Verbrechensbekämpfung

Verbrecher-Ortung: Polizei verschickt 276.000 "stille SMS"

Ihr Einsatz muss vom Gericht geneh­migt werden: Die von Polizei und Verfas­sungs­schutz versandten "stillen SMS" zur Ortung mutmaß­licher Straf­täter. In Berlin wurden wieder hundert­tau­sende davon verschickt.
Von dpa /

Festnahme eines Gesuchten in Berlin (Symbolbild) Festnahme eines Gesuchten in Berlin (Symbolbild)
Bild: dpa
Die Berliner Polizei setzt weiter stark auf soge­nannte stille SMS zur Loka­lisie­rung von Straf­tätern oder Verdäch­tigen.

Im laufenden Jahr verschickte die Polizei bis August bereits knapp 276.000 dieser Über­wachungs-SMS, die auf dem Empfänger-Handy nicht ange­zeigt werden, aber dessen Standort verraten können. Im vergan­genen Jahr waren es rund 338.000 "stille SMS", wie der Senat auf eine Anfrage der Linken antwor­tete. Dazu kamen einige Hundert "stille SMS", die vom Verfas­sungs­schutz verschickt wurden.

Einsatz muss vom Gericht geneh­migt werden

Festnahme eines Gesuchten in Berlin (Symbolbild) Festnahme eines Gesuchten in Berlin (Symbolbild)
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Diese unsicht­baren Kurz­nach­richten werden von Compu­ter­pro­grammen auto­matisch und in kurzen Abständen gesendet. Gerichte müssen das Abfragen der daraus entstan­denen Daten durch die Polizei bei den Tele­fon­anbie­tern geneh­migen. Daten­schützer finden den Einsatz proble­matisch.

Welche Programme die Polizei dafür nutzt, wollte der Senat nicht verraten. Das würde "weit­gehende Rück­schlüsse auf die tech­nischen Fähig­keiten und unmit­telbar auf die tech­nische Ausstat­tung und das Aufklä­rungs­poten­zial" von Polizei und Verfas­sungs­schutz zulassen. In den Vorjahren lag die Zahl der verschickten "stillen SMS" in Berlin etwa zwischen 270.000 und 450.000.

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