Google: Offline-Gerätesuche über "Find My Device" am Start
Handy verloren oder Headset verlegt? Dank des jüngst von Google freigeschalteten erweiterten „Find My Device“-Netzwerks dürfte das Auffinden demnächst auch dann kein Problem mehr darstellen, wenn Ihr Gerät offline ist. Im Folgenden erläutern wir Ihnen die zur Verfügung stehenden Suchmodi.
Erweiterte Gerätesuche geht an den Start
Beim neuen Netzwerk von „Find My Device“ alias „Mein Gerät finden“ handelt es sich um eine Erweiterung der herkömmlichen Funktion, mit der Sie Smartphones oder Smartwatches wiederfinden können. Die Verbesserung besteht unter anderem darin, dass die neue Version nicht nur die Online-, sondern auch eine Offline-Suche und Crowdsourcing unterstützt.
Mit der neuen Version von "Mein Gerät finden" ist die Gerätesuche auch offline möglich
Bild: teltarif
Vom neuen Netzwerk profitieren Geräte ab Android 9 inklusive Fast-Pair-Zubehörteile wie kompatible Ohrhörer oder Bluetooth-Tracker-Tags (ab Mai) von Chipolo und Pebblebee, die Sie beispielsweise an Ihrer Handtasche, dem Koffer oder Schlüssel anbringen können.
Auffinden von Online-Geräten
Wollen Sie Ihr verlorengegangenes, eingeschaltetes Android-Handy finden, erfasst „Find My Device“ dessen aktuellen Standort und Informationen wie den Akkustand, das Wi-Fi-Netzwerk, mit dem es verbunden ist, oder die Stärke des WLAN-Mobilfunksignals.
Zum Auffinden von Ohrhörern sammelt das Netzwerk Informationen darüber, wann und wo diese zum letzten Mal mit dem Smartphone verbunden waren.
Sollte jemand versuchen, Ihr Google-Konto zum Sperren oder Löschen Ihres Handys zu nutzen, werden Sie ebenfalls via „Find My Device“ darüber in Kenntnis gesetzt.
Auffinden von Offline-Geräten via Crowdsourcing
Zum Aufspüren eines ausgeschalteten Geräts erfasst und speichert „Find My Device“ verschlüsselte Standortinformationen, die von Ihrem eigenen Android-Handy und anderen Geräten, die am Netzwerk teilnehmen, gesendet werden. Die Android-Geräte der Teilnehmer verwenden Bluetooth, um nach Gegenständen in der Nähe zu suchen. Sobald sie ein Objekt ausfindig machen, senden Sie dessen Standort über eine gesicherte Verbindung an „Find My Device“.
„Find My Device“ nutzt hier also die Leistungsfähigkeit eines Crowdsourcing-Netzwerks von Android-Geräten zum Auffinden von kompatiblen Smartphones, Tablets, Fast-Pair-Zubehör und neuerdings auch Tracker-Tags. Am besten funktioniert dieser Modus selbstredend in Gebieten, in denen sich möglichst viele Nutzer des Netzwerks aufhalten, wie beispielsweise am Bahnhof oder Flughafen.
Google betont, dass „Find My Device“ Ihre Privatsphäre mit fortschrittlichen Sicherheitsmaßnahmen, einschließlich Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, schützt. Hierzu verwendet es einen eindeutigen Schlüssel, auf den nur Sie durch die Eingabe des Musters, der PIN oder des Passworts Ihres Android-Geräts zugreifen können.
Das Netzwerk verarbeitet außerdem Daten wie die temporäre Gerätekennung, Zeitstempel sowie Informationen über das Fast-Pair-Zubehör, das Sie mit Ihrem Android-Gerät gekoppelt haben. Sie selber erfahren lediglich den Ort und den ungefähren Zeitpunkt, an dem Ihr verlorengegangener Gegenstand zuletzt gesichtet wurde, die Daten anderer Nutzer werden dabei geschützt.
Sie entscheiden, wie Ihr Gerät an der Suche teilnimmt
Als Nutzer können Sie steuern, wie Ihr Android-Gerät am Netzwerk teilnehmen soll. Für die Suche werden folgende Einstellungsoptionen zur Verfügung gestellt:
- Aus: Die passende Option, wenn Sie nicht am „Find My Device“-Netzwerk teilnehmen möchten. Die herkömmliche Online-Suche ist hierbei weiterhin möglich, kann über die Einstellungen und den Pfad „Google“, „Alle Dienste“ und „Mein Gerät suchen“ jedoch auch deaktiviert werden.
- Ohne Netzwerk: Wenn Sie kein Netzwerkteilnehmer sein wollen, können Sie Ihre eigenen verschlüsselten Standorte dennoch über Google speichern, um das Android-Gerät oder Zubehörteile am letzten registrierten Ort aufzuspüren.
Diese Option erlaubt jedoch keine Nutzung von Tracker-Tags zum Wiederfinden von Gegenständen. Das Android-Gerät sendet lediglich regelmäßig einen verschlüsselten Standort an sich selbst und das angeschlossene Zubehör.
- Mit Netzwerk nur in stark frequentierten Bereichen: Hier greift die oben beschriebene Crowdsourcing-Funktion. Sobald der Nutzer eines verlorengegangenen Gegenstands dessen Standort abfragt, aggregiert das Netzwerk standardmäßig die von dem Objekt gesendete Position mit Standorten, die von Android-Geräten anderer Benutzer gesendet wurden, nachdem diese das Objekt ebenfalls erkannt haben.
Bei der Aggregation wartet das „Find My Device“-Netzwerk, bis mehrere Android-Geräte den Gegenstand erkannt haben und errechnet einen Mittelpunkt aus deren Standortberichten. Hierbei wird laut Google die Privatsphäre aller geschützt, deren Geräte Standortinformationen an das Netzwerk weitergeben.
- Mit Netzwerk in allen Bereichen: Diese Option hilft dabei, Gegenstände auch in weniger frequentierten Bereichen wiederzufinden. Hierzu können Sie die Freigabe Ihrer Standortinformationen über das Netzwerk aktivieren, um anderen selbst dann beim Auffinden eines Objekts zu helfen, wenn Ihr Gerät das Einzige im Umfeld ist, das es erkannt hat. Alle Geräte und deren Standorte können jederzeit über die „Find-My-Device-“-App gelöscht werden.
Welche älteren Galaxy-Geräte demnächst ein OneUI-6.1-Update auf Basis von Android 14 bekommen, erfahren Sie in einem weiteren Artikel.