Handys

Gut und günstig: Fünf Handy-Klassiker im Überblick

Design, Multimedia oder Business-Handy mit QWERTZ-Tastatur
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Handys und Smartphones kommen und gehen. Nicht mehr jährlich, sondern in viel kürzeren Abständen stellen viele große Hersteller neue Geräte vor – mit der Folge, dass selbst Highend-Smartphones binnen weniger Monate schon wieder zum alten Eisen gehören.

Datenblätter

So manches Gerät hält sich allerdings, ganz gegen den Trend, über Jahre. Gründe dafür können sein: Tolles Design, zukunftssichere Technik, gute Bedienung oder ein günstiger Preis. Mindestens eines dieser Kriterien trifft auf die folgenden Handys zu, die wir ein bisschen genauer vorstellen wollen. Gemeinsam haben sie außerdem, dass sie schon seit mindestens einem Jahr auf dem Markt und noch immer in mehreren (Online-)Shops lieferbar sind. Inspizieren Sie also mit uns einige Geräte, an denen der Zahn der Zeit scheinbar ein wenig schwächer nagt als an manch anderem Handy.

Design-Klassiker: LG KM900 Arena

LG KM900 Arena LG KM900 Arena
Foto: LG
Auf der weltgrößten Handymesse, dem Mobile World Congress in Barcelona, war 2009 das LG KM900 Arena eines der Highlights. LG führte mit dem Gerät erstmalig die eigene S-Class-Oberfläche ein, die mit ihrer Menüstruktur etwas an iOS erinnert. Hinzu kommen schicke Elemente wie ein 3D-Würfel, auf dessen verschiedenen Seiten der Nutzer individuelle Verknüpfungen und Widgets ablegen kann. Ein großer Nachteil des Arena: Aufgrund des LG-eigenen Betriebssystems kann der Nutzer zusätzlich nur Java-Programme und Apps aus LGs im letzten Jahr gestartetem AppStore installieren. So fällt die Auswahl reichlich mau aus.

Dafür hat LG das Arena in eine richtig schicke Hülle gepackt, vor allem der Aluminiumrahmen rund ums Display gefällt. Mit aktuellen Funktionen kann das Handy ebenfalls aufwarten. Ob WLAN, HSDPA, 5-Megapixel-Kamera oder acht GB interner Speicher – LG hat an fast alles gedacht. Der Touchscreen ist kapazitiv ausgeführt, es genügt also eine sanfte Berührung zum Auslösen von Funktionen. Der Bildschirm fällt mit einer Diagonalen von 7,6 cm eher klein aus, dafür bietet er mit einer Auflösung von 480 mal 800 Pixel eine sehr scharfe Anzeige aufgrund der hohen Pixeldichte.

Fazit: Das Arena bietet vor allem ein äußerst schickes Design und ermöglicht mit WLAN und HSDPA auch schnelle Datenverbindungen. Es eignet sich vor allem für Multimedia- und Designfans, Smartphone-Funktionen bleiben allerdings außen vor. Mit 170 Euro ist das Arena zurzeit recht preisgünstig zu haben.

Klassiker: Nokia 5800 XpressMusic

Nokia 5800 XpressMusic Nokia 5800 XpressMusic
Foto: Nokia
Vor bald zwei Jahren kam mit dem 5800 XpressMusic das erste Touchscreen-Handy von Nokia auf den Markt. Den Trend zu berührungsempfindlichen Displays hatten die Finnen lange verschlafen, ebenso die Anpassung des hauseigenen Symbian-Betriebssystems. Das 5800 sollte alles besser machen und entwickelte sich für Nokia zu einem wahren Verkaufsschlager. Klar, die Kritik wollen wir nicht außen vor lassen: Ein eher kleiner Touchscreen (8,1 Zentimeter Bildschirmdiagonale), resistive Technik (daher kein Multitouch), langsame Reaktion auf Eingaben, nerviger Doppelklick in vielen Menüs und so weiter. Aber: Nokia hat auch vieles richtig gemacht. Mit etwas über 300 Euro war das Smartphone von Beginn an recht günstig zu haben und bringt neben WLAN und HSDPA auch GPS und das Betriebssystem Symbian S60 5th Edition mit. Dank Klinkenanschluss hat Nokia das 5800 für den Haupteinsatzzweck neben dem Telefonieren, dem Musikhören, optimal vorbereitet. Auf die mitgelieferte Speicherkarte mit 8 GB Platz passt eine ganze Musiksammlung. Momentan ist das 5800 XpressMusic für unter 200 Euro zu bekommen – und taugt dank Nokias Ovi-Diensten auch als Navigationssystem, mobiles Büro und Tool zum Pflegen sozialer Netzwerke. So ist mit dem 5800 dank Ovi Karten kostenlose Navigation auch im Ausland möglich.

Fazit: Auch wenn Nokia keine Design-Offenbarung abgeliefert hat: Das 5800 XpressMusic gehört zu den erfolgreichsten Nokia-Handys der letzten Jahre und macht auch heute noch eine gute Figur. Zu diesem Preis gibt es nur wenige Touchscreen-Handys mit vergleichbarer Ausstattung. Doch gegen einen aktuellen Preisbrecher, der ebenfalls die Zahl 5800 im Namen trägt, kommt das Nokia 5800 XpressMusic nicht an: Das Android-Handy Samsung Galaxy I5800 gibt es für ebenfalls knapp 200 Euro, es bietet eine sehr ähnliche Ausstattung und darüber hinaus Multitouch-Unterstützung und n-WLAN. Letztlich muss allerdings der Nutzer entscheiden, ob er Symbian und die Ovi-Dienste oder Android und die Google-Dienste bevorzugt.

Für Vieltipper: Nokia E71

Nokia E71 Nokia E71
Foto: Nokia
Zum etwa gleichen Preis wie das 5800 XpressMusic bekommen Sie einen echten Business-Experten von Nokia. Das E71 kam im Sommer 2008 in den Handel – und hat seit dieser Zeit kaum etwas von seinem Charme eingebüßt. Besonders Vieltipper, die etwa längere E-Mails versenden wollen oder häufig Instant Messaging nutzen, sollten sich das E71 genauer anschauen. Die QWERTZ-Tastatur im BlackBerry-Design lässt sich gut bedienen und über das Steuerkreuz navigieren Sie durch die Menüs des Symbian-S60-Systems. Nachrichten, Texte und Webseiten stellt das E71 auf einem mit 6,1 Zentimeter Bildschirm-Diagonale eher kleinen Display dar, das eine Auflösung von 320 mal 240 Pixel bietet. Beim E71 gilt: Geräte der E-Serie von Nokia sind eher für Business-Nutzer gedacht und daher mit Exchange, Push-Mail und weiteren Business-Funktionen ausgestattet. WLAN, HSDPA und GPS sind ebenfalls selbstverständlich. Im teltarif-Test bewies auch der Akku eine ordentliche Ausdauer, bis zu vier Tage Nutzung sind drin. Auch für das E71 ist die Navi-Software Ovi Karten kostenlos im Ovi Store verfügbar.

Fazit: Business-Smartphones müssen nicht teuer sein. Momentan bekommen Sie das Nokia E71 schon ab 230 Euro ohne Vertrag. Abstriche müssen Sie im Vergleich zu aktuellen Geräten höchstens bei der Displaygröße und -auflösung machen.

Auf der zweiten Seite finden Sie zwei kompakte Barren-Handys, die eine vergleichbar gute Ausstattung und Bedienung bieten.