Was halten Sie von den neuen o2-DSL-All-In-Tarifen?

Die Daten-Drossel bei o2
Bild: Henryk Olszewsk - Fotolia.com, Marleen Frontzeck, Montage: teltarif.de Der DSL- und VDSL-Anbieter o2 hat mit dem Umkrempeln seines Produktportfolios im Festnetz-Bereich auch eine Daten-Drossel eingeführt. Positiv ist an den neuen Tarifen hingegen die Allnet-Flatrate aus dem Festnetz für unbegrenzte Gespräche in alle deutschen Mobilfunknetze und ins Festnetz. So gut wie alle anderen Festnetz-Tarife bieten nur eine Flatrate ins Festnetz, und die Anbieter verlangen teils hohe Minutenpreise für Anrufe zum Handy. Daher lohnen sich die neuen o2-Bundle besonders für Vieltelefonierer. Ein ähnliches Angebot hat lediglich easybell seit Ende des vergangenen Jahres im Sortiment. Einen ausführlichen Vergleich der neuen o2-Tarife mit denen vor easybell haben wir bereits in einem weiteren Artikel durchgeführt.

Die Drosselung der Übertragungsgeschwindigkeiten bei DSL- und VDSL-Tarifen ist ebenfalls nicht neu, denn bereits 1&1 bietet seit vielen Jahren mit der Surf & Phone Flat einen gedrosselten Tarif an. In diesem greift die Drosselung der Bandbreite ab einem verbrauchten Datenvolumen von 100 GB pro Monat und der Kunde wird für den Rest des Monats von bis zu 16 MBit/s auf 1 MBit/s im Downstream gebremst.

Die Daten-Drossel bei o2
Bild: Henryk Olszewsk - Fotolia.com, Marleen Frontzeck, Montage: teltarif.de Die Deutsche Telekom musste für ihre im Mai vorgestellte Daten-Drossel ordentlich Kritik einstecken. Das Unternehmen hat angekündigt, die Reduzierung der Geschwindigkeit ab einem Datenvolumen von 75 GB pro Monat auf 384 kBit/s im Downstream einzuführen. Auch die Telekom-Tochter Congstar will bis spätestens im Jahr 2014 ihre Internet-Anschlüsse drosseln. Allerdings gibt es bei der Daten-Drossel in den neuen o2-Tarifen eine feinen Unterschied zu den aufgeführten Beispielen.

Fair Flatrate: Abgeschwächte Daten-Drossel

Während der neue o2 DSL All-In S mit einer "richtigen" Drossel ab 100 GB pro Monat kommt und die Geschwindigkeit von 8 MBit/s auf 2 MBit/s im Downstream für den Rest des Monats beschränkt wird, verhält es sich bei dem o2 DSL All-In M und DSL All-In L etwas anders. Diese verfügen über eine "Fair Flatrate", bei der die Drosselung erst zu einem späteren Zeitpunkt ab einem verbrauchten Datenvolumen von 300 GB stattfindet.

Die Fair Flatrate kurz erklärt
Bild: o2 Wer drei Monate in Folge hintereinander über das enthaltene Daten-Kontingent von 300 GB kommt, schaltet damit die Drossel scharf, die ab dem vierten Monat greift, wenn man im jeweiligen Monat erneut über 300 GB kommt. Dabei wird vom 16-MBit/s-Internet-Anschluss bzw. dem VDSL-Anschluss mit bis zu 50 MBit/s auf 2 MBit/s im Downstream reduziert.

Das muss der intensive Internet-Nutzer bei der Fair Flatrate von o2 beachten

Dies bedeutet für den intensiven Internet-Nutzer, er muss entweder jeden dritten Monat mehr auf seine verbrauchtes Datenvolumen achten, um nicht in diese dauerhafte Drosselung zu geraten, oder er bucht eine zusätzliche Upgrade-Option. Es stehen zwei neue Optionen für die o2-Pakete zur Verfügung: ein 100-GB-Datenvolumen für monatlich 4,99 Euro oder die Unlimited-Option für 14,99 Euro pro Monat, mit der unbegrenzt im Internet gesurft werden kann. Diese sind jeden Monat zu- bzw. abbuchbar und haben eine Kündigungsfrist von einem Monat.

Hinweis: Die neuen o2-Pakete sind ab dem 17. Oktober buchbar. Die neue Drossel-Regelung soll erst ab dem 1. Juli 2014 greifen. Altkunden behalten ihre bisherigen Konditionen - dauerhaft ohne Drossel. Ob die neuen DSL- und VDSL-Tarife von den Neukunden und auch Bestandskunden gut angenommen werden, muss sich noch erst zeigen.

Was halten Sie von den neuen o2-Tarifen im Festnetz-Bereich?