Google Nexus 7 im Praxis-Test: Viel Tablet für wenig Geld
Bei so viel Leistung zu solch einem Preis muss irgendwo der Pferdefuß versteckt sein, beim Nexus 7 ist das nicht anders. Um im kalkulierten Kostenrahmen zu bleiben, haben Asus und Google den Rotstift bei der weiteren Ausstattung angesetzt. Die ärgerlichste Lücke in der Liste der Features des Android-Tablets ist dabei das nicht vorhandene UMTS-Modem. Gerade für einen so handlichen und robusten Sieben-Zöller, der für die Nutzung unterwegs prädestiniert scheint, ist das wirklich ärgerlich. Klar, man kann sich über WLAN-Tethering mit dem Smartphone oder einem mobilen UMTS-Router behelfen, aber diese Lösungen sind auf Dauer unpraktisch und führen eher dazu, dass das Nexus 7 zum Surfen unterwegs einfach in der Tasche bleibt. Mit dem guten Akku hätte das Google-Tablet wohl auch einen langlebigen mobilen Hotspot abgegeben. Der Verzicht auf einen SIM-Kartenslot machte sich Test also durchaus negativ bemerkbar.
Die Ausstattung offenbart Lücken
Bild: teltarif.de
Bei der restlichen Ausstattung ist ebenfalls Schmalhans Küchenmeister.
HDMI-Ausgang? Gibt's nicht. Kartenleser, um den maximal
16 GB großen internen Speicherplatz zu vergrößern? Keine Chance.
Kamera an der Rückseite? Auch
nicht. Immerhin gibt es an der Vorderseite des Nexus 7 eine Kamera - aber
zunächst einmal keinen Auslöser. Google hat sich dafür entschieden, die Kamera
nur bei Video-Chats verwenden zu wollen, deshalb wurde die Kamera-App von
Android versteckt - ein seltsamer Schachzug. Immerhin lässt sich diese Funktion
per App
[Link entfernt]
nachrüsten, aber auch dann ist die Kamera kaum zu
gebrauchen. Die Auflösung ist zu gering, und für alles andere als
Selbstportraits muss die App de facto blind bedient werden, weil Kamera
und Display auf der selben Seite des Tablets angebracht sind. Was die Kamera
angeht daher: Setzen, 6.
Das Display kann sich sehen lassen
Das Display taugt auch zum Lesen
Bild: teltarif.de
Beim Display wiederum hat Asus wieder etwas
mehr Geld in die Hand genommen - und das ist auch gut so, schließlich ist der
Bildschirm fast das Wichtigste bei so einem Gerät. Das Display des Google
Nexus 7 hat sehr gute Blickwinkelstabilität, ausgewogene Farben und eine
Helligkeit im oberen Drittel der Konkurrenz zu bieten. Dank der guten und
kontrastreichen Darstellung lässt sich das Android-Tablet auch gut zum Lesen
nutzen, Google spendiert dem Käufer sogar
einige E-Books. Dies Auflösung ist mit 1 280 mal 800 Pixel ebenfalls
völlig in Ordnung, bei der Benutzung mit den Fingern arbeitet der
Touchscreen präzise und flott - insgesamt
stimmt die Leistung hier voll und ganz.
Fazit: Das derzeit beste Preis/Leistungs-Verhältnis
Das Google Nexus 7 wird die anderen Hersteller herausfordern: So viel Leistung zu einem so geringen Preis gibt es derzeit nirgends. Aber für rund 200 Euro kann man eben nicht alles haben, deshalb musste Asus etwa auf ein UMTS-Modul und eine vernünftige Kamera an der Rückseite verzichten, auch der Speicherplatz ist begrenzt und lässt sich nicht erweitern. Das stört im Alltag dann doch hier und da und führt zu Punktabzug. Im Großen und Ganzen überzeugt das Nexus 7 aber auf den allermeisten Gebieten, auch Display und Verarbeitung sind gelungen. Insgesamt derzeit eine klare Kaufempfehlung für alle, die mit einem reinen WLAN-Tablet leben können.