Ich zitiere mich gerade mal selbst zur Ankündigung bzw. zur Teltarif-Meldung
"Null Beschwerden - Telekom will Kundenservice verbessern" vom 20. April 2017
https://www.teltarif.de/forum/s68289/"So lange die Telekom weiter billige und ahnungslose Subunternehmer mit 15 und mehr Kundenterminen pro Tag mit Minimalprovision losschickt, kann das nichts werden.
Die Ankündigung klingt mal wieder ganz nach Jemandem, der keine Ahnung hat, was an der Basis los ist, da er weder Kunden noch Mitarbeiter je gefragt hat."
Erstaunlich wie gut das auch hier wieder passt!
Der Trend geht gerade genau in die Richtung wenige große Subunternehmer, sogenannte Auftragnehmer, mit Hunderten von Technikern zu etablieren. Und das funktioniert oft mangels Ahnung von der Materie und frei von so ziemlich jedem Servicegedanken überhaupt nicht.
Bei der Bezahlung und den Zeitvorgaben bleibt schließlich auch gar keine Zeit mehr für Qualität.
Und die Erfüllung der Vorgaben ist oberstes Ziel, da bleibt auch keine Zeit für Dinge, die länger dauern. Was kann ich in 15 bis maximal 30 Minuten beim Kunden bewegen, dann muss ich zum nächsten Kunden, sonst schaffe ich mein Tagespensum nicht und mir geht die Provision verloren.. Das ist die durch die Marge vorgegebene Arbeitsphilosophie.
Macht Euch von dem Gedanken frei, dass ein "Telekomtechniker" von der Telekom kommt. Die Masse der Serviceaufträge wird schon länger von billigen Subunternehmern ausgeführt. Wenn die Telekom jetzt 300 Techniker befristet einstellt, dann ist das nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein des Gesamtproblems, sondern reine Seifenblasentaktik zur Beschwichtigung.
Besserer Service wird in der Realität nichts mehr werden.
Gut ausgebildetes Personal ist dafür am Markt nicht vorhanden.
Die Tatsache, dass die Telekom den schlechten Service lange geleugnet hat und ihn jetzt zugeben muss, weil das die Spatzen von den Dächern pfeiffen, spricht schon Bände, wie das Telekom-Management wirklich tickt.
Qualität hat ihren Preis.
Das, was die Telekom in den letzten 20 Jahren an Service abgebaut hat, kommt nicht mal eben in ein paar Monaten zurück.
Für die Telekom zählt im Service nur der Profit.
Der Einkauf interessiert sich nicht für Qualität.
Das weiß jeder, der sich schon mal an Auftragnehmer-Ausschreibungen der Telekom beteiligt hat.
Firmen, die Qualität im Service bieten, sind da entweder schon lange ausgestiegen oder pleite gegangen.
Ich kenne den Niedergang des Telekom-Service aus persönlicher Erfahrung nur zu gut (ich habe da mal vor 32 Jahren gelernt, bin vor 22 Jahren da ausgestiegen und habe bis 2010 auch noch insgesamt vier Jahre für einige Telekom-Subs im Service gearbeitet). Ich habe bis heute gute Kontakte in der Branche sowie zu Personaldienstleistern und kenne dadurch auch die gängigen aktuellen Konditionen.
Leute aus der IT, die dem guten Ruf der IT-Branche folgen, wollen diese Arbeit zu den Konditionen nicht über längere Zeit machen, weil man außerhalb der Telekommunikation einfach mehr verdient und nicht an alten Lötverteilern arbeiten und sich mit grausigen uralten Hausinstallationen plagen muss.
Die Probleme betreffen aber bei Weitem nicht nur die Telekom, sondern die gesamte Tk-Branche, auch wenn die Telekom natürlich zweifellos einer der krassesten und prominentesten Vertreter dieser Branche ist.
Man kann eben immer so lange sparen, bis man sich am Ende auch das Sparen noch sparen kann, weil die Kunden in Scharen wegrennen.
Schlechten Service gibt es woanders für weniger Geld.
Und das erkennen eben immer mehr Leute.
Es gibt Alternativen zur Telekom und die können sogar noch gut sein!
Wenn die Disco mal leergespielt ist und die Leute erst mal weg sind, dann muss man viel Zeit und Geld investieren, um sie zurück zu holen.
Aber bis dahin sind wir bei der Telekom schon fünfzig Service-Manager weiter.
Siemensfreak