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Ich verstehe das Problem nicht


26.06.2021 15:43 - Gestartet von Darth Wayne
Der Konsument hat doch heute eine breite Auswahl an 1-Monats- oder 24-Monatsverträgen. Und was ist so schlimm, wenn Verträge sich bei Nicht-Kündigung verlängern? Entweder man hat seine Verträge unter Kontrolle oder eben nicht, dann sollte man aber auch keine abschließen. Genauso, wenn man nicht in der Lage ist, Fristen einzuhalten. Sorry, aber ich habe kein Verständnis dafür, dass die Dummheit des Bürgers, die anscheinend immer mehr zunimmt, durch ein Aufweichen der seit vielen Jahren geltenden Regularien neutralisiert werden soll.
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[1] wolfbln antwortet auf Darth Wayne
26.06.2021 18:40

2x geändert, zuletzt am 26.06.2021 20:47
Benutzer Darth Wayne schrieb:
Der Konsument hat doch heute eine breite Auswahl an 1-Monats- oder 24-Monatsverträgen.

Ja und nein.
Nenne mir eine unlimitierte Datenflat bei Vodafone, die monatlich kündbar ist?
Nenne mir ein Angebot mit Zero-Rating von Streaming (StreamOn, VF Pässe), das monatlich kündbar ist.
Wir könnten das mit vielen Features wie Multi-SIM, Ausland usw. durchspielen. Einzig die Portfolios von o2, 1&1 und natürlich Prepaid haben praktisch gleichwertige Optionen für 1- und 24-monatliche Kündigung.
Dabei spreche ich jetzt nicht von Hardware-Bundles, wo die Laufzeit praktisch ein Muss ist und ich esauch einsehe, so lange nicht andere Finanzierungswege fürs Handy gegangen werden.

Und was ist so schlimm, wenn Verträge sich bei Nicht-Kündigung verlängern?

Das sollen und tun sie auch weiterhin, sogar auf unbestimmte Zeit. Nur die Kündigungsfrist nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit (von idR 2 Jahren) ist jetzt auf max. 1 Monat heruntergesetzt worden.

Entweder man hat seine Verträge unter Kontrolle oder eben nicht, dann sollte man aber auch keine abschließen. Genauso, wenn man nicht in der Lage ist, Fristen einzuhalten.

Das ist manchmal gar nicht so einfach, trotz Software, die einen daran erinnert. Wir haben sehr unterschiedliche Kündigungsfristen und -szenarien. Ich als Hausbesitzer habe etwa 40 Verträge mit dem und der und kann die auch nur einigermaßen überschauen. Dabei kann es schon passieren, dass mir eine Kündigungsfrist durchrutscht. Manche Verträge wie Haftpflichtversicherung ist man sich erst dann bewusst, wenn die einen Versicherungsschein jedes Jahr schicken nach der Verlängerung.

Das perfide waren ja Verträge, die nach der MVLZ teurer werden, weil auf dieses Verschlafen der Kündigung spekuliert wurde. Damit wurden ja manche Verträge billig gerechnet.

Sorry, aber ich habe kein Verständnis dafür, dass die Dummheit des Bürgers, die anscheinend immer mehr zunimmt, durch ein Aufweichen der seit vielen Jahren geltenden Regularien neutralisiert werden soll.

Die Zeiten ändern sich. Du kannst Leute von heute auf morgen in Praktika oder Probezeit auf die Straße setzen. Lange Laufzeiten sind da berechtigt, wo Menschen eine gewisse Konstanz haben. Das haben sie, wenn es gut geht, in ihrer zweiten Lebenshälfte. Es hängt auch von Gegenstand ab: Beim Auto ist mir der Versicherungstakt egal, denn wenn ich es ab-/ummelde, ist die Versicherung vorbei. Wenn du aber von Jugendlichen in bestimmten Lebenssituationen volle Flexibilität erwartest, im Job und was den Wohnort usw. betrifft, wie heute offenbar in einer globalisierten Wirtschaft erforderlich ist, muss sich auch das Vertragswesen diesbezüglich anpassen und mit der Zeit gehen und flexible Optionen als Standard, nicht als Ausnahme, anbieten.