Studie

o2: Verbraucher erleben besseren Mobilfunkempfang

Mit der Netz­ver­sor­gung beim Mobil­funk geht es aufwärts. Ein Drittel erlebt Verbes­serungen, fordert aber weiteren Netz­ausbau, sagt eine Studie von o2.
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Mit der Mobilfunk­versorgung und der Empfangs­qua­lität in Deutsch­land geht es aufwärts. Gut ein Drittel der Bevöl­kerung erlebe dabei deut­liche Verbes­serungen, wie aus einer reprä­sen­tativen Umfrage des Insti­tuts Civey für o2 Telefónica zum Jahres­auf­takt 2024 hervor­geht. Mehr als 40 Prozent, so will die Studie ermit­telt haben, hätten demnach aktuell an der Netz­ver­sor­gung prak­tisch nichts auszu­setzen.

Aktu­elle Studie als Grund­lage der Debatte

In der aktu­ellen Studie, für die das Marktforschungs­unternehmen Civey 10.000 Verbrau­cher und Verbrau­che­rinnen um den Jahres­wechsel zu ihren Mobil­fun­kerfah­rungen und -erwar­tungen befragt hatte, bekomme die Debatte um den Fort­schritt des Netz­aus­baus eine neue Grund­lage, findet man bei o2-Telefónica. 40 Prozent der Befragten sind mit dem Netzausbau zufrieden. 40 Prozent der Befragten sind mit dem Netzausbau zufrieden.
Foto: Telefónica
Insge­samt 37 Prozent der Befragten hätten ange­geben, sie hätten binnen drei Jahren eine spür­bare Verbes­serung der persön­lichen Mobil­funk­nut­zung erlebt. Zudem seien mehr Nutzer mit dem gegen­wär­tigen Angebot zufrieden (42,6 Prozent) als unzu­frieden (25,9 Prozent). Immerhin: Ange­sichts noch bestehender Lücken in der Mobilfunk­versorgung wünscht sich die große Mehr­heit (66,3 Prozent), dass die Mobil­funk­betreiber in den weiteren Ausbau inves­tieren.

Deut­liche Verbes­serungen bei Mobilfunk­versorgung bemerkt

Markus Haas appelliert an die Politik, bestehende Frequenzen zu verlängern und jede Form von Bürokratie abzubauen. Markus Haas appelliert an die Politik, bestehende Frequenzen zu verlängern und jede Form von Bürokratie abzubauen.
Foto: Picture Alliance / dpa / Sven Hoppe
Markus Haas, CEO von O2 Telefónica, erklärt das so: „Leis­tungs­fähige Netze sind das Sprung­brett in die digi­tale Zukunft Deutsch­lands. Zurecht wünschen sich die Verbrau­che­rinnen und Verbrau­cher deshalb einen Fokus von Politik und Betrei­bern auf den weiteren Netz­ausbau. 2024 ist das Jahr der entschei­denden Weichen­stel­lung für die deut­sche Netz­infra­struktur und damit für die weitere Digi­tali­sie­rung des Landes.“

Beson­dere Bedeu­tung des Mobil­funks

Die Ergeb­nisse der Befra­gung unter­stri­chen die beson­dere Bedeu­tung, die die Menschen dem Mobil­funk für ihr Leben, die Wirt­schaft und die Gesell­schaft beimessen. Die höchsten Werte in der Frage nach der Bedeu­tung des Mobil­funks hätten Aspekte wie „indi­vidu­elle Lebens­qua­lität“ (40,1 Prozent), „Fort­schritt und Wohl­stand“ (36,8 Prozent), „Sicher­heit und Ordnung“ (33,6 Prozent) und „Digi­tali­sie­rung des Staates“ (29,9 Prozent) erhalten.

„Überall wo Menschen leben und unter­wegs sind, sollen sie digi­tale Services nutzen können. Dafür fließen bereits Rekord­summen in die Netze. Für den weiteren Ausbau benö­tigen die Netz­betreiber verläss­liche Rahmen­bedin­gungen. Dazu zählt vor allem eine Verlän­gerung der Nutzungs­rechte für Bestands­fre­quenzen“, erklärt Markus Haas und kommt damit auf den Punkt.

10.000 Verbrau­cher befragt

Für die reprä­sen­tative Umfrage hatten die Meinungs­for­scher von Civey 10.000 Verbrau­cher zwischen dem 2. und 6. Januar online im Auftrag von o2 Telefónica befragt. o2 hat eine eigene Webseite zum Mobil­funk­markt, Netz­ausbau und der Digi­tali­sie­rung in Deutsch­land einge­richtet.

Eine Einschät­zung (von Henning Gajek)

Ja, nach persön­licher Netz­erfah­rung wird man diese Umfrage erst einmal skep­tisch beäugen. 42 Prozent sind mit dem Netz zufrieden? Dann bleiben wohl 58 Prozent, die entweder Kritik anzu­melden haben oder nicht wirk­lich über­zeugt sind.

Im o2-Netz gibt es noch einige Baustellen, wo schlicht noch Sende­sta­tionen fehlen oder wo die Signal-Anbin­dung der vorhan­denen Sender drin­gend erwei­tert und stabi­lisiert werden muss. Auch gibt es Baustellen beim Buchen von Zusatz-Ange­boten, beispiels­weise das Einrichten einer Multi-SIM.

Wo man der Umfrage durchaus folgen kann, ist, dass sich in der letzten Zeit einiges getan hat. Die Netze (auch und gerade bei o2) sind deut­lich besser geworden. Nur: Sie müssen noch besser werden, denn der Appetit kommt mit dem Essen. Sobald o2 sein als "günstig" empfun­denes Angebot erwei­tert, wird es von den Kunden stärker genutzt. Die Folge, es muss erneut ausge­baut werden. Ein Teufels­kreis.

Was ist nun die Message dahinter? o2 möchte der Politik vermit­teln, dass sie alles unter­lassen sollte, was den Netz­ausbau bremsen oder verhin­dern könnte. Das sind zum einen die immer noch viel zu kompli­zierten büro­kra­tischen Verfahren, um einen neuen Sende­mast aufbauen zu können. Dann ist es die immer noch im Raum schwe­bende „Drohung“, die knappen Frequenzen im Rahmen einer Auktion für maximal viel Geld unter vier (statt bisher drei) Bietern verstei­gern zu lassen. Viel Geld, was dann für den Netz­ausbau fehlen würde. o2 und seine Mitbe­werber müssten nur einen schlauen Weg finden, wie man dem vierten Anbieter im Bedarfs­fall mit Frequenzen aushelfen könnte.

Und es ist auch eine Nach­richt an die Konzern­mutter in Spanien, die auch drin­gend Geld bräuchte, in Deutsch­land nicht zu stark zu sparen, sondern die notwen­digen Finanz­mittel für den weiteren Netz­ausbau bereit­zustellen.

Wie empfinden Sie die Netz­qua­lität bei Ihrem Anbieter? Sind Sie zufrieden ("überall Netz, wo ich bin" oder "für den Preis ganz ok") oder unzu­frieden? Berichten Sie uns im Forum. Wenn es um Funk­löcher geht, Bundes­land, PLZ und Ort / Stadt­teil nicht vergessen.

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