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Der Vodafone-Artikel ist ziemlich stuss.


28.07.2017 15:29 - Gestartet von wolfbln
6x geändert, zuletzt am 28.07.2017 16:05
Habe ich A. Kuch noch gelobt, haut er jetzt mit :" Vodafone aktiviert weiterhin Prepaidkarten auf Hotel-Adressen" ziemlich viele Fehler heraus. Der Artikel ist völlig daneben, denn er zeigt viel Unkenntnis und Halbwahrheiten.

ZITAT: "Nun hat uns auch Vodafone erläutert, wie Problemfälle in der Praxis gehandhabt werden. Das Kuriose dabei ist, dass die möglicherweise unausgereifte Regelung weiterhin Vorgänge zulässt, die vielleicht nicht so ganz im Sinne des Gesetzgebers sind."

ABER: Es ist durchaus im Sinn des Gesetzgebers, dass Ausländer weiter SIM-Karten kaufen (und registrieren) können. Das dürfen Deutsche auch in fast 200 Ländern.

Wie in den Kommentaren beschrieben, herrscht nicht überall auf der Welt eine "Wohnhaft" mit Meldeadresse. Auf welche Adresse sollte Vodafone sie denn registrieren, wenn nicht die Hoteladresse? Übrigens O2 macht es auch so. Die Telekom will häufig eine Meldebestätigung sehen, nur laut BNetzA von gestern ist das nicht erforderlich.

Aus Golem Mai 2016 als das Gesetz verabschiedet wurde: "Um die persönliche Identität nachzuweisen, können die Nutzer entweder Personalausweis, Reisepass oder einen anderen gültigen amtlichen Ausweis mit Lichtbild vorlegen, "mit dem die Pass- und Ausweispflicht im Inland erfüllt wird". Bei Ausländern reicht auch ein Aufenthaltstitel oder ein Ankunftsnachweis. .... Ursprünglich hatte die Regierung geplant, ein Identitätsdokument "mit vollständigen Adressangaben" zu verlangen. Diese Forderung ist nun vom Tisch, da auch die Vorlage eines Reisepasses ausreicht." vgl: https://www.golem.de/news/anti-terror-paket-kabinett-beschliesst-ausweispflicht-fuer-prepaid-karten-1606-121237.html

ZITAT: "Verwirrend kann es allerdings sein, dass aus einem bestimmten Land nicht alle möglichen Ausweis­dokumente akzeptiert werden, sondern nur eines: "Ein polnischer Bürger kann zum Beispiel entweder einen Reisepass oder einen Personalausweis vorlegen. Ein Kunde aus Großbritannien nur einen Reisepass", erläutert Vodafone.
Für Kunden aus dem Ausland ist es also vor der Einreise nicht unbedingt klar, welches Ausweisdokument sie bei welchem Provider bei welchem Identifizierungs­verfahren vorlegen können, um tatsächlich freigeschaltet zu werden."

ABER: Was ein toller Hinweis! Nur gibt es in Großbritannien gar keine Personalausweise (oder gar Meldepflicht). Es ist also schlichtweg nicht zu erwarten, dass ein Brite hier mit seinem Personalausweis registrieren will und abgelehnt wird. Höchstens wegen der fehlenden Adresse. Es gibt immer noch einige gültige alte "Lappen" wie die alten italienischen Ausweise. Da hängt es nicht nur von der Art, sondern auch dem Alter des Dokuments ab.

ZITAT: "Bei Vodafone ist die Antwort auf diese Frage abhängig vom Identifikationsverfahren: "Vorläufiger Personalausweis: Diesen akzeptieren wir nicht über WebID. Der Erfahrungsbericht Ihres Lesers ist also richtig. Vorläufige PAs werden aber von unseren Mitarbeitern in den Vodafone-Filialen für die Legitimation anerkannt."
Schon bei einem einzigen Provider herrscht also ein für nicht mit der Materie vertraute Kunden, beispielsweise aus dem Ausland, ein undurchsichtiges Regelwerk. Damit wird es vorkommen, dass Kunden eine Prepaidkarte kaufen und anschließend feststellen, dass sie mit ihrem Ausweisdokument vielleicht nicht registriert werden kann. "

ABER: Ihr habt den wesentlichen Punkt aber immer noch nicht dargestellt. Bei den Netzprovidern geht man halt in den Laden und registriert die SIM dort. Die weigern sich dort immer nur noch eisern, woanders gekaufte SIMs zu registrieren. Gegen Aufpreis/Bestechung geht es aber (beim gleichen Anbieter).

Aber bei einigen Marken wie Lidl Connect ist WebID der EINZIGE mögliche Registrierer. Wird also ein Ausländer wegen seinem Pass abgelehnt oder ein Deutscher wegen seinem vorläufigen Ausweis, kann er die SIM gar nicht mehr registrieren. Da der Umschlag aufgerissen ist, verweigert auch Lidl die Rücknahme.

Und dann haben wir ein Problem, egal ob Deutscher oder Ausländer. Die grundlegende Message des Artikels ist aber korrekt: Momentan sieht keiner mehr durch: weder Teltarif, noch die Betreiber. Bleibt an der Story dran und macht mal eine "undercover"-Reportage über den Schwarzmarkt.