Benutzer chickolino schrieb:
10,xx Euro nettoeinkaufwert plus 19 % Umsatzsteuer ergibt rund 12,50 Euro . . .
10,19 Euro plus Umsatzsteuer ergibt 12,13 Euro brutto.
Also muss ein Endkundengrundpreis (wenn ein unternehmen wirtschaftlich arbeitet) rund 25 % darüber liegen damit dauerhaft gewinn eingefahren werden kann . . .
Wie kommst du auf 25%? Ist das nicht ein völlig willkürlich gewählter Wert? Was hat der mit der Kostenstruktur eines DSL-Anbieters zu tun?
Für die sonstigen Kosten einfach einen Prozentsatz der TAL-Miete anzusetzen scheint mir schon vom Ansatz her verfehlt. Das kannst du vielleicht im Handel machen, aber nicht bei DSL-Anschlüssen.
Macht also einen möglichen Endkundenpreis von rund 15 euro gegenüber den derzeit beworbenen
endkundenpreisen für DSL mit VoIP die in den günstigeren fällen bei rund 20 Euro liegen.
Bei einem Endkundenpreis von 15 Euro bleiben dem Anbieter nach Abzug von TAL-Miete und Mehrwertsteuer stolze 2,41 Euro, um alle übrigen Kosten zu decken. Auch das scheint mir noch unrealistisch.
Sprich das voIP kostet die Firmen rund 5 euro mtl. die sie an den Endkunden weitergeben . . .
Du meinst, VoIP-Telefonie kostet den Anbieter 4,20 Euro (5 Euro abzüglich Mehrwertsteuer), während sämtliche übrigen Kosten insgesamt nur 2,41 Euro betragen sollen?
Mit dem VoIP werden der firma natürlich wietere Verdienstmöglichkeiten eröffnet durch teurer
abgerechnete Telefonate ins Ausland oder in
Handynetze -
Und im Prinzip erhält sie auch Interconnect (IC) für ankommende Verbindungen.
aber gleichzeitig birgt VoIP für das Unternehmen eben auch ein gewissen (unternehmerisches) Risiko, weil es ggf. auch dauernutzer im Privaten bereich gibt die die abgehenden Telefonate innerhalb der flat soweit ausnutzen das die IC-Gebühren diesen Aufpreis leicht wettmachen können (z.b. eben die Haushalte mit mehreren pubertierenden kindern bzw.
jugendlichen)
Da wir hier über ein Massengeschäft sprechen, verteilt sich dieses Risiko auf viele Kunden und ist dadurch für den Anbieter kalkulierbar. Folgende Posten sind unmittelbar nutzungsabhängig:
a) IC-Einnahmen Festnetz Inland ankommend
b) IC-Ausgaben Festnetz Inland abgehend
c) Endkundenentgelte Festnetz Inland abgehend
d) IC-Einnahmen sonstiges ankommend
e) IC-Ausgaben sonstiges abgehend
f) Endkundenentgelte sonstiges abgehend
Mit Festnetz-Flat fällt der Einnahmeposten c) weg. Wenn wir unterstellen, dass der Durchschnittskunde genausoviel abgehend wie ankommend telefoniert, gleichen sich a) und b) etwa aus. Dem Anbieter bleiben d) sowie die Marge aus f) minus e) als Erlös.
Natürlich kosten auch die VoIP-Infrastruktur, Abrechnung und Kundenbetreuung etwas. Und es gibt auch Kunden mit asymmetrischem Verkehr, bei denen Posten b) etwas größer ausfällt als a). Letzten Endes glaube ich aber jedenfalls, die Telefonie ist gar nicht der große Kostenfaktor.
Ergo - es sollte doch auch Firmen geben die eben dieses unterhmerische Risiko weglassen und lieber auf stetigen und nachhaltigen Gewinn rein durch die weitervemittlung der DSL-Leitung setzen.
Unternehmen heißen deshalb so, weil sie "unternehmerisches Risiko" tragen, um Geld zu verdienen.
Da die einkaufswerte jetzt nach langen hin- und her und missverständnissen klar sind -
Klar ist nur ein einziger Einkaufspreis, nämlich die monatliche TAL-Miete. Das dürfte zwar der größte Einzelposten sein, aber damit sind im Wesentlichen nur ein paar Kilometer Kupferdraht bezahlt. *Etwas* zusätzlicher Aufwand ist schon noch nötig, um daraus einen funktionsfähigen Internetanschluss für den Endkunden zu machen.
sollte es doch möglich sein eine reine DSL- Leitung anzubieten und damit den preis der
bisher am meisten angebotenen DSL plus VoIP offerten zu unterbieten.
Wie ich oben schrieb, muss die VoIP-Komponente kein reiner Kostenfaktor sein, sondern ist unterm Strich sogar eher eine Erlösquelle. Und das ist selbst dann noch denkbar, wenn die Festnetz-Flatrate ohne Aufpreis enthalten ist. Deshalb ist es für viele Anbieter sinnlos, einen reinen DSL-Anschluss ohne Telefonie überhaupt anzubieten.
Der kunde sollte entscheiden können ob er bei rund 5 euro Preisvorteil eben auf eine reine
DSL-Leitung setzt [...] oder eben auf DSL
plus VoIP . . .
5 Euro sind zwar ein gängiger Aufpreis für eine Festnetz-Flat, aber der soll dem Anbieter ja im Wesentlichen nur die wegfallenden Einnahmen für Verbindungsentgelte kompensieren - das war oben Posten c). Wenn aber die Telefoniefunktion ganz wegfällt, fehlen auch die anderen Einnahmen durch Verbindungsentgelte und Interconnect.
Deshalb kannst du aus einem - ohnehin recht knapp kalkulierten - Paket mit Festnetz-Flat für 20 Euro nicht einfach die 5 Euro herausrechnen und einen reinen Internetanschluss für 15 Euro erwarten.