Focus: congstar führt Datendrossel bei DSL ein
congstar plant die Datendrossel
Logo: congstar
Auch die Telekom-Tochter congstar wird bei ihren DSL-Anschlüssen
eine Datendrossel einführen. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Focus heute vorab
unter Berufung auf einen Sprecher des Unternehmens. Dieser
habe dem Nachrichtenmagazin gesagt, man plane die Einführung einer Datenobergrenze für Festnetzkunden.
Im Mai dieses Jahres hatte die Muttergesellschaft Telekom eine Obergrenze für die pro Monat übertragenen Datenmengen
bei neuen und geänderten DSL-Verträgen eingeführt. In der breiten Masse stieß das Unternehmen
damit auf Unverständnis.
Ab wann die Telekom-Tochter congstar seine AGB für neue Verträge entsprechend ändern will, ist nicht bekannt. Einen Zeitpunkt nannte der Sprecher nicht. Der Focus berichtet jedoch, dass eine Änderung spätestens 2014 anstehe, ab 2016 soll die Datendrossel dann greifen. Ähnlich ist dieses auch bei der Telekom geplant. Auch hier können Kunden mit den Drossel-AGB bis 2016 noch unlimitiert surfen, die Datenbremse greift erst dann. im April hatte congstar-Chef Martin Knauer gegenüber unserer Redaktion noch bekundet, keine Datendrossel einführen zu wollen. Offenbar musste er sich nun den Vorgaben des Mutterkonzerns beugen.
Angeblich plant auch Vodafone mit der Datendrossel
congstar plant die Datendrossel
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Bei der Telekom ist aktuell geplant, dass die Kunden mit normalen DSL-Anschlüssen mit bis zu 16 MBit/s im Downstream
nach 75 GB pro Monat auf 2 MBit/s gedrosselt werden. Diese Grenze von 2 MBit/s hatte die Telekom erst nachträglich eingeführt,
ursprünglich wollte sie die Drossel auf eine Datenrate von 384 kBit/s einführen. Hier hatte man nach einigen Wochen jedoch
auf das negative Kundenfeedback reagiert. Die DSL-Anschlüsse und somit auch die VDSL- und Glasfaserleitungen wären
nach erreichen der Datenmenge für Breitbanddienste faktisch nicht mehr nutzbar gewesen.
Nach Angaben des Focus soll es auch bei Vodafone Überlegungen geben, die Datenleitung nach einem gewissen Datenvolumen zu drosseln. Hintergrund dürfte die Übernahme von Kabel Deutschland sein. Kunden des Kabelanbieters haben derzeit laut AGB ein Datenvolumen von 10 GB pro Tag. Anders als der Focus es in seiner Vorabmeldung darstellt wird dann aber nicht die komplette Leitung gedrosselt, sondern lediglich bestimmte Dienste wie Filesharing. Zudem greift die Drossel derzeit erst bei einem deutlich höheren Tagesvolumen. Der Focus zitiert dazu einen "Unternehmenskenner": "Vodafone kann unmöglich bisherige DSL-Kunden unbegrenzt surfen lassen und neue Kabelkunden drosseln.“ Offiziell bestreitet das Unternehmen solche Pläne.