Hallo Miteinander,
da sich der Vortrag wie ein VoIP-Werbebeitrag liest, will ich ´mal meine 2ct dazu abgeben :-)
Benutzer KaiserFranz schrieb: Jetzt habe ich schon wieder einen Kommentar gelesen, in dem jemand seinen konventionellen Telefonanschluss preist - "kein VoIP-Gefrickel", im Gegensatz zu ....
Können wir uns vielleicht mal von diesen Vorurteilen freimachen?
Gerne - Wenn´s denn nur welche wären, und es für den Privaten, oder den kleinen Gewerbebetrieb einen Sinn ergeben würde !!!
Letzten Endes ist VoIP bloß eine andere Technik, um die gleiche Information (digitalisierte Sprache nämlich) zu übertragen. Das ist per se nicht besser und nicht schlechter als bei einem normalen Telefonanschluss.
DAS IST SCHLICHT "VEREINFACHT", und in der Folge werden Äpfel mit Birnen verglichen, wie so oft wenn man das Positive hervorhebt - OHNE die Ecken und Kanten zu benennen... und mit falschen Beispielen arbeitet... z.B.
Die Telefonanbieter benutzen intern schon lange VoIP, um Gespräche auf Teilstrecken zu übertragen,
...wie ganz richtig beschrieben AUF TEILSTRECKEN - d.h. im Transportnetz UND dort auf RESERVIERTEN BANDBREITEN !!! Und das ist etwas anderes als VoIP am Kundenende! Ich hoffe dass wir uns MINDESTENS hier einig sind ;-)
und bei mir im Büro läuft die Telefonanlage auch auf VoIP, so muss man nämlich keine Telefondosen verlegen, sondern kann das Telefon mit in die Ethernet-Dose stecken.
:-) Dosen verlegt man nicht, sondern das Kabel :-) ("der" Hinweis musste sein.)
Aber egal...
Das "Kabelargument" ist nicht nur von Vorteil, sondern kann auch schnell NACHTEILE bringen! Spätestens dann wenn das Netzwerk ausfällt! Denn dann geht nämlich gar nix mehr...NICHT ´mal das Tel. um die Störung zu melden :-) Richtig?
Was gibt es an VoIP objektiv auszusetzen? a) Die Sprachqualität kann schlechter sein. (anmerk.: Unten steht VoIP sei besser...WAS denn jetzt?:-)?)
Das mag stimmen, wenn VoIP-Verkehr übers öffentliche Internet läuft, ....
Über was läuft das denn sonst bei Ihnen??!?? An Ihren Anschluss haben Sie GANZ SICHER KEINE reservierte Bandbreite!! So wie alle anderen hier auch ;-)
Es aber etwas ganz anderes, wenn wir über ein Büronetzwerk reden oder wenn z. B. 1&1 oder Arcor die Daten von ihrem DSLAM zum POTS-Gateway schicken. Dort kann man Sprachdaten Priorität verleihen, und dann ist die Sprachqualität meist sogar besser als im konventionellen Festnetz.
Das glauben Sie doch selbst nicht!! Der Transportweg im Backbone des Betreibers ist identisch, spätestens ab dem Vermittlungsrechner!
Und von den Bandbreiten die eine mittlere Firma benötigt, oder den Verfügbarkeiten, Oder dem Thema Notruf-Funktionalität, oder Felxibilität beim Anbieterwechsel... WILL ICH HIER GAR NICHT SCHREIBEN !!!
b) Ohne Strom funktioniert es nicht. Das stimmt. Hat der VoIP-Router keinen Strom, funktioniert auch das eingesteckte Telefon nicht. Aber wer hat denn heute noch ein konventionelles Telefon, das mit dem Strom aus der Vermittlungsstelle funktioniert?
JEDER ANALOGE ANSCHLUSS IN DEUTSCHLAND.
Und vielen ISDN-Anschlüsse, wenn ...s. weiter unten.
Die meisten schnurlosen oder aufgebrezelten schnurgebundenen Apparate sterben eh, wenn der Strom ausfällt. Also nix mit Notruf absetzen. Außerdem, wer sagt denn, dass bei einem großflächigen Stromausfall noch Strom in der Vermittlung ist?
1. Schon mal was von "Notbetriebsfähigen" ISDN-Telefonen gehört? Nö gell :-)
2. Alle Betreiber von TK-Netzen arbeiten mit USV-ANlagen!!! "Grossflächige Stromausfälle" sind da nicht das Thema.
Aber wenn das Haus ein S-Problem hat, dann geht Analog und ISDN - aber VoIP ? =NULL-Funktion.
Da verlasse ich mich doch lieber auf eines der drei Handys in der Familie.
...Und halte mich damit ´ne Weile in den "billligen 018... 09... Hotlinenummern" auf... ...schon klar.
ABER viel wichtiger: Mit dem Handy ist man im Notfall bei einem "Röchelruf" (den ich KEINEM wünsche!!) nicht ortbar. Mit dem Festnetztelefon schon!!!
Und wie groß ....
c) Faxen funktioniert nicht. Das stimmt so pauschal auch nicht. Die meisten Anbieter haben mittlerweile T.38-kompatible Netze, und wenn man dann am Fax noch die Modemgeschwindigkeit ein bisschen runterstellt, ...
UUaaaa .-) Mein FAX kann das zB nicht, Herr Professor (sorry für die Ironie!)
"Ich drehe mein Fax runter weil die dolle neue Technik nich´ so schnell ist." Ein echter Knüllervortrag!
...
Fazit: VoIP-Anschlüsse - richtig ausgelegt und konfiguriert - sind konventionellen Telefonanschlüssen mindestens ebenbürtig.
...Wenn man sie nicht intensiv nutzt. Und beim VoIP-Anbieter nicht ins Ausland, oder die Mobilnetze telefoniert, DENN :
NIX PRESELECTION und KEIN CallByCall ...
Und wenn ich sie für fünf Euro weniger bekomme, soll es mir recht sein.
...Völlig OK - Im Privatenbereich. Aber nicht für mich, denn schon allein das Notrufthema für mich ist ein Killfaktor.
Und wenn die Telekom erst mal ihr Netzwerk umgerüstet hat, sind sie eh Standard. Wenn man an allem Neuen so rummäkeln würde, würde man Autos noch mit Zügeln lenken.
...Auch das ist an der Realität vorbei. Denn man wird kaum allen analogen Anschlüssen VoIP verpassen, speziell wenn man dabei an die älteren Mitmenschen denkt!!! Oder ?
F A Z I T :
Die wirkliche Vorteile von VoIP wurden vom OP garnicht benannt. Sie liegen - für UNTERNEHMEN die dafür ECHTEN Bedarf haben - in der leichteren "Portabilität der Arbeitsplatzrufnummern", bzw. im Verwaltungsbereich. Aber dies Zielgruppe ist bedeutend kleiner, als viele glauben, oder es gerne glauben machen würden!!!
Ohne die Möglichkeit der Preselection, ohne CbC und ohne einfache Möglichkeit eines Anbieterwechsels brauche ICH kein VoIP!! Aber das kann ja jeder selbst entscheiden...
VG - awg
jemand mit langer Erfahrung in der TK ;-)
PS: Und zum Thema günstige VoIP-Preise.... Im gewerblichen Bereich kann man die GANZ LEICHT und jederzeit mit Festnetzpreisen "kontern"!!