Benutzer Cartouche schrieb:
Sehr geehrter Herr Petzke,
nach dem Lesen der Überschrift hätte ich erwartet, daß Sie gerichtsfeste Alternativen zum Fax nennen.
Oder Sie hätten uns Fritzbox-Besitzern einen Weg genannt, wie mit der FB ein qualifizierter Sendebeleg zu erstellen ist.
Auch fehlt dem Artikel der Button "Artikelbewertung".
Mit freundlichen Grüßen,
Cartouche
Da muss ich Dir zustimmen.
Ich habe selten einen so dummen Beitrag von Kai Petzke, den ich sonst sehr schätze, gelesen. Aber er ist halt (zum Glück) kein Jurist.
Es ist doch nicht so, dass wir hier Fax-Fetischisten sind und an einer sehr in die Jahre gekommenen Technik des letzten Jahrtausends anhängen.
Aber es gibt leider bisher keine juristisch wasserdichte Alternative zum Fax, außer des Einschreibens mit Rückschein für inzwischen 3.95 €.
Juristisch heikel bleiben weiterhin Kündigungen in der letzten Minute, aber auch wenn genügend Zeit noch ist, bleibt ein Risiko. Hoch provisionierte Verträge werfen für den Anbieter halt erst nach 2 Jahren etwas ab und da sind viele bereit, bis an die rechtlichen Grenzen zu gehen (oder auch darüber hinaus).
Besonders problematisch ist es, dass der Anbieter gesetzlich nicht verpflichtet ist, den Eingang oder die Durchführung der Kündigung schriftlich zu bestätigen. Viele machen diese, manche aus o.g. Gründen aber eben nicht. So hängt man immer in der Luft, was die Kündigung betrifft, wenn sie nicht bestätigt ist.
Ein Beispiel von 2013, das mir passiert ist: Kündigung muss laut AGB schriftlich erstellt werden. Anbieter verweist auf sein Online-Portal für den Customer Support - absichtlich offen lassend, ob auch Kündigungen gemeint sind. Das ist schon grenzwertig, weil die AGB gilt und eben nicht die Sprüche des Anbieters. Dann dort online gekündigt. Man bekommt (auch auf Nachfrage) dafür keine Bestätigung. Und schwupps: der Vertrag läuft für ca. 500 € die nächsten 2 Jahre weiter.
Beschwerde beim Anbieter führte zu nichts, weil keine "schriftliche" Kündigung laut AGB vorliegt. Anfrage beim Anwalt: keine Chance, da kein Nachweis meinerseits gegeben werden kann. Bei einem Fax wäre dies allerdings anders....
Selten war ein Editorial von Kai Petzke so gefährlich. Natürlich sollten auch die anderen "elektronischen" Kündigungswege ermöglicht werden. Aber wenn sie nicht juristisch wasserdicht werden, nutzt im Endeffekt das niemanden.
Hey Kai Petzke. Dieses Portal ist von Dir aufgebaut worden, damit dem Verbraucher Tariftipps gegeben werden, nicht ihm Fallen aufzubauen.