Sprachqualität

Hintergrund: Sprachqualität von Handy und Smartphone

Was zählt, sind Mikrofon, Lautsprecher und Codecs
Von / Björn Brodersen

Im Mobilfunkbereich geht es zurzeit vor allem um immer schnellere Datenverbindungen für die mobile Internetnutzung sowie um Zusatzdienste und Apps für Smartphones. Ein Bereich scheint dagegen kaum Beachtung zu finden: die Sprachqualität bei Handy-Telefonaten über das GSM- oder das UMTS-Netz. Das auch "HD Voice" genannte, als G.722.2 kodifizierte Breitband-Sprach-Verfahren AMR-WB (Adaptive Multi-Rate Wideband) ist bislang in Deutschland über den Teststatus nicht hinausgekommen. Dabei könnte eine bessere Sprachqualität bei Handy-Telefonaten durchaus dazu führen, dass die Nutzer mehr und länger mit dem Handy telefonieren und die Mobilfunkanbieter so höhere Umsätze mit ihren Sprachdiensten generieren.

Hintergrund: Sprachqualität von Handy und Smartphone Nokia C7
Bild: Nokia
Doch was bezeichnet man eigentlich als gute Sprachqualität? Und wie kommen die Unterschiede bei der Sprachqualität zwischen verschiedenen Handy-Modellen zustande? Nachdem wir bereits in einem Hintergrundartikel erklären, wie ein Mobilfunknetz funktioniert, gehen wir in diesem Artikel der Frage nach, wie die Hersteller geräteseitig für eine gute Sprachqualität sorgen.

Allgemein akzeptierte Kriterien für eine gute Sprachqualität

Wodurch sich eine gute Sprachqualität auszeichnet, hängt stark vom subjektiven Eindruck des einzelnen Telefonierenden ab. Die Modellierung des menschlichen Hörempfindes durch physikalische Größen, die per Sensor messbar sind, ist beispielsweise eine Wissenschaft für sich, die sogenannte Psychoakustik. Doch dass durch den statistischen Durchschnitt geprägte Hör-Modell muss sich nicht zwingend mit den eigenen Hörgewohnheiten decken. Zudem gibt es nach wie vor einige Aspekte, die für Menschen zwar wahrnehmbar, aber durch Sensoren nur schwer abzubilden sind.

Allerdings gibt es durchaus allgemeine Sprachqualitäts-Kriterien, auf die sich die meisten Handy-Nutzer verständigen können. Dazu gehören eine gute Verständlichkeit, eine natürliche und verzögerungsfreie Sprachübertragung, eine wirksame Rauschunterdrückung sowie eine ausreichend hohe Lautstärke. Kurz: Die Stimme des jeweiligen Gesprächspartners soll angenehm klingen.

Die meisten Handy-Hersteller sind sich darin einig, dass die im Handy verbauten Komponenten wichtig für eine gute Sprachqualität sind - wobei natürlich die Netzabdeckung und -qualität auch eine wichtige Rolle spielen. Einige Handy-Hersteller warten mit eigenen Konzepten auf, um geräteseitig für eine bessere Sprachqualität zu sorgen. Motorola hat beispielsweise vor einigen Jahren die sogenannte "CrystalTalk"-Technologie eingeführt, die die Stimme des Handynutzers verstärken und störende Hintergrundgeräusche ausblenden soll. Die Grundlage von CrystalTalk ist eine spezielle Konfiguration aus Mikrofon und Lautsprecher. Offenbar führt dies nicht nicht immer zum erwünschten Resultat beim Nutzer: In Internetforen berichten einige Handy-Nutzer von stark verzerrten Stimmen und abgehackten Sätzen beim Telefonieren mit einem Handy, das CrystalTalk unterstützt.

Was der Handy-Hersteller Sony Ericsson unternimmt, um eine möglichst gute Sprachqualität auf dem Handy zu erreichen, erläuterte uns Produktmanager Steffen Grosch. Das kurze Interview lesen Sie auf der folgenden Seite.

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