Benutzer hustensaftheinz schrieb:
Ich verstehe auch nicht warum das verboten werden soll. Für den Verbraucher ergeben sich dadurch nur keine Nachteile.
Darum geht es doch aber in der ganzen Netzneutralitätsdiskussion. Die Nachteile sind vielleicht nicht sofort erkennbar, aber letztlich betreffen sie am Ende den Verbraucher und zwar bei Inhalt und Preis der Angebote.
Je kleiner ein Anbieter eines Services im Internet ist, je schwieriger und teurer wird es für ihn werden mit jedem einzelnen Netzbetreiber ein Zero-Rating-Abkommen auszuhandeln, insbesondere wenn der kleine Anbieter Länderübergreifend tätig werden will. Absolut gesehen haben natürlich große und kleine Unternehmen etwa die gleichen Kosten, aber pro Kunde gerechnet sind es beim großen Unternehmen vielleicht ein paar Cent, beim kleinen Unternehmen aber ein paar Euro und das verzerrt schon mal den Wettbewerb, bzw schafft den großen Unternehmen einen neuen/zusätzlichen Kostenvorteil.
Große Medienhäuser, Video und Audi Streamingportale werden sich das also Leisten können und und können damit ihre Inhalte vermehrt platzieren.
Damit verstärkt man also die Konzentration der Inhalte auf wenige "Meinungsmacher" - meines Erachtens eine ganz schlechte Idee.
Auf der anderen Seite werden damit aber auch kleine Netzbetreiber ausgegrenzt. Will z.B. ein virtueller Netzbetreiber wie Sipgate ein Zero Rating für Videostreaming einführen, wird es schwer werden die großen Inhalteanbieter zu bewegen ihre Inhalte passend zu kennzeichnen.
Fazit: Zero-Rating ist prima dazu geeignet Oligopole aufzubauen oder abzusichern. Der Verbraucher wird hingegen mit teuren Netzbereibertarifen geschröpft, will er solch ein Zero Rating haben und echte Flatrates oder höheres Datenvolumen brauch man dann ja nicht mehr anbieten.