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Was will die VZ hier gewinnen?


02.02.2024 19:14 - Gestartet von CGa
Prime kann von Kunden jederzeit gekündigt werden. Zu viel gezahlte Gebühren durch die Jahreszahlung gibts zurück. Amazon hat bei Prime eine Kündigungsfrist von 14 Tagen. Quelle Amazon Prime AGB.
Und es wurde nie mit werbefrei geworben.
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[1] 56hde4mm antwortet auf CGa
03.02.2024 08:07
Benutzer CGa schrieb:
Und es wurde nie mit werbefrei geworben.

Das ist korrekt. Ob damit geworben wurde ist aber in diesem konkreten Fall irrelevant. Der Dienst wurde mit bestimmten Eigenschaften zur Verfügung gestellt und die Kunden bezahlen dafür. Eine einseitige nicht unwesentliche Änderung der Eigenschaften eines Dienstes ohne Zustimmung des Kunden ist nicht möglich. Das ist die Argumentation der Verbraucherzentrale bei ihrer Klage.

Selbstverständlich kann Amazon dem Kunden ebenso kündigen wie der Kunde Amazon. Das kann zum Beispiel im Wege einer Änderungskündigung passieren. Da bei sowas immer viele Kunden abspringen, versucht der Anbieter natürlich das Ganze so geräuschlos wie möglich über die Bühne zu bekommen. Ob das rechtlich haltbar ist, muss nun entschieden werden. Es spricht vieles dafür, dass die rechtliche Beurteilung der Verbraucherzentrale korrekt ist.

Richtig ist aber auch, dass dies selbstverständlich die Einführung von Werbung beziehungsweise die Verteuerung des Prime Abos nicht verhindern wird. Es kann allenfalls zu gewissen Verzögerungen oder Veränderungen im Prozess führen. Also selbst wenn die Verbraucherzentrale vor Gericht Erfolg hat, ist das ein substanzloser Sieg, der den Kunden nichts nützt. Das ist leider bei vielen Verfahren der Verbraucherzentrale mittlerweile üblich. In vielen Fällen habe ich den Eindruck, die Verbraucherzentrale tut einfach etwas, damit sie ihre Existenz rechtfertigen kann.

Allerdings finde ich, ist Amazon hier auch sehr unklug vorgegangen. Es wäre einfacher gewesen man hätte eine ganz normale Preiserhöhung für Prime durchgeführt. Das passierte in der Vergangenheit ja in gewissen Abständen immer wieder. Das ist unproblematisch. Auch rechtlich.

Parallel dazu hätte man einfach einen zweiten Tarif einführen können, einen mit Werbung. Der wäre dann entsprechend günstiger geworden.

So hätte man dies alles ohne rechtliche Bedenken über die Bühne bekommen können. Amazon entschied sich für einen anderen, rechtlich fragwürdigen Weg.
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[1.1] berndmobile antwortet auf 56hde4mm
03.02.2024 21:53
Benutzer 56hde4mm schrieb:

Allerdings finde ich, ist Amazon hier auch sehr unklug vorgegangen. Es wäre einfacher gewesen man hätte eine ganz normale Preiserhöhung für Prime durchgeführt. Das passierte in der Vergangenheit ja in gewissen Abständen immer wieder. Das ist unproblematisch. Auch rechtlich.

Sieh es mal aus der Seite der Kunden die das Prime Video nicht brauchen? Denen dürfte es egal sein ob jetzt Werbung oder keine Werbung drinnen ist.


Parallel dazu hätte man einfach einen zweiten Tarif einführen können, einen mit Werbung. Der wäre dann entsprechend günstiger geworden.


Haben wir doch einen mit Werbung und einen ohne Werbung. Wo das Problem? Wir haben ja die Wahlfreiheit.


So hätte man dies alles ohne rechtliche Bedenken über die Bühne bekommen können. Amazon entschied sich für einen anderen, rechtlich fragwürdigen Weg.


Ob die Verbraucherzentrale nun richtig handelt steht auf einem anderen Blatt. So oder so wird es Veränderungen geben. Und es wird vieles im Streaming sich ändern. Bald kosten die Dienste 20
Euro das Stück pro Monat.
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[1.1.1] 56hde4mm antwortet auf berndmobile
04.02.2024 06:19
Benutzer berndmobile schrieb:
Haben wir doch einen mit Werbung und einen ohne Werbung. Wo das Problem? Wir haben ja die Wahlfreiheit.

Der Tarif mit Werbung ist aber nicht günstiger geworden. Amazon hat eine Preiserhöhung durchgeführt. Preiserhöhungen können entweder durch Anhebung des Preises oder durch eine Verschlechterung der Leistungen erfolgen. Analog zum Handel wo ja auch der Preis eines Produktes gleich bleibt, der Inhalt aber weniger wird. Genau das das hat Amazon getan.

Mir stößt bei Amazon als auch bei entsprechenden Produkten im Handel halte die Unehrlichkeit unrecht und in Transparenz der jeweiligen Anbieter auf. Gut begründete und kommunizierte Preiserhöhungen lassen sich von Kunden sehr viel einfacher akzeptieren, als so ein Bullshit, wie ihn hier im konkreten Beispiel Amazon veranstaltet.

Wie viele andere Unternehmen auch, glaubt Amazon halt, wir Kunden sind dumm. Eine solche Annahme fällt aber letztlich immer auf das entsprechende Unternehmen zurück.

Ob die Verbraucherzentrale nun richtig handelt steht auf einem anderen Blatt. So oder so wird es Veränderungen geben. Und es wird vieles im Streaming sich ändern. Bald kosten die Dienste 20 Euro das Stück pro Monat.

Das kann sein. Das weiß niemand von uns. Aber ja, wenn Billionen von Euro, Dollar und Yen gedruckt werden, hat das halt eine mit absoluter Sicherheit eintretende Folge. Insofern wirst du mit deiner Vorhersage wohl Recht haben.
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[1.1.2] Mister79 antwortet auf berndmobile
05.02.2024 17:26
Benutzer berndmobile schrieb:


Haben wir doch einen mit Werbung und einen ohne Werbung. Wo das Problem? Wir haben ja die Wahlfreiheit.


Du hast nur die Hälfte zitiert, demnach also genau die Antwort und Begründung weggelassen, so das deine Antwort irgendwie Sinn ergeben soll?

Er hat es ja noch mal gesagt, der entscheidende Punkt ist, dass der mit Werbung nicht günstiger geworden ist, dazu es eine Vertragsverschlechterung gegeben hat, ohne die Zustimmung einzuholen und dann die Erhöhung, wenn du die Verschlechterung nicht haben möchtest, als Option, diese wieder frei zu kaufen.

Das Amazon die Zustimmung nicht haben wollte... Liegt auf der Hand, denn die logische Antwort wäre, NEIN... Somit hätte Amazon Kunden kündigen müssen und das geht nie ohne Kundenverlust. Diesen wollte Amazon ausklammern.

Hier sollte man jetzt genau im Auge behalten, beide, der fragwürdige alte und jetzt mit Verschlechterungen und der neue, werden beide nächstes Jahr um die 3 Euro pro Monat erfahren. So meine Prognose