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Schaut man sich das genauer an, ist die Argumentation hier sachlich schwierig.


26.06.2015 12:01 - Gestartet von Leiter Kundenverarsche³
Natürlich ist das durchaus leicht Wettbewerbsverzerrend, wenn die Telekom "unterpreisige" Angebot macht, die unterhalb des Vorleistungsber­eitstellun­gsproduktpreises (<- ich liebe die deutsche Sprache) liegen. Anderseits gibt es ganz grundsätzlich wohl kaum einen "besseren Anreiz" für die zahlreichen Alternativanbieter eine eigene tragfähige Breitband-Infrastruktur aufzubauen oder zu erwerben. Je niedriger die Telekom beim Vorleistungspreis ansetzt, desto größer nachher die Marge beim Reseller. Der hat dann natürlich weniger Lust, sich selbst eine entsprechend kostspielige Infrastruktur anzuschaffen. Man kann die Hand hier also nicht ganz so leichtfertig umdrehen.

Und was noch dazu kommt - und von der Journallie überall unerwähnt bleibt - das Angebot in Köln zielt natürlich vor allem auf zwei starke Konkurrenten in der Millionenstadt ab: Netcologne und Unitymedia. Und zumindest letzterem Unternehmen wünsche ich diesen Schlag unter die Gürtellinie von ganzem Herzen.
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[1] crazyfone antwortet auf Leiter Kundenverarsche³
29.06.2015 10:13
Das Thema wäre für teltarif wohl halb so interessant, wenn es ein derartiges Angebot auch in Berlin gäbe. Wette ich, ist ja oben bereits erwähnt. Ansonsten lasst die Telekom doch machen, der Markt regelt es von ganz allein...

Hier ist noch Entertain Comfort mit ISDN und VDSL50 für geschmeidige 54€. Als Listenpreis Löhner schau ich mir doch nicht an, wie Andere für das Gleiche 30€ zahlen?! Da muss ich das Thema ISDN vs. IP gar nicht aufmachen, denn regulär kostet Zuhause M Entertain IP auch knapp 45€. Wenn die ab 25€ anbieten können, kenn ich jetzt deren Marge.
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[1.1] micha37 antwortet auf crazyfone
29.06.2015 11:19
Benutzer crazyfone schrieb:
Hier ist noch Entertain Comfort mit ISDN und VDSL50 für geschmeidige 54€. Als Listenpreis Löhner schau ich mir doch nicht an, wie Andere für das Gleiche 30€ zahlen?! Da muss ich das Thema ISDN vs. IP gar nicht aufmachen, denn regulär kostet Zuhause M Entertain IP auch knapp 45€. Wenn die ab 25€ anbieten können, kenn ich jetzt deren Marge.
Die Meisten vergessen hierbei wie immer, dass es sich nicht um das gleiche Produkt handelt. Wenn man in Köln 100 MBits in 100 Haushalte legen will, zahlt man dafür so viel wie woanders vielleicht für 20 Haushalte. Dort wird aber nicht der 5-fache Preis angesetzt. Grundsätzlich soll deutschlandweit ein einheitliches Preisgefüge hergestellt werden. Es gab aber schon immer regional begrenzte Angebote (5-10€/Monat günstiger auf 5 bis 24 Monate).
In einem Zielmarkt, in dem die Nachfrage den Preis und den Markt reguliert, kommt es zu solchen Auswüchsen, und es gibt hier viele verschiedene Ansichten. Ich kann diese Taktik nachvollziehen, auch wenn sie mir persönlich nicht unbedingt schmeckt. Was ich mich aber auch frage: Wie kann Netcologne mit 25€ kostendeckend arbeiten? Ach die müssen ja gar nicht alles versorgen, was 100km abseits von allen Orten liegt.... (altes Thema Universaldienstverpflichtung)
Ähnliche Beispiele für regionale Preise: Obst+Fisch (macht Sinn), Benzin (macht keinen Sinn)
Eine Lösung? Die Regulierung beschließt, dass kein Anbieter ein Tripple-Play-Produkt unter 35€, und Double-Play-Produkte nicht unter 25€, anbieten darf. Dann würden einige Preise steigen, und es hätten einige Anbieter mehr Kapital um mehr Leitungen zu bauen.