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...ist die Leitung dann auch wieder 'shared'?


06.08.2001 13:07 - Gestartet von guidod
Der grosse Vorteil der klassischen Kupferleitungen liegt ja darin, dass die Leitung immer exklusiv ist - sie geht vom Teilnehmer direkt bis in die Vermittlungsanlage. So kann man sich aussuchen, wie man Daten und Sprache ueber diese Leitung uebertraegt, notfalls tauscht man halt den Netzabschluss beim Teilnehmer aus - oder eben ein Frequenzsplitter fuer ADSL.

Allerdings ist es natuerlich ein recht hoher Aufwand, fuer jeden Anschluss eine Leitung in den Erdboden zu bringen - so kam man vor einiger Zeit auf die Idee von FTTC 'Fibre To The Curbe' = Glasfaser bis zum Vermittlungskasten. Ueber eine einzelne Leitung koennen viele (ISDN-)Kanaele geschickt werden, die dann im Vermittlungkasten (im Keller) aufgetrennt werden auf mehrere Hausleitungen.

Der eigentliche Grund sollte klar sein: Kostensenkung. Dies ging in etwas laendlicheren Gebieten im Osten soweit, dass man eine einzelne Glasfaser durch mehrere (Einfamilien-)haeuser gezogen hat, und per speziellen Kopplern je einen Kanal abgegriffen hat. Damit ist natuerlich das BitProtokoll (sozusagen die Modulation) festgegelegt, etwa auf ATM-Basis.

Logisch, dass hier keine Bandbreiten-erweiterung fuer die Endnutzer schwer moeglich ist - man hat ka schon eine Breitbandtechnik genommen, aber mit der urspruenglichen Absicht, nur kleine Anteile zu vermieten, und dabei in der Summe die verfuegbare Bandbreite schon moeglichst gut auszunutzen.

Nun gut, da wir es hier oft mit ATM zu tun haben, koennte man die exklusive Zuordnung von Bandbreitenanteilen aufheben, solange es um Internetzugang geht, allerdings muesste sich dann mal jemand aufmachen, und einen volumenbasierten Endnutzer-Tarif erfinden. Ansonsten koenne man eben ein paar ATM-Kaenaele fuer die Paketvermittlung zuordnen, und wuerde auf aehnlichem organisatorischem Profil landen wie die Powerline-Technik - und wehe, der Nachbar laedt gerade ein dutzend MP3s runter.

Eine andere Moeglichkeit jedoch ist, dass eine Glasfaser exklusiv zur Verfuegung steht - sie geht vom Teilnehmer direkt bis in die Vermittlungsanlage, ohne irgendwo Zwischenstation zu machen, oder anderen die Moeglichkeit zu geben, Bandbreitenanteile mitzunutzen. Je nach eingesetzter Technik kann man so auch hunderte MBit/s uebertragen, und wenn sich die Technik mal weiterentwickelt (wie etwa bei ADSL via Kupfer), so kann man die Technik auch pro Teilnehmeranschluss nach und nach erweitern.

So stellt sich fuer mich die Frage, wie die Netzbetreiber hier vorgehen - handelt es sich um eine exklusive physische-verlegte Glasfaser zum Endkunden, oder wird eine hundert-MBit Leitung nur in etwas groessere Teile zu je 10-MBit zerlegt und vermietet. Auch letzteres wird gerne im Firmenbereich gemacht - der ausgetrennte Abschluss ist dann eben keine ISDN-Dose mehr, sondern eine 10MBit-Ethernet-Dose (wie ja auch ADSL-Modems nutzerseitig einfach nur 10MBit-Ethernet sind).

Interessant ist auch die Fragen, ob diese Angebot sich ueberhaupt an Privatkunden richtet, oder man sich eben doch auf den Datenanschluss fuer Firmen konzentriert, und auch Support verkauft, so man Daten *und* Sprache per Glasfaser verschicken will. Dies ist jedenfalls bisher so, und obendrein bisher auch meist ohne allgemeinen Tarif, je Verhandlungssache.

Ich bin gespannt, wie es auf diesem Gebiet weitergeht
es gruesst, Guido
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[1] gpunkt2000 antwortet auf guidod
13.12.2001 17:23
Bei der HanseNet wird es wohl so sein, das jede Wohnung eine eigene Leitung bekommt. Praktisch wird es so aussehen, dass jeder HanseNet-Kunde mit max. 10 Mbit versorgt wird.

Die HanseNet hat die vorarbeiten in unserem Stadtteil abgeschlossen, nun müssen nur noch die Kabel verlegt werden. Ich freue mich schon auf die "neue" Internet-Welt.

cu 'n' bye buy
G-Punkt2000