angeschaut

Sechs Handys mit Top-Display: LCD, Retina oder Super-AMOLED

Wie sich die Technologien unterscheiden
Von

AMOLED-Displays, zurzeit insbesondere bei Modellen der Hersteller HTC und Samsung zu finden, bauen auf organischen Leuchtdioden (OLEDs) auf. Diese sind jeweils aus mehreren organischen Schichten zusammengesetzt und befinden sich hinter einer Glasscheibe. Der Stromverbrauch von OLED-Displays liegt deutlich unter dem der LCD-Konkurrenz, dafür ist die Lebensdauer kürzer. Und noch ein interessantes Detail: OLED-Bildschirme kommen ohne Hintergrundbeleuchtung aus, was den Kontrast der Anzeige erhöht.

AMOLED-Display: HTC Desire

HTC Desire HTC Desire
Foto: HTC
Ein Beispiel für ein aktuelles Handy mit AMOLED-Display ist das HTC Desire. Sein Bildschirm stellt 262 000 Farben dar und besitzt eine Diagonale von 9,4 cm, die Auflösung beträgt 480 mal 800 Pixel. Auch HTC setzt auf Multitouch und hat die Nutzung dieser Funktion in die hauseigene Oberfläche Sense gut intergriert: Zieht der Nutzer zwei Finger auf dem Display zusammen, werden zum Beispiel die Startbildschirme in einer übersichtlichen Wabenansicht dargestellt. Insgesamt reagiert das Display optimal auf Eingaben und gefällt auch in Sachen Qualität. Aber das Desire hat noch mehr zu bieten: Neben WLAN und HSPA ist vor allem der Snapdragon-Prozessor zu erwähnen, der mit seiner Taktfrequenz von 1 GHz für ordentlich Dampf sorgt. Nicht zu vergessen: Das Desire ist HTCs Vorzeigeprodukt in Sachen Android-Betriebssystem. Daher wird es schnell die gerade erscheinende Version 2.2 des Betriebssystems als Update bekommen. Mit etwa 420 Euro ist das Desire aber nicht ganz billig.

Super-AMOLED: Samsung Wave S8500 und Samsung I9000 Galaxy S

Super-AMOLED ist eine Weiterentwicklung der AMOLED-Technik. Samsung verspricht mit Super-AMOLED weniger Spiegelungen auf dem Display und einen geringeren Stromverbrauch. An der Spitze von Samsungs AMOLED-Offensive stehen momentan die Modelle Wave S8500 und Galaxy S I9000. Samsung Galaxy S I9000 Samsung Galaxy S I9000
Foto: Samsung

Das Wave S8500 ist Samsungs erstes Handy mit dem selbst entwickelten Bada-Betriebssystem. Bada löst die hauseigene proprietäre Oberfläche ab, kommt aber nach wie vor mit dem Aufsatz TouchFLO, der zur Personalisierung des Startbildschirms dient. Punkte sammeln kann das Gerät auch mit WLAN (n-Standard) und dem gerade fertig entwickelten Bluetooth 3.0. Super-AMOLED sorgt beim Wave vor allem für plastische Bilder, die auch in einer Zeitschrift abgedruckt sein könnten. Hier liefert die Technologie also gute Ergebnisse. Mit einer Auflösung von 480 mal 800 Pixel ist Samsung ebenso ganz vorne mit dabei, die Diagonale von 8,4 cm liegt im Mittelfeld. Nicht vollkommen überzeugen kann Super-AMOLED allerdings bei direkter Sonneneinstrahlung: Hier ist auch auf einem Super-AMOLED-Display kaum noch etwas zu erkennen. Das Handy schlägt aktuell mit einem Preis von etwa 280 Euro zu Buche.

Auf Android als Betriebssystem setzt Samsung beim Galaxy S I9000. Das Gerät dürfte neben dem HTC Desire und dem Sony Ericsson Xperia X10 das aktuell beste Android-Smartphone sein. Dank der riesigen Diagonale von 10,2 cm gefällt die Super-AMOLED-Technik noch einen Tick besser als beim Wave. Insbesondere die Farbdarstellung, aber auch die Schärfe hat Samsung optimal im Griff. Wie beim Wave ist auch der Touchscreen des Galaxy S kapazitiv ausgeführt, eine kleine Berührung reicht somit zum Bedienen des Handys. Mit Android 2.1 (Update auf 2.2 angekündigt) ist das Galaxy S ebenfalls auf der Höhe der Zeit. Zu bemängeln gibt es höchstens den fehlenden Blitz für die Kamera. Und: Im Gegensatz zum HTC Desire beherrscht das Galaxy S kein Flash. So manche Webseite bleibt daher beim Surfen leer. Auch beim Galaxy S ist der Preis stolz: Im Online-Handel ist das Smartphone für etwa 430 Euro erhältlich.

AMOLED und Super-AMOLED

Die OLED-Technik steckt noch in der Kinderschuhen und beeindruckt jetzt schon durch satte Farben und geringen Stromverbrauch. In den kommenden Jahren werden wir auch Fernseher mit dieser Technologie sehen, bisherige Modelle waren schlicht und einfach nicht bezahlbar, hatten eine zu geringe Bildschirmdiagonale oder waren nur schwer zu bekommen. Auch für Handys eignen sich die OLED-Displays hervorragend – und Samsung wird hier weiterhin den Vorreiter spielen.

Fazit

Gerade die hochpreisigen Smartphones mit Touchscreen bieten immer größere und leistungsfähigere Displays. Momentan konkurrieren die Hersteller mit den unterschiedlichsten Techniken, interessant für die Zukunft dürften Super-AMOLED, Super-LCD und Retina sein. Für welches Handy Sie sich entscheiden, sollten Sie aber nicht nur von der Display-Technologie abhängig machen. Entscheidender ist eine hohe Auflösung der Anzeige.

vorherige Seite: