Benutzer VoLTEer schrieb:
Der Pöbel hat nicht gesiegt!
Gratulation zum satirischen Beitrag. Die feine Ironie sei dabei gütig unterstellt, denn beim Wort nehmen möchte man all das freilich nicht.
Benutzer klaus1970 schrieb:
Ich nutze dier Öffentlich-Rechtlichen auch rege und bin froh über einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk, für den ich auch gerne bereit bin zu zahlen.
Gut, Geschmäcker sind verschieden und ganz offensichtlich finden auch heute noch genügend Gefallen an dieser seltsamen Mischung aus handwerklich gut gemachten, wenn auch meist gleichen Dokumentationen ("Frau Blech bekommt keine Zinsen mehr"), leidlich neutralen Nachrichten gespickt mit Metaphern für Karl-Heinz Doof (Coronaimpfungen xy ... Aufnahme vom Fließband, Kommentar "Probleme am laufenden Band", *schenkelklopf*), oft gewollt und nicht gekonnt kopierten Privatsenderformaten sowie einem Meer an fortwährendem Krimigedöns.
Für mich persönlich klingt der "starke Rundfunk" so pathetisch-kitschig wie schon das Intro zur Tagesschau. Stocksteif und so deutsch, dass man in die angestaubte Fernbedienung des Schwarzweißfernsehers beißen möchte.
In einem Jahr, in dem alles viel teurer wird, sind diese paarundachtzig Cent mehr Peanuts.
Nun ja, in Zeiten der gefühlten Hyperinflation wäre zunächst zu klären, was denn alles so viel teurer geworden ist. Desweiteren lässt sich natürlich jeder beliebige Betrag durch eine andere ausreichend hohe Zahl teilen, auf dass am Ende zahlenmäßig Unerhebliches herauskomme.
Sicher, man kann vieles kritisieren, müssen es unbedingt teure Sportrechte und Filme sein, kann man nicht am Verwaltungsapparat weiter sparen usw.
Dieser Punkt stört mich in der Diskussion mit Befürwortern am meisten. Man räumt dabei mitunter ja ein, dass nicht alles perfekt sei und man bestimmte Dinge selbstverständlich diskutieren könne, aber es ändern sich allenfalls marginale Dinge, im Großen und Ganzen bleibt fast alles, wie es ist, mit einem irrsinnig aufgeblähten Apparat und Formatausweitung, stets abgesegnet von den Gerichten.
Was passiert denn konkret? An welcher Stelle wird beim Rundfunk, der gedanklich in einer Zeit von anno Zwieback feststeckt, denn etwas tatsächlich reformiert?
Selbst bei unterstellter Notwendigkeit eines öffentlich-rechtlichen Rundfunks, ohne den wohl alle in der RTL-II-Dauerschleife oder wahlweise auch der von AstroTV gefangen wären - weshalb hält man bis heute an dieser kruden Inkassovariante mit dem Beitrags"service" fest, dessen euphemistischer Name per se eine Beleidigung für halbweg wache Geister ist? Die vermeintlich zu wahrende Staatsferne ist völlig überholt und ein (entschlackter) "Rundfunk" (schon an dieser Bezeichnung erkennt man bereits aus technischer Sicht die hoffnungslose Altbackenheit) ließe sicherlich auch elegantere Finanzierungsmethoden zu.
hatte mal einen (oder waren es mehrere???) Kommentar, der in eine andere Richtung ging, aber auch das ist nicht verkehrt, wenn es in einer Redaktion auch mal Journalisten mit unterschiedlicher Meinung gibt.
Das sollte man eigentlich als Standard voraussetzen dürfen und nicht auch noch als mitunter willkommene Ausnahme würdigen müssen.