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Wie viele Netze denn noch?


16.11.2016 22:30 - Gestartet von jos
Schon heute gibt es drei parallele Netze: GSM, UMTS und LTE.

Ohne GSM geht es bis heute nicht, ohne GSM wäre das Telefonienetz deutlich lückenbehafteter. Außerdem gibt es reihenweise GSM-Modems, die recht kleine Datenmengen zwischen Maschinen übertragen und deren Austausch teuer und technisch oft schwierig wäre. Mit diesen Dingern verdienen die Netzbetreiber außerdem gutes Geld, weil treue Kunden.

UMTS wäre eigentlich am ehesten verzichtbar. Allerdings gibt es noch viele Tarife, die nur GSM und UMTS beinhalten aber kein LTE - das könnte man fix ändern. Aber dazu gibt es auch noch eine Menge Telefone, die LTE gar nicht oder nur eingeschränkt unterstützen. Die wären ohne UMTS mehr oder weniger von der Datenübertragung abgeschnitten.

Sollte es also tatsächlich dazu kommen, dass 5G dann 4G ersetzt, also LTE als erstes abgeschaltet wird? Möglich wäre es, LTE-Geräte können auch alle HSDPA und sehr anspruchsvolle Nutzer haben sowieso schnell die dann neuen 5G-Geräte. Aber die Basistationen sind bei LTE andererseits auch die neuesten. Und ohne LTE800 ginge die Versorgung in der Fläche verloren.

Wohin geht die Reise also?
Wird in ein paar Jahren dann jeder Netzbetreiber tatsächlich vier Netzstandards auf x verschiedenen Frequenzen betreiben?
Werden günstige Massenmarkt-Telefone die dann aber auch alle unterstützen können oder droht da eine massive Zerfaserung der Standards?
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[1] christian_koehler antwortet auf jos
17.11.2016 08:05

4x geändert, zuletzt am 17.11.2016 08:09
Ich kann mir nicht vorstellen, dass LTE zuerst verschwindet.Ein Netz, in das man heute viel Geld steckt wird man nicht in 4 Jahren abschalten. 2020 wird der Verbrauch an Daten ein vielfaches von heute sein und 5g steht dann im Netzausbau und bei den Geräten erst am Anfang. UMTS wird den Bedarf nicht decken können und viele Gebiete haben heute schon LTE und werden UMTS wonl nie bekommen.

Sobald LTE800 eine ähnliche Abdeckung hat wie heute GSM und VoLTE richtig etabliert ist, wird es bei GSM Einschnitte geben. Das heisst noch nicht das Ende. Aber GSM 1800 braucht eigentlich keiner mehr. Diese Frequenz ist für 4g oder 5g viel zu wertvoll. Telefonica und Vodafone arbeiten schon heute daran, GSM auf dem 900er Band zu konzentrieren. Irgendwann fällt GSM1800 dann ganz weg.
Vielleicht wird man irgendwann auf GSM900 nur noch Notrufe, Toll Collect usw. zulassen und normale Kunden aussperren, damit ein kleines "Restnetz" ausreicht.
Irgendwann könnte es GSM dann nur noch bei einem Anbieter geben. Das wäre wohl die Telekom, sie hat als einzige 15 MHz bei 900 und könnte damit 10 MHz für 4/5g und 5 MHz GSM parallel betreiben.
Wenn Geräte mit mindestens LTE richtig den Markt durchdrungen haben, stent 3g natürlich zur Disposition. In der Situation werden die Betreiber wohl endlich LTE für alle freigeben (müssen).
Um die Endgeräte mache ich mir nicht so viele Gedanken. Das US iPhone Modell kann heute schon 2g,3g,4g und diese amerikanischen CDMA Standards und das ganze auch auf vielen Bändern. Das scheint machbar zu sein.
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[1.1] jos antwortet auf christian_koehler
17.11.2016 08:35
Benutzer christian_koehler schrieb:

Vielleicht wird man irgendwann auf GSM900 nur noch Notrufe, Toll Collect usw. zulassen und normale Kunden aussperren, damit ein kleines "Restnetz" ausreicht.

Das wäre sicherlich denkbar. Allerdings gibt es so viele Geräte, die auf GSM angewiesen sind. Industriesteuerungen, Telemetriesysteme, Kassen, Automaten, Alarmanlagen, ...
Und heute kommen viele PKW auf den Markt, die für Komfortfunktionen darauf angewiesen sind, mit dem Internet verbunden zu sein.
Die können meistens nur GSM und UMTS. Diese Fahrzeuge werden auch in 10...15 Jahren noch in großer Zahl unterwegs sein.

Um die Endgeräte mache ich mir nicht so viele Gedanken. Das US iPhone Modell kann heute schon 2g,3g,4g und diese amerikanischen CDMA Standards und das ganze auch auf vielen Bändern. Das scheint machbar zu sein.

Machbar ist das sicherlich. Letztlich ist es eine Kostenfrage - und obwohl Apple wohl die teuersten Geräte verkauft, tun sie sich auch schwer, neue Bänder zu unterstützen (z.B. kam WLAN bei 5,4 GHz im iphone erst sehr spät).

Und der weitaus meiste Teil der Nutzer hat ja kein Smartphone für 700 EUR sondern eines für 150-300 EUR. Und da ist die Unterstützung der verschiedenen Funkbänder dann gleich viel dünner.

Ich sehe durchaus die Gefahr, dass Netze und Endgeräte immer schlechter zusammen harmonieren.
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[1.1.1] darcduck antwortet auf jos
17.11.2016 13:24
Wie es schonmal hier bei Teltarif stand wird 4G langfristig so etwas wie eine Teilmenge von 5G sein. Dazu kommt das Features von 5G schon heute in LTE integriert werden. Für mich klingt das eher dannach das technisch nicht wirklich ein 4. Netz an den Start geht, sondern das LTE Netz einfach Basisstation für Basisstation ein Upgrade auf 5G bekommt und anschließend sowohl LTE "ausliefert" als auch neue 5G Features abdeckt.

Das überhaupt über neue Frequenzen geredet wird liegt sicherlich daran, dass man die Fähigkeiten der Netze ja versucht in verschiedene Richtungen zu erweitern.

- Flächendeckende Versorgung von Geräten mit sehr niedrigem Bandbreitenbedarf. Hier spielt sicher der diskutierte Bereich um 600/700 MHz rein, der dort bei entsprechender Modulierung Reichweiten über 30km möglich sind, oder eben auch der Wasserzähler im Stahlbetonkeller noch Empfang hat.

- anderes Ende der Fahnenstande: Noch höhere Bandbreiten, bzw. Versorgung vieler Nutzer: Hier kann man dann auf die hohen Frequenzen setzen.
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[1.2] mirdochegal antwortet auf christian_koehler
17.11.2016 20:52
Benutzer christian_koehler schrieb:
Jahren abschalten. 2020 wird der Verbrauch an Daten ein vielfaches von heute sein

Ach du lieber Himmel. Was wird uns in den nächsten 4 Jahren zustoßen, dass sich das Datenübertragungsvolumen vervielfachen wird? :-)