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Zahnloser Tiger EU


09.06.2022 19:41 - Gestartet von iphone
Die US-Tech-Riesen brechen schon seit eh und je deutsche und europäische Gesetze, aber bis wir mal in die Pötte kommen, gibt's im besten Fall den angeprangerten Dienst gar nicht mehr. Seit bestimmt 10 Jahren werden die Handy-Hersteller um einheitliche Ladegeräte angeprangert, Apple hat immer noch paar Jahre Schonfrist. Die sog. fünf GAFAM-Unternehmen sind jeweils Monopolisten auf ihren Gebieten, aber man lässt diese munter fleißig agieren und unsere Datenschutzgesetze brechen; während hiesige Start-Ups sofort abgemahnt werden.

Das einzige was hingehauen hat sind die EU-Roaming-Gebühren. Wobei den Anbietern hierbei Gelder entgehen und man sich diese eben im Heimatland wieder zurückholt.
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[1] blumenwiese antwortet auf iphone
09.06.2022 19:58
Benutzer iphone schrieb:
Das einzige was hingehauen hat sind die EU-Roaming-Gebühren. Wobei den Anbietern hierbei Gelder entgehen und man sich diese eben im Heimatland wieder zurückholt.

Absolut richtig erkannt!

Wenn der Staat, hier in Form der EU, Preise vorschreibt, hat es Auswirkungen. Entweder das Angebot wird dadurch künstlich verknapp oder aber das entgangene Geld wird sich auf anderem Weg wiedergeholt. Meistens ist es eine Kombination aus beiden Dingen.

Bei den Roaming Vorschriften in der EU ist das einfachste Mittel natürlich der Preis. Und genau so wird es auch gemacht.

Ein Beispiel für Verknappung ist das deutsche Gesundheitswesen. Jüngstes Beispiel Fiebersäfte für Kinder mit Paracetamol. Von einst mal mehreren Dutzend Anbietern sind gerade mal noch zwei übrig. Grund? Gesetzliche Krankenkassen zahlen nur den staatlich festgelegten Preis, das ist die so genannte Festbetragsregelung.

Ist es für Anbieter nicht mehr wirtschaftlich, mit dem vorgegebenen Preis Medikamente zu produzieren, können sie den Preis natürlich anheben. Das erfordert dann von gesetzlich Versicherten eine entsprechende Zuzahlung oder in bestimmten Fällen bekommen gesetzlich versicherte Patienten dann das Medikament nicht mehr.

Und der zweite Weg ist schlicht und ergreifend sich vom Markt zurück zu ziehen. Das ist in diesem Fall passiert. Man kann sich sehr leicht ausrechnen, was passiert, wenn es nun Lieferprobleme bei auch nur einem der zwei verbliebenen Anbieter gibt. Und um die Sache aufzuklären, die gibt es gerade.

Aber die Lernresistenz von Politikern scheint wohl genetisch bedingt zu sein.