Thread
Menü

Funkloch auf See


11.07.2016 18:08 - Gestartet von bholmer
Ich weiss ja nicht, wie die Lotsen es geschafft haben, bevor es Handynetze gab. Das ging doch über UKW-Seefunk auch. Zwar reicht das Schiffssignal nicht von der Elbmündung in den Hamburger Hafen. Aber es gibt doch viele Relaisstationen als Infrastruktur. Für solche sicherheitskritischen Anwendungen dürfte ein konventionelles Mobilfunknetz wohl nicht geeignet sein, obwohl zumindest das Vodafonenetz bis Helgoland gut ausgebaut ist, was ich selber mal als Mitfahrer getestet habe. Ich stelle mir vor, dass da ein Funkmast ausfällt. Und schon kommt das nächste Tankerunglück.
Ich kenne nur die Ansteuerung der Jade nach Wilhelmshaven. Da wird über normalen UKW-Seefunk dem Lotsen die Position der reinkommenden Schiffe auf den Meter genau durchgegeben. Die großen Schiffe haben doch allesamt Satelliten-Internet. Die könnten den Lotsen dann doch ein Gastnetz zur Verfügung stellen für ihre Laptops.
Menü
[1] ÖhmmmTja antwortet auf bholmer
11.07.2016 21:55

einmal geändert am 11.07.2016 22:08
Lotsen hatten Schiffe im pre-Mobilfunkzeitalter von max. 200 Metern Länge und 32 Metern Breite mit einem viel geringeren Tiefgang zu bearbeiten, da war die Tidewelle noch nicht so wichtig. Heute muss mit einem Koloß von fast 400 Metern Länge und 48 Metern Breite und einem Tiefgang dicht an der Grenze des Machbaren operiert werden, das setzt einen Haufen Informationen im Vorfeld zur Reiseplanung mit Schiffsbegegnungen voraus. Diese Daten kriegt man mal nicht eben "per UKW". Die vorhandenen Satellitensysteme für die Kommunikation an Bord haben gar keine Schnittstellen für die externe Anwendung, ist wie bei einem im Auto eingebauten Navi/Multimedia-System.