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ARD will neue TV-Angebote für Jugendliche im Netz starten

Jugendkanal mit dem ZDF und Mediathek-Rubrik für junge Menschen
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ARD will neue TV-Angebote für Jugendliche starten ARD will neue TV-Angebote für Jugendliche starten
Screenshot: ARD
Die ARD unternimmt aktuell diverse Maßnahmen, um mehr junge Menschen zu erreichen. Die Intendanten des Senderverbunds haben daher auf ihrer Sitzung am 26. November in Köln beschlossen, Gespräche mit dem ZDF über einen gemeinsamen Jugend-TV-Kanal führen zu wollen. Die ARD würde hierfür den Digitalsender EinsPlus aufgeben und mit einem Sender des ZDF, etwa ZDFneo oder ZDF.kultur, fusionieren. Außerdem soll es künftig eine eigene Mediathek-Rubrik für Jugendliche geben.

Baden-Baden als Produktionsstandort für Jugendkanal denkbar

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Screenshot: ARD
Der SWR wolle als Federführer des ARD-Digital-Kanals EinsPlus mit Medienpolitikern und dem ZDF Verhandlungen aufnehmen. Ziel sei ein gemeinsamer ARD/ZDF-Jugendkanal für die 14- bis 29-Jährigen. Im Digitalkanal EinsPlus strahlt die ARD aktuell bereits ein Jugendprogramm in den Abendstunden aus.

Das ZDF zeigt sich laut eigenen Angaben offen für Gespräche über einen gemeinsamen Jugendkanal. Bislang habe es aber noch keine Beauftragung durch die Bundesländer und keinen Austausch mit der ARD über die Rahmenbedingungen gegeben. Eine klare Beauftragung sei für das ZDF neben einer ausreichenden personellen und finanziellen Ausstattung bei einem trimedialen Angebot, das seine Verlängerung auch im Internet und über Apps erhalten soll, eine Grundvoraussetzung.

Produktionsstandort des neuen Jugendkanals könnte Baden-Baden werden. Hier hat der SWR eine neue Produktionsheimat für junge Formate eröffnet: Das E-Lab, ein multimedial vernetztes HD-Studio, das Fernsehen, Radio und Internet verbindet, und viel Raum für neue, junge TV-Experimente bieten soll.

Mediathek-Rubrik für Jugendliche

Die ARD-Intendanten haben zudem beschlossen, dass die Bewegtbildinhalte für junge Zielgruppen in der ARD Mediathek künftig leichter auffindbar werden. Diese Inhalte würden künftig in einer neuen Rubrik mit dem Namen "Junge ARD" innerhalb der ARD Mediathek gebündelt. Junge Formate, die etwa von den Redaktionen der jungen Hörfunkwellen produziert werden oder die TagesWEBschau, könnten interessierte junge Web-Zuschauer dann an einer zentralen Stelle ansehen, ohne zwischen den Angeboten der einzelnen Landesrundfunkanstalten wechseln zu müssen. Dies gelte auch für Livestreams und On-demand-Videos bekannter Sendungen aus dem Hauptprogramm der ARD, soweit sie für Junge interessant sind. Als Beispiel nennt die ARD den "Tatort". Die Rubrik "Junge ARD" soll voraussichtlich ab Mai des kommenden Jahres - ebenso wie künftig die gesamte ARD Mediathek - auch mobil per App auf Smartphones und Tablets nutzbar sein.

Verlängerung des Projekts "TagesWEBschau"

Die Intendanten beschlossen in diesem Zusammenhang eine Verlängerung des Experiments "TagesWEBschau" um weitere sechs Monate. Das junge Nachrichtenformat berichtet seit Juni dieses Jahres tagesaktuell über wichtige Nachrichtenthemen. Das Informationsangebot wird von ARD Aktuell, der Jugendwelle You FