Benutzer mich schrieb:
Das unterentwickelte Länder ein schnelleres Internet haben, zeigt doch eindeutig, was aus dem Technikland Deutschland geworden ist!
Dass die DE-Mail, welche ich seit Start nutzte, nun bei der Telekom AG vom Netz gehen soll ist ein weiteres Beispiel, wie Technik in Deutschland voran getrieben wird!
Null!!!
Aber es wäre falsch nur der Telekom die Schuld zu geben, warum nutzen nicht alle Behörden DE-Mail-Adressen? Selbst Behörden, die eine DE-Mail nutzen sind mit der Technik überfordert - so vor kurzem das Amtsgericht Düsseldorf, wo die DE-Mail erst gar nicht berücksichtigt worden ist!!
Selbst viele Firmen nutzen diese sichere Kommunikation nicht - warum auch - lieber am Telefon dann mitteilen, schreiben sie einen Brief!!!
Ja wahrlich, ich muss ihnen in weiten Teilen Recht geben. Das Problem ist wohl, hier bei uns muss alles verkompliziert werden, was eigentlich ganz einfach wäre. Und wenn es dann viele Millionen teuer und so kompliziert wie möglich auf dem Markt ist, dann will es keiner anwenden, weil es für den täglichen Gebrauch eben viel zu kompliziert ist.
eMail ist einfach und hilfreich, WhatsApp (oder andere Messenger) sind einfach und hilfreich, Telefon ist einfach und hilfreich .... alles was einfach und hilfreich ist, wird in der Regel recht gut angenommen. Sicherheit ist wichtig, aber wenn sie den Menschen bei der Nutzung einen erhöhten Aufwand abverlangt, dann ist und bleibt es halt ein Ladenhüter. Da ist DE-Mail ja nicht das erste Produkt, dem dieses Schicksal zuteil wurde.
Und, das muss auch mal gesagt werden, die Menschen hierzulande sind in vielen Bereichen einfach lernresisten, ich will fast sagen lernwiderwillig. Ich erinnere mich an eine liebe Bekannte, die sich fürchterlich darüber aufgeregt hat, dass ihr relativ kleiner Arbeitgeber die Textverarbeitung vom kostenpflichten Word auf eine kostenfreie OpenSource Lösung umgestellt hat. Statt sich einfach auf das neue System einzulassen oder dieses einfach so einzustellen bzw. einstellen zu lassen, dass es die Dateien halt nicht als odt-Dateien sondern als die gewohnten doc-Dateien speichert, versuchte sie ihren AG massiv unter Druck zu setzen indem sie zunächst die Leistung verweigerte und schließlich sogar mit Kündigung drohte. "Ich habe das auf Word gelernt und ich denke überhaupt nicht daran, jetzt mit diesem sch... Zeug zu arbeiten", war da so eine Aussage. Und genauso geht es in den Banken, Versicherungen, Ämtern und Behörden ab. Oft sind die neuen Lösungen einfacher, kompatibler und insgesamt sehr viel besser, aber "das haben wir immer so gemacht und deshalb lehne ich das Neue ab. Punktum!"
Nachdem die DE-Mail für den Einzelnen i.d. Regel weder einfacher noch hilfreicher war und bei vielen Stellen in sämtlichen Instanzen eben auch kein Wille vorhanden war zu lernen und etwas zu ändern, ..... Und das ist leider das Schicksal von ganz Deutschland. Die Masse will einfach, dass alles so bleibt wie sie es gewohnt sind. Und das ist bei den Normalbürgern genauso wie bei den Unternehmen.
Sehen wir hier z.B. die Autoindustrie, die nur noch mit Lügen und Betrügen bestehen kann, weil sie alle Züge bereits verpasst hat und sich jetzt darauf verlegt, alles Neue möglichst schlecht zu machen damit nichts vorwärts geht. Sehen wir z.B. die Telekommunikationsunternehmen, die eigene Abteilungen betreiben um den Fortschritt der Konkurrenz zu unterbinden statt stetig danach zu streben immer einfach maximale Leistung zu bieten und die ganze Einwandbehandlungskataloge nutzt um Ausreden für jeden Fall zu haben warum dies nicht geht und das nicht geht und überhaupt... Sehen wir z.B. die Politik gerade jetzt wieder auf Lösungen zurück greift und uns versucht, diese als Top-Lösung zu verkaufen obwohl sie genauso wie die Menschen wissen, dass diese zwar kurzfristig Luft verschaffen, langfristig aber mehr Probleme machen als wir brauchen können. Bestes Beispiel ist die verlängerte Nutzung der Atomkraft. Woher kommt denn das in den AKWs genutzte Uran? Wir ersetzen eine Gas-Abhängigkeit von Putin durch eine Uran-Abhängigkeit von Putin (sehr intelligent) und wissen dabei ganz genau, dass weltweit pro Jahr 10.000 Tonnen hochgiftiger und strahlender Müll produziert wird, welcher sowohl für uns aber auch für die kommenden 40.000 Generationen ein Fiasko und ein Risiko für Gesundheit und Leben bedeutet. Und gleichzeitig blockiert man saubere und regenerative Energien sowohl beim Ausbau als auch bei der Einspeisung ins Netz. Klar, die Ausrede: "Das könnte das Netz überlasten, dann bricht alles zusammen und wir stehen im Winter ohne Strom da" zieht natürlich. Aber die Wahrheit ist natürlich, dass das nur der Fall ist, weil man das was nötig ist in den letzten 20 Jahren nicht getan hat und was noch schlimmer ist, sich noch immer weigert es zu tun bzw. nach Kräften versucht zu verhindern.
Wir sind so am A...., wir wissen es nur noch nicht. Einige schlaue Köpfe wissen es natürlich und die eigentlich Verantwortlichen wissen es vermutlich auch. Aber solange sich alle geschlossen der Illusion hingeben, dass alles in Ordnung ist, solange braucht niemand etwas ändern, niemand hinzu lernen, niemand sich einschränken, niemand sich auf etwas Neues einlassen ..... so lange ist die Welt von Bremsern und Hornochsen (sorry) in Ordnung. Man kann nur den Kopf schütteln.