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Geteilter Ausbau


28.08.2018 14:55 - Gestartet von comfreak
In Schweden werden Netze zum Teil gemeinsam ausgebaut, also klassisches Investitionspooling. Klar müssen dort auch nur 10mio Menschen bedient werden. Aber in Großräumen ist die Bevölkerung auch ähnlich eng wie in D.
Selbst wenn man nur Funktürme zusammen ausbaut und dann jeder seine Antennen dran hängt, sollte das doch kostensparend wirken und verbesserten Ausbau ermöglichen. Wäre so etwas nicht drin, dass sich die Netzbetreiber den Ausbau mind. teilweise teilen?
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[1] Whoami antwortet auf comfreak
28.08.2018 16:24
Benutzer comfreak schrieb:
In Schweden werden Netze zum Teil gemeinsam ausgebaut, also klassisches Investitionspooling. Klar müssen dort auch nur 10mio Menschen bedient werden. Aber in Großräumen ist die Bevölkerung auch ähnlich eng wie in D.
Selbst wenn man nur Funktürme zusammen ausbaut und dann jeder seine Antennen dran hängt, sollte das doch kostensparend wirken und verbesserten Ausbau ermöglichen. Wäre so etwas nicht drin, dass sich die Netzbetreiber den Ausbau mind. teilweise teilen?

Hast du denn auch schon mal gesehen welche Art von Masten u.a. in Schweden, Dänemark und Norwegen verbaut werden? Da sind mitunter alte Radiomasten aus Anno Tuk, welche ca 100m hoch sind, mit neuester Technik erweitert wurde und dementsprechend weiter kommen. Selbst auf Windrädern hab ich schon installierte Antennen gesehen. Sowas klappt hier aber nicht.
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[1.1] comfreak antwortet auf Whoami
28.08.2018 21:17
Benutzer Whoami schrieb:
Benutzer comfreak schrieb:
In Schweden werden Netze zum Teil gemeinsam ausgebaut, also klassisches Investitionspooling. Klar müssen dort auch nur

Hast du denn auch schon mal gesehen welche Art von Masten u.a. in Schweden, Dänemark und Norwegen verbaut werden? Da sind mitunter alte Radiomasten aus Anno Tuk, welche ca 100m hoch sind, mit neuester Technik erweitert wurde und dementsprechend weiter kommen. Selbst auf Windrädern hab ich schon installierte Antennen gesehen. Sowas klappt hier aber nicht.

Klar sehe ich diese Masten. Aber es sind nur in der Pampa diese hohen Dinger. In den Städten mit gefühlter Vollabdeckung sind es die gleichen kleinen Dinger wie in Deutschland auch.
Außerdem finde ich Höhe allein nun kein besonders gutes Argument für Netzabdeckung für besiedelte Gebiete (um die geht es ja bei der dt. Problematik). Die Funkwellen der Mobilnetze sind auch in Schweden nicht anders als in Deutschland. Sie breiten sich genauso bei 7/8/900 MHz weiter aus als bei 1800, 2100 oder 2800 MHz, vom kommenden 5G auf 3500 MHz mal ganz zu schweigen.
Höhe hilft m.W.n. vor allem dabei, topographische Hindernisse zu überwinden, also über Berge hinweg oder Täler zu versorgen (siehe Schweiz).

Bei vielen deutschen Gebieten ohne Empfang ist aber die Topographie relativ einfach. In meinem Heimatort im Norden von NRW ist es so, dass es beinahe so viele Stellen mit Empfang gibt wie ohne. Also was Datenempfang betrifft, 2G geht einigermaßen. Und das obwohl die Netzkarten aller drei Netze Vollabdeckung suggeriert. Und ausgerechnet Datenzugriff findet vor Ort auf 800 MHz statt, also mit den sich gut ausbreitenden, bis in Gebäude eindringenden Funkwellen. Und auf dem lokalen Radiofernseh-Turm (in gar ca. 300m Höhe auf einem Berg) hängen einige der Antennen plus noch kleinere Masten dazu. Und Empfang für Daten ist trotzdem sehr schlecht. Es scheint also nicht nur auf Höhe anzukommen.

Windräder z.B. gibt es in Deutschland in viel viel größerer Zahl. Daran Mobilfunkantennen zu hängen klappt in Deutschland auch. Wenn man will. Und Datenleitungen müssen zu den Dingern ja eh hingelegt werden, für deren Überwachung und Netzsteuerung.

Nein, ich glaube, dass die dt. Netzbetreiber prinzipiell alle eine low cost Strategie fahren und Netzausbau keine Rolle mehr spielt. Dem kommt man ggf. mit Abdeckungsverpflichtungen bei. Aber auch nur wenn diese nach Mahnung und dann Lizenzverlust auch durchgesetzt werden.

Bei 5G spricht übrigens nichts dagegen, viele kleinere lokale Netze zu bauen, und den Zugriff auf diese dann an den meistbietenden Netzbetreiber zu vermieten bzw. sich mit anderen, dezentralen Anbietern zusammenzutun und bei einem der "großen" drei Anbietern einen National Roaming Deal auszuhandeln, der es den Nutzern erlaubt, dann national zu roamen.

M.M.n. wäre eine Kombination aus Pooling des Ausbaus und nationalem Roaming sinnvoll.