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Betreiber umgeht Registrierung


08.05.2019 14:55 - Gestartet von wolfbln
3x geändert, zuletzt am 08.05.2019 15:09
Funk ist eine Postpaid-Lösung, die am nächsten Tag bezahlt wird. Damit muss sie nicht wie Prepaid aufwendig registriert werden. Diese Pflicht gilt nur für im "Voraus bezahlte" Mobilfunkdienstleistungen. Nun hat die Prepaid-Registrierung Gründe, über die man sicher streiten kann. Ich sehe sie auch kritisch und könnte doch froh sein, dass der neue Betreiber es einen so einfach macht.

Allerdings bekommen wir so wieder ziemlich einfach anonyme SIM-Karten im Lande., was ja mit einem Riesenaufwand beendet werden sollte. Bisher ging man davon aus, dass bei Postpaid der Betreiber und Zahlungsempfänger ein vitales Interesse an der klaren Zuordnung des Kunden hat. Denn er will ja sein Geld sehen und hat sich über Adresse, Kontomandat oder z.T. sogar Schufa abgesichert. Mit den neuen Zahlungsmitteln ist das jetzt leicht zu umgehen.

PayPal ist ziemlich leicht anonymisierbar, so lange die Bezahlquelle nicht klar einer Person zuordenbar ist. Wie das geht, sage ich hier nicht. Damit wird mit einem "prepaidähnlichen" Produkt genau diese Pflicht unterlaufen. Das Bezahlsystem ist heute eine sehr schlechte Identifikationsquelle geworden, da es häufig nicht klar zuordenbar ist und dafür auch nicht konzipiert worden ist.

Die Betreiber lernen auch nichts aus der Geschichte. Bis 2018 war die Registrierung in Deutschland ein Witz. Jetzt ist sie schrecklich kompliziert geworden und die Kosten für den Aufbau der Systeme gehen in die Millionen. Pro Neukunde kostet es auch einige € für den Anbieter, was wir letztendlich alle draufzahlen.

Ich will nicht die Debatte pro oder contra Registrierung neu entfachen. Das wurde politisch entschieden, wobei ich Zweifel habe, ob diese Entscheidung richtig war. Es sollte aber auch nicht sein, dass, wenn ein Anbieter sie mit einem neuen Produkt unterläuft, er einen Kostenvorteil dadurch hat. Dann wird der Gesetzgeber wieder nachregeln und wir sind bald bei Fingerabdrücken wie in Peru oder Limitierung von SIM-Karten pro Person wie etwa in Ungarn.
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[1] timeändmore antwortet auf wolfbln
08.05.2019 15:27

2x geändert, zuletzt am 08.05.2019 16:00
Ich habe es ausprobiert, immerhin muss man seine (oder "eine"?) Ausweisnummer angeben und über PayPal und die passende Kontoverbindung/Kreditkarte ist man sicher in gewisser Weise nachzuverfolgen. Meinen letzten Vertrag bei m-d habe ich aber auch nicht anders "autorisiert" als nur über die Angabe einer Ausweisnummer.

update:
Hier wird es erklärt https://newsportal.koeln/mobilfunk/freenet-offene-fragen-und-mehr-beim-freenet-funk-tarif-geklaert/
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[1.1] muc80337 antwortet auf timeändmore
10.05.2019 10:21
Das ist doch nicht viel anders als bei sonstigen Mobilfunklaufzeitverträgen.
Die SIM wird per Briefpost in den Briefkasten geliefert wo der Name draufsteht.

Klar, manche Anbieter machen da noch zusätzlich Heckmeck, die wollen es halt genau wissen. Die haben aber auch Monatsrechnungen und Mehrwertdienste und längere Kündigungsfristen.