Thread
Menü

Warum eigentlich nicht?


01.11.2010 13:43 - Gestartet von Frankyyy
Warum wird das einfach wieder fallen gelassen? Es sind die technischen Möglichkeiten da, aber sie werden besser quasi wieder "unter den Teppich" gekehrt. Warum?
Es wird mit HSDPA und HSUPA und den ganzen Mist geworben (der in der Praxis so auch nicht immer erreicht wird) als "DSL-Ersatz" und und und... Handy als Festnetz-Ersatz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Und dann das.

Die Sprache ist leider sehr oft blechern bis anstrengend, erst recht wenn man mit dem Fahrzeug unterwegs ist. Dann ist die Qualität wieder mal Mal ganz ok. Warum stellt man nicht endlich mal auf AMR-WB oder HD Voice um?
Es entsteht der Eindruck das das mit Absicht nicht gemacht wird, damit die Flatrate weniger genutzt wird, weil das telefonieren nicht noch angenehmer werden soll, weil dann mehr telefoniert werden könnte.
Menü
[1] bholmer antwortet auf Frankyyy
01.11.2010 16:10
Ich denke, es wird nicht gemacht weil man

1) damit kein Geld verdienen kann (wer würde schon einen Aufpreis der Minuten für bessere Qualität zahlen)

2) Das ganze Bandbreite kostet.

Es gab ja schonmal eine Zeit, (ca. 1999) wo nach dem Fullrate Codec der Halfratecodec in die Handys eingebaut wurde, damit bei hohem Aufkommen unter noch schlechterer Sprachqualität mehr Gespräche abgewickelt werden können. Kurz danach kamen andere Netze mit dem Enhanced Fullrate Codec auf den Markt und dann war wohl der Halfrate Codec kein Thema mehr außer vielleicht auf Massenveranstaltungen.

Also: Es muss ein Netzbetreiber so mutig sein und damit anfangen.

Im Festnetz gibt es HD-Telefonie auch schon länger. Funktioniert aber auch nur von VoIP zu VoIP und nicht ins analoge Festnetz.

Mein DECT Telefon kann das mit der Fritzbox. Aber ich habe noch nie mit jemandem telefoniert, bei dem es ein HD-Gespräch wurde.

Bert
Menü
[1.1] Kai Petzke antwortet auf bholmer
02.11.2010 07:06
Benutzer bholmer schrieb:
Ich denke, es [Voice HD] wird nicht gemacht weil man

1) damit kein Geld verdienen kann (wer würde schon einen Aufpreis der Minuten für bessere Qualität zahlen)

2) Das ganze Bandbreite kostet.

Das verrückte ist: Weder 1) noch 2) sind wahr. Denn eine bessere Sprachqualität macht das Handy-Telefonieren angenehmer und sollte damit die Minutenzahlen steigern. Mehr Minuten bedeuten dann aber auch mehr Umsatz.

Bezüglich Bandbreite: In den drei höchsten Kompressionsstufen benötigt AMR-WB weniger Bits als die aktuell übliche Enhanced Full Rate UND hat dennoch die bessere Sprachqualität. Und im Vergleich zu den Abermilliarden Bits, die für eine durchschnittliche Laptop-Flat über den Äther gehen, ist Sprache - auch bei der niedrigsten Kompressionsstufe - nur ein Kinkerlitzchen.

Warum die komplette Branche dem Umsatz-lahmen Datengaul so sehr huldigt, und Milliarden und Abermilliarden Euro in ihn investiert, statt für einen Bruchteil der Kosten auf eine Verbesserung von Voice und Audio zu setzen, ist mir weiterhin ein Rätsel. Siehe auch den aktuellen E-Plus-Geschäftsbericht:

https://www.teltarif.de/e-plus-prepaid-...

E-Plus-Chef Dirks: "Ziel ist bestes Datennetz für den Massenmarkt"
... "Dabei gab es im vergangenen Jahr keine Zuwaächse beim ARPU-Anteil der mobilen Datendienste."

Mit anderen Worten: "Wir investieren massenhaft in etwas, was uns im letzten Jahr keinen zusätzlichen Umsatz gebracht hat."


Es gab ja schonmal eine Zeit, (ca. 1999) wo nach dem Fullrate Codec der Halfratecodec in die Handys eingebaut wurde, damit bei hohem Aufkommen unter noch schlechterer Sprachqualität mehr Gespräche abgewickelt werden können. Kurz danach kamen andere Netze mit dem Enhanced Fullrate Codec auf den Markt und dann war wohl der Halfrate Codec kein Thema mehr außer vielleicht auf Massenveranstaltungen.

