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Sechs Handys mit Top-Display: LCD, Retina oder Super-AMOLED

Wie sich die Technologien unterscheiden
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Seitdem Handys nicht mehr nur zum Telefonieren da sind, sondern vielfältige Multimedia-Anwendungen bieten, interessieren sich die Nutzer für Geräte mit großen und zugleich scharfen Displays. Hier zählt allerdings nicht nur die Auflösung in Bildpunkten, sondern auch die verbaute Technologie. Aktuell konkurrieren TFT-/LCD-, Retina-, AMOLED-, Super-AMOLED- und bald auch Super-LCD-Bildschirme. Wir stellen aktuelle Handys mit guten Displays vor und vergleichen die verschiedenen Technologien.

TFT/LCD: LG GD880 Mini und Sony Ericsson Xperia X10

LG GD880 Mini LG GD880 Mini
Foto: LG
LCD-Bildschirme haben die Technik-Welt in den vergangenen Jahren revolutioniert. Heute trauert mit Sicherheit niemand mehr den klobigen Röhren-Monitoren im Büro oder veralteten Röhren-Fernsehern im Wohnzimmer nach. Liquid Crystal Displays (LCDs) bestehen aus Segmenten, die ihre Helligkeit ändern können – und zwar jedes Segment unabhängig vom anderen. Dazu wird mit elektrischer Spannung die Ausrichtung der Flüssigkristalle gesteuert. So werden die Segmente durchlässig für Licht, das durch eine Hintergrundbeleuchtung erzeugt wird.

Auf einen LCD-Bildschirm setzt zum Beispiel LG bei seinem GD880 Mini. Das Handy verfügt über einen Touchscreen mit 8,1 cm Bildschirmdiagonale, der durch seine sehr hohe Auflösung von 854 mal 480 Pixel beeindrucken und 16,7 Millionen Farben darstellen kann. Durch die eher geringe Größe wirkt das Bild beim GD880 ungemein scharf und detailliert. Zudem ist der Touchscreen kapazitiv ausgeführt und unterstützt Multitouch. Auch in Sachen Datenverbindungen liegt das GD880 auf der Höhe der Zeit: WLAN, HSPA (HSDPA und HSUPA) sowie Bluetooth sind an Bord.

Wo Licht ist, findet sich allerdings auch Schatten. LG hat kein erweiterbares Betriebssystem verbaut, sondern setzt auf eine hauseigene Lösung mit der so genannten S-Class-Oberfläche. Somit lässt sich das Gerät zwar einfach (und in den Menüs ungemein schick) bedienen, Zusatzsoftware steht allerdings nur sehr begrenzt zur Verfügung. Und: Die von LG verwendete 5-Megapixel-Kamera überzeugt höchstens Gelegenheitsfotografen und muss sogar ohne Fotolicht auskommen. Für zurzeit knapp 215 Euro mit Versand ist das GD880 Mini im Online-Handel zu haben.

Das Sony Ericsson Xperia X10 nutzt hingegen Android als Betriebssystem, für das es bereits viele zusätzlcihe Anwedungen im Android Market gibt. Das Xperia X10 setzt auf die gleiche Display-Technologie wie das LG GD880 Mini, sogar die Auflösung ist mit 854 mal 480 Pixel exakt dieselbe. Dem X10-Nutzer steht dafür allerdings deutlich mehr Platz zur Verfügung: Das Display misst in der Diagonalen 10,2 cm – damit gehört das Gerät, was die Displaygröße angeht, aktuell zur Spitzengruppe der Smartphones. Dafür stehen allerdings nur 65 000 Farben zur Verfügung. In der Praxis fällt das allerdings nicht auf. Schmerzlich vermissen wird mancher Anwender allerdings Multitouch.

Mit einer 8-Megapixel-Kamera liefert das X10 aktuell die beste Foto-Performance unter den Handys mit Googles Betriebssystem Android. Die Bilder können sich auf jeden Fall sehen lassen, auch Videos gelingen gut. Für ordentlich Rechenpower hat Sony Ericsson dem Xperia X10 einen Snapdragon-Prozessor mit 1 GHz Taktfrequenz spendiert. Die Datenübertragung erledigt das X10 über WLAN, HSPA und Bluetooth. Für das Xperia X10 müssen Sie etwas tiefer in die Tasche greifen. Aktuell ist es etwa ab 390 Euro erhältlich.

Retina-Display: Apple iPhone 4

iPhone 4 iPhone 4
Foto: Apple
Eine wirklich neue Display-Technologie steckt hinter der Bezeichnung Retina nicht. Vielmehr nutzt das im iPhone verbaute Display eine Weiterentwicklung von LCD namens In-Plane-Switching (IPS), die für eine geringere Blickwinkelabhängigkeit und sorgt für kleine Schaltzeiten von unter fünf Millisekunden, was besonders bei Videos und Spielen für optimale Bedingungen sorgen soll. Das bisher einzige Smartphone mit einem Retina-Display ist das Apple iPhone 4. Apple verbaut zwar nach wie vor ein Display mit 8,9 cm Diagonale, die Auflösung ist allerdings mit 640 mal 960 Pixel doppelt so groß wie beim iPhone 3G S, wodurch die Anzeige des iPhone-4-Displays sehr scharf wirkt.

Trotz des hellen und schnellen Bildschirms hat Apple beim iPhone 4 die Akkulaufzeit gegenüber den Vorgängern verbessert. Funktionen wie WLAN und HSDPA sind natürlich ebenfalls an Bord, genauso wie eine Kamera. Diese fotografiert nun mit fünf Megapixel und nimmt Videos in kleiner HD-Auflösung auf. Nach wie vor verzichten muss der iPhone-Nutzer auf einen Speicherkarten-Einschub, zudem bindet er sich an die Computersoftware iTunes. Das iPhone 4 erhalten Sie entweder über T-Mobile (mit Vertrag) oder ohne Vertrag und ohne SIM-Lock im Internet-Handel ab etwa 650 Euro.

TFT/LCD-Displays: Bewährte Technologie mit ständiger Weiterentwicklung

Viele Hersteller verbauen nach wie vor LCD-Displays und fahren damit gut. Die Displays lassen sich in der Regel auch bei starker Sonneneinstrahlung noch einigermaßen ablesen. Dabei gibt es immer wieder Verbesserungen der LCD-Technologie. Apple hat mit seinem Retina-Display zwar nicht für eine Revolution gesorgt, bringt aber immerhin das Handy mit der zurzeit höchsten Display-Auflösung auf den Markt.

In Kürze werden von Sony entwickelte Super-LCDs auf den Markt kommen – HTC hat bereits bei einigen Modellen den Wechsel auf Super-LCD angekündigt. Super-LCD soll eine fünfmal höhere Energieeffizienz bieten als gewöhnliche LCD-Anzeigen und zudem kontrastreicher sein.

Auf der zweiten Seite stellen wir Ihnen Handys mit der neuen AMOLED-Technologie vor.