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neutralen GF Ausbau verpaßt.


12.04.2024 12:51 - Gestartet von wwadepohl
Deutschland hat einen neutralen GF Ausbau verpaßt. Es gibt einen Monopolanbieter mit GF, dessen Angebot so grottenschlecht ist, daß es inakzeptabel ist. Provider NAT für IPv4 und IPv6. Dazu noch unsymmetrischer betrieb mit minimalen Upload Raten. Für den GF Anschluß hätte ich a) symmetrisch und b) einen echten Dual-Stack erwartet. Gibt es auch, für rund 500 Euronen im Monat. zur Abschreckung der Kunden. So wird das nichts mit dem Breitbandausbau. Da bleibe ich doch gleich bei Kupfer, das a) ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis hat und wenigstens eine öffentliche IPv4.
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[1] trzuno antwortet auf wwadepohl
12.04.2024 16:12
Benutzer wwadepohl schrieb:
Deutschland hat einen neutralen GF Ausbau verpaßt. Es gibt einen Monopolanbieter mit GF, dessen Angebot so grottenschlecht ist, daß es inakzeptabel ist.

Das ist halt das von deutschen Politikern gewollte Ausbaukonzept:
- mögliche lokale Monopole durch zum Teil kleine FTTH Anbieter, wenn für den Ausbau keine Fördermittel genutzt wurden
- keine Vorgaben zu Preisen und Leistungen

Somit hängt es vom Glück des Wohnortes ab welches Unternehmen dort ausbaut und welche Preise und Leistungen angebnoten werden.

Provider NAT für IPv4 und IPv6.

Dazu noch unsymmetrischer betrieb mit minimalen Upload Raten. Für den GF Anschluß hätte ich a) symmetrisch und b) einen echten Dual-Stack erwartet.

Gerade neue kleine Provider haben gar keinen IPv4 Adressraum mehr erhalten können, der für einen Dual-Stack Betrieb ausreichen würde.

Symmetrische Anschlüsse hingegen sind für den Großteil der Privatkunden nicht wichtig, wenn der Upstream nicht gar zu klein ist.
Somit bieten die Provider das gerne als teureren Business Zugang an.
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[1.1] Mister79 antwortet auf trzuno
13.04.2024 09:29

einmal geändert am 13.04.2024 09:31
Benutzer trzuno schrieb:

Das ist halt das von deutschen Politikern gewollte Ausbaukonzept:
- mögliche lokale Monopole durch zum Teil kleine FTTH Anbieter, wenn für den Ausbau keine Fördermittel genutzt wurden
- keine Vorgaben zu Preisen und Leistungen

Somit hängt es vom Glück des Wohnortes ab welches Unternehmen dort ausbaut und welche Preise und Leistungen angebnoten werden.

Daher und genau darum darf zwar die EON (wenn die dann ausbauen) auch ran, gibt aber keinen Produktvertrag von mir. Den können die sich bei den Preisen wünschen aber wie das so mit wünschen ist

Gerade neue kleine Provider haben gar keinen IPv4 Adressraum mehr erhalten können, der für einen Dual-Stack Betrieb ausreichen würde.

Auch hier darf genau aus diesem Grund die EON keinen Produktvertrag bei mir erwarten. Die bieten doch in der Tat eine dynamische öffentliche IPv4 für 3 Euro monatlich an. Gehts noch? 55 Euro VDSL ähhh sorry, FTTB + 3 Euro IPv4 + keine All Flat anzubieten? Ich freue mich schon riesig auf die Veranstaltung am Ende des Monats.

Symmetrische Anschlüsse hingegen sind für den Großteil der Privatkunden nicht wichtig, wenn der Upstream nicht gar zu klein ist.
Somit bieten die Provider das gerne als teureren Business Zugang an.

Unwichtig ob es wichtig ist oder nicht. In diesem Fall und weil es Glas ist, gehört es einfach dazu. Hier eine Technologie zu nehmen und dann nur VDSL darauf anzubieten Sollen die daran ersticken aber leider habe ich keine Dollers für die dabei.
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[2] 56hde4mm antwortet auf wwadepohl
12.04.2024 16:31
Benutzer wwadepohl schrieb:
Deutschland hat einen neutralen GF Ausbau verpaßt. Es gibt einen Monopolanbieter mit GF, dessen Angebot so grottenschlecht ist, daß es inakzeptabel ist.

Wieso gibt es nur einen Anbieter? Meinst du jetzt pro Region oder pro Straße oder was?

In vielen Regionen wird im Open Access Verfahren ausgebaut. Dort gibt es also einen Netzbetreiber, der Glasfaser verlegt, diese wartet und gegebenenfalls repariert. Der Zugang zu den Glasfasern wird dann allen Providern zu identischen Bedingungen angeboten.

Provider NAT für IPv4 und IPv6.

Gibt es nicht nur bei Glasfaser. 99,9 % der Kunden ist dieser Umstand weder bekannt noch stört sie das NATing in irgendeiner Form.

Dazu noch unsymmetrischer betrieb mit minimalen Upload Raten.

Was sind bitte bei dir minimale Upload raten? Das müsstest du vielleicht einmal definieren. Aber auch hier gilt, 99,9 % der Kunden sind mehr als zufrieden auch mit den Upload Raten. Warum sollte ein Provider also hier mehr anbieten, wenn die Nachfrage schlicht nicht gegeben ist?

Für den GF Anschluß hätte ich a) symmetrisch und b) einen echten Dual-Stack erwartet. Gibt es auch, für rund 500 Euronen im Monat. zur Abschreckung der Kunden.

Nicht zur Abschreckung. Die Nachfrage ist schlicht verschwindend gering. Wenn es Nachfrage gibt, dann fast immer von gewerblichen Nutzern, die ein ganz anderes Nutzung Profil haben und ganz andere SLA erwarten. Das kostet natürlich mehr.
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[2.1] Wechseler antwortet auf 56hde4mm
12.04.2024 19:57
Benutzer 56hde4mm schrieb:
In vielen Regionen wird im Open Access Verfahren ausgebaut. Dort gibt es also einen Netzbetreiber, der Glasfaser verlegt, diese wartet und gegebenenfalls repariert.

Oder letzteres auch nicht macht, weil das die Rendite schmälert. Und dann gucken erstmal alle dumm.
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[2.1.1] 56hde4mm antwortet auf Wechseler
13.04.2024 05:21
Benutzer Wechseler schrieb:
Oder letzteres auch nicht macht, weil das die Rendite schmälert. Und dann gucken erstmal alle dumm.

Das schmälert nicht die Rendite. Denn Kunden zahlen kein Geld für eine Leistung, die nicht bereitgestellt wird. Zumal gibt es zwischen Provider und Netzbetreiber gegebenenfalls auch entsprechende Vertragsstrafen, die vereinbart wurden.

Ich gebe dir aber im generellen Sinne recht, dass Service oder Dienstleistungsorientierung in Deutschland auch im Jahr 2024 vielleicht kein Fremdwort mehr ist, aber etwas, was in vielen Branchen noch sehr unterentwickelt ist. Und ganz unabhängig von der Glasfasergeschichte liegt das schlicht an der Mentalität von uns Deutschen. Nicht den Mund aufmachen, sich nicht beschweren und eine „kann man ja eh nichts machen“ Mentalität haben.
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[2.1.1.1] machtdochnichts antwortet auf 56hde4mm
13.04.2024 11:01
Benutzer 56hde4mm schrieb:
Mentalität von uns Deutschen. Nicht den Mund aufmachen, sich nicht beschweren

Das erlebe ich aber tagtäglich anders.
Ihr Deutschen macht schon den Mund auf. Es wird geschimpft und gejammert.
Rund um die Uhr. Tagein und Tagaus. 7 Tage die Woche.
Auf der Straße, in der Familie, im Supermarkt, in der Presse, im Fernsehen, im Internet......


und eine „kann man ja eh nichts machen“ Mentalität haben.

Das wiederum sehe ich ähnlich.
Die Deutschen handeln nicht. Sie machen den Mund auf, jammern, schimpfen und lamentieren, aber sie tun nichts. Machen immer so weiter wie immer. Letztendlich nehmen sie alles hin, wie es ist.

Maximal Forderungen an andere werden gestellt. Andere sollen etwas machen.
Gerne auch die Politik oder ein großer Führer.

Die Mentalität der Deutschen ist schon eine ganz spezielle, das stimmt.
Sie sind schon ein lustiges Völkchen.

Davon gibt es aber mehrere mit nicht weniger amüsanten Eigenheiten.