Den Halfrate Codec gibt es immer noch, und er dürfte auch in vielen Netzen aktiv sein. Klar, nur als Fallback, wenn eine Zelle gerade vollläuft.


Kai
Menü
[1.1.1] IMHO antwortet auf Kai Petzke
21.04.2011 09:15
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer bholmer schrieb:
Ich denke, es [Voice HD] wird nicht gemacht weil man

1) damit kein Geld verdienen kann (wer würde schon einen Aufpreis der Minuten für bessere Qualität zahlen)

2) Das ganze Bandbreite kostet.

Das verrückte ist: Weder 1) noch 2) sind wahr. Denn eine bessere Sprachqualität macht das Handy-Telefonieren angenehmer und sollte damit die Minutenzahlen steigern. Mehr Minuten bedeuten dann aber auch mehr Umsatz.

Klingt alles logisch, aber entweder die Manager sind taube Nüsse oder die Argumentation klingt gut und stimmt dennoch nicht.

Es gibt leider auch Gegenargumente:
1) Wenn ein Mobilfunknetz erfolgreich(!) mit AMR anfängt, werden die anderen nachziehen. Dann haben alle vier Netze Umrüstungskosten ohne sich gegenseitig abzuheben.

2) Wenn AMR Festnetz-Telefonierer anlockt, holen die sich eine Flatrate und telefonieren sehr lange. Das führt zu langer Nutzungsdauer bei konstanter Einnahme (da Flat). Das ist doch bezüglich Gewinnsteigerung genuauso aussichtslos wie die (konkurrenztechnisch) notwendige Aufrüstung der Datennetze.

3) Es gibt Nutzer die sich keine Flat holen, weil sie zu Hause ein Festnetzflat haben (und behalten). Die freuen sich über bessere Qualität, führen ihre Dauergespräche aber trotzdem zu Hause. Bei dieser Nutzergruppe dürfte die Umsatzsteigerung (und nur hierbei auch die Gewinnsteigerung) gering ausfallen. Dafür macht man ja solche Feldversuche und stoppt dann den Fortschritt. (Zum wohl der Firmenbesitzer/Aktionäre, nicht zum Wohl der Nutzer)

4) Mit der Einführung von LTE, wird sich irgendwas in der Telefonie ändern. Ehrlich, ich erwarte, dass es in 10 Jahren nur noch mobileVoIP via LTE gibt, während der Interconnect regulatorisch auf Festnetzniveau abgesenkt ist. Sollte so eine "Umsatz-Zerstörungsbombe" einschlagen, wäre jede noch nicht abgeschriebene Investition in die UMTS-/GSM-Sprachtelefonie ein Stein mit Strick am Hals, während man schwimmt.

Richtig Gewinn läßt sich perspektivisch(!) doch nur mit den kleinen Daten-Flats machen. Mit den Flats 500-1000MB für 5-10Euro. Die großen Datenflats 5000MB für gerade 15-20Euro gehören halt zum Angebot, sind aber genauso wenig lukrativ wie es die Sprachtelefonie perspektivisch sein kann. Die EU reguliert nach Kräften. In ein paar Jahren müssen die Mobilfunkbetreiber vom Datenverkehr leben und noch niedrigere Interconnecteinnahmen verkraften.
Da müssen sie dann dankbar sein um jeden Kunden, der zu Hause einen DSL-Anschluß hat und in ihrem Netz nur den "kleinen", lukrativen, gelegentlichen Datenverkehr abwickelt.
Mit DSL-Ersatz oder Festnetzersatz-Leistungen läßt sich IMHO kein großer Gewinn erwirtschaften.
Menü
[1.1.1.1] Kai Petzke antwortet auf IMHO
28.04.2011 17:31
Benutzer IMHO schrieb:

Es gibt leider auch Gegenargumente: 1) Wenn ein Mobilfunknetz erfolgreich(!) mit AMR anfängt, werden die anderen nachziehen. Dann haben alle vier Netze Umrüstungskosten ohne sich gegenseitig abzuheben.

Mit diesem Argument kann man alle Innovationen totschlagen. Trotzdem finden in der ITK aber regelmäßig Innovationen statt. Grund hierfür ist immer das Zeitfenster, in dem man besser ist als die Konkurrenz, und folglich gut verdient. Beziehungsweise die Gefahr, von der Konkurrenz abgehängt zu werden.

2) Wenn AMR Festnetz-Telefonierer anlockt, holen die sich eine Flatrate und telefonieren sehr lange. Das führt zu langer Nutzungsdauer bei konstanter Einnahme (da Flat). Das ist doch bezüglich Gewinnsteigerung [...] aussichtslos

Die Grenzkosten sind bei mobiler Telefonie inzwischen sehr gering. Entsprechend lohnen sich on-net-Flatrates für die Betreiber auch bei intensiver Nutzung.

3) Es gibt Nutzer die sich keine Flat holen, weil sie zu Hause ein Festnetzflat haben (und behalten). Die freuen sich über bessere Qualität, führen ihre Dauergespräche aber trotzdem zu Hause. Bei dieser Nutzergruppe dürfte die Umsatzsteigerung (und nur hierbei auch die Gewinnsteigerung) gering ausfallen. Dafür macht man ja solche Feldversuche und stoppt dann den Fortschritt. (Zum wohl der Firmenbesitzer/Aktionäre, nicht zum Wohl der Nutzer)

Das mag sein, dass die Netzbetreiber bei Feldversuchen keine Intensivierung der Handy-Nutzung feststellen. Vielleicht wirkt die bessere Sprachqualität sogar so, dass die Telefonate zunächst kürzer werden, weil Wiederholungen und Rückfragen seltener werden. Ich glaube aber nicht, dass das langfristig so bleiben würde.


Kai
Menü
[1.1.1.1.1] IMHO antwortet auf Kai Petzke
06.05.2011 10:24
Na es scheint doch sich etwas mit der AMR-WB-Telefonie zu bewegen. Hoffentlich behältst Du Recht und die Verbesserung wird auch eingeführt.

Übrigens können auch moderne non-smart-Phones wie das Sony Ericsson Cedar bereits mit AMR-WB umgehen. (Aktuell im Onlineversand ab 60,81 incl. Versand erhältlich; hat bereits microUSB als Ladestecker)
Menü
[1.1.1.1.1.1] Maugsch antwortet auf IMHO
06.05.2011 10:27

3x geändert, zuletzt am 06.05.2011 10:30
Benutzer IMHO schrieb:......
hat bereits microUSB als Ladestecker)


Na super .... sehr fortschrittlich





~rofl~
Menü
[1.1.1.1.1.1.1] OT: preiswerte Handies
IMHO antwortet auf Maugsch
06.05.2011 10:50

einmal geändert am 06.05.2011 10:51
Benutzer Maugsch schrieb:
> > microUSB als Ladestecker)

Na super .... sehr fortschrittlich

Was willste von einem 60Euro-Handy erwarten? Die Billighandies aus dem Supermarkt für 30Euro haben das nicht, weil sich die EU über den Tisch hat ziehen lassen. Die freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie gilt egtl. nur für Smartphones.
Ich habe das Cedar mit den Kriterien preiswertes Einfachhandy mit kompatiblem Ladestecker und guter Akkulaufzeit (>> 7Tage) für mich rausgesucht. Selbstverständlich bekommt man, und speziell auch Du, für mehr Geld mehr Features. Z.B. verkürzte Akkulaufzeit durch hintergrundbeleuchtetes Touchdisplay. Jedem was er braucht.
Jedenfalls haben mein BT-Headset und mein Handy jetzt dieselbe Ladebuchse und ein Autoladekabel genügt mir. Das waren halt meine Kriterien.
Menü
[1.1.1.1.1.1.1.1] Maugsch antwortet auf IMHO
07.05.2011 08:24
Benutzer IMHO schrieb:
Benutzer Maugsch schrieb:
microUSB als Ladestecker)

Na super .... sehr fortschrittlich

Was willste von einem 60Euro-Handy erwarten? Die Billighandies aus dem Supermarkt für 30Euro haben das nicht, weil sich die EU über den Tisch hat ziehen lassen. Die freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie gilt egtl. nur für Smartphones.
......

Toll so eine Entscheidung .... wenn man also normale Ladebuchsen will, muß man sich jetzt n Billig-Teil holen ....
Normale Telefone werden also nur noch mit diesen unsäglich fummeligen micro-USB ausgeliefert ....
Warum nur wird man als Normaluser auf diesem Kontinent immer so bevormundet?

:o(
Menü
[1.1.1.1.1.1.1.1.1] IMHO antwortet auf Maugsch
07.05.2011 10:04
Benutzer Maugsch schrieb:

Normale Telefone werden also nur noch mit diesen unsäglich fummeligen micro-USB ausgeliefert ....

Ich bin froh über einheitliche Ladestecker.
O.k. theoretisch gäbe es weitere Verbesserungen. Aber schon die Einigung auf USB war schwierig genug. (Soviele Flöhe und nur ein Sack)

Gruß IMHO