernünftigerweise überwiegend in horizontaler Richtung ab, also nur wenig in Richtung Himmel und ebenfalls nur wenig direkt in Richtung Erdboden. Das macht einen Faktor 10 aus. Im Gegenzug sind die elektrischen Wirkungsgrade wahrscheinlich geringer als in meinen optimistischen 80% angenommen. So dass man von ca. 250.000 kWh pro Jahr für einen "100-kW"-Sender ausgehen kann.

Das hätte ich niemals gedacht. Dann ist ja DVB-T alles andere als umweltfreundlich!

Na ja, wenn so eine Sendeantenne in einer Großstadt wie Berlin knapp 1 Mio. Bürger mit Fernsehen versorgt, dann sind es am Ende 2 kWh pro Bürger und Jahr. Die Fernseher fressen ein Vielfaches davon.

Bezieht sich die Angabe auf eine Antenne, über die dann alle Sender ausgestrahlt werden oder gilt die Angabe nur für ein Programm-Bouquet?

Die Angabe gilt pro Bouquet. Sind also 6 Bouquets mit voller Leistung auf der Antenne, dann sind es entsprechend 1,5 Mio. kWh pro Jahr.


Kai