"Mobile Unlimited On Demand": Das bietet der neue o2-Tarif
Der Netzbetreiber o2-Telefónica startet für seine Kunden am 3. April 2024 eine "Tarifinnovation" im deutschen Markt: Der neue Tarif heißt "o2 Mobile Unlimited On Demand" und ist mit einer "Datenmechanik" ausgestattet. Der monatliche Preis beträgt 59,99 Euro.
Pro Kalendertag(!) erhalten die Kunden 10 Gigabyte Datenvolumen als Basis eingerichtet. Das wären in einem Kalender-Monat (30 Tage) 300 GB. Sollte ein Kunde an einem Tag wirklich mehr Datenvolumen brauchen, kann "beliebig oft" zusätzliches Highspeed-Datenvolumen in Häppchen von jeweils 2 GB kostenlos per SMS nachgebucht werden. Ohne die Nachbuchung sinkt die mögliche Datengeschwindigkeit nach Verbrauch des inkludierten oder nachgebuchten Highspeed-Datenvolumens auf "bis zu 384 kBit/s."
Die o2-unlimited Tariffamilie in der Übersicht
Grafik: o2-Telefónica
Die für den Kunden nutzbare Netztechnik ist in diesem Tarif 2G (GSM), 4G (LTE) und 5G (NSA, 5G-SA optional, je nach Endgerät). Die maximale Downloadgeschwindigkeit liegt bei 300 MBit/s (Upload bis zu 50 Mbit/s), soweit vor Ort technisch verfügbar.
o2 weist darauf hin, dass diese Aktion zunächst bis zum 2. Juli 2024 limitiert ist, eine Verlängerung behalte man sich vor.
Grundke: Veränderte Bedürfnisse
Dr. Verena Grundke, Director Customer Marketing bei o2-Telefónica
Foto: o2-Telefónica
Verena Grundke, Director Customer Marketing bei o2-Telefónica und verantwortlich für den neuen Tarif, möchte "Tarif-Innovationen auf den Markt (bringen), um den sich verändernden Bedürfnissen unserer Kunden noch besser gerecht zu werden – wie etwa mit dem erfolgreichen o2-Grow-Vorteil unseres o2-Mobile-Portfolios."
Und weiter: "Mit dem Unlimited On Demand Tarif starten wir eine neue Tarifform für endloses Surfen. Durch die Kombination von unlimitiertem Datenvolumen mit einer einfachen Datenmechanik können wir einen "hochattraktiven Preispunkt" bieten. Werden mehr als 10 Gigabyte an einem Tag für die mobile Datennutzung benötigt, lassen sich Extra-Gigabytes einfach, schnell und so häufig wie benötigt kostenfrei per SMS hinzubuchen."
Limit-Info per SMS
o2-Kunden, die den neuen Tarif gebucht haben, erhalten per SMS eine Information, wenn sie acht Gigabyte an Datenvolumen verbraucht haben. In jeweils 2-Gigabyte-Schritten können sie dann - ebenfalls per SMS - Datenvolumen nachbuchen und dies beliebig oft. Innerhalb von wenigen Sekunden stehe dieses zur Verfügung, betont o2.
Dieses Angebot gilt ebenfalls für Junge Leute (bis 28 Jahre), Selbstständige und Kleinunternehmer und ist (zunächst) bis zum 2. Juli 2024 gültig. o2-Bestandskunden können im Rahmen einer Vertragsverlängerung in diesen neuen Tarif wechseln. Auch in der Flex-Variante (monatliche Kündigungsfrist von Anfang an) ist der neue Tarif relativ kurzfristig buchbar.
Was kann man mit 10 GB anfangen?
Wer sich unter 10 GB Datenvolumen nichts vorstellen kann: o2 nennt einige Beispiele, wofür dies ausreichen soll:
- 10 Stunden Video-Streaming in HD
- 20 Stunden Online-Spiele
- 50 Stunden Social Media
- 100 Stunden Musik-Streaming
Mobile Datennutzung legt weiter zu
Mit der fortschreitenden Digitalisierung und dem steigenden Konsum von Unterhaltungsangeboten legt auch die Datennutzung der Mobilfunkkunden kontinuierlich zu. Allein im Jahr 2023 transportierte das o2-Netz 4,8 Milliarden Gigabyte an Daten und damit etwa 40 Prozent mehr als im Jahr davor. Im Jahr 2021 waren es noch 2,4 Milliarden Gigabyte. Damit setzt sich der Trend fort, dass sich das mobile Datenvolumen im o2-Netz alle zwei Jahre verdoppelt.
Eine Einschätzung (von Henning Gajek)
Der neue Tarif ist in der Tat kreativ. Man gibt jeden Monat 59,99 Euro aus und hat dafür 10 GB Datenvolumen pro Tag sicher. Das sind auf einen 30-Tage-Monat umgerechnet 300 GB. Damit sollten die allermeisten Nutzer auskommen. Braucht man wirklich mehr, müsste man immer und immer wieder per SMS umständlich nachbuchen. Man darf gespannt sein, wer diesen Tarif bucht. o2 wäre es wohl am liebsten, wenn eine breite Nutzerbasis diesen Tarif bucht, aber seine Grenzen niemals erreicht.
Wer weiter davon träumt, seine heimische Server-Farm nur noch über Mobilfunk anzubinden, muss sich weiterhin andere Angebote besorgen oder doch auf das "echte" Festnetz wechseln - soweit das vor Ort möglich ist.
o2 ist der Ansicht, dass 5G inzwischen "massenmarkttauglich" sei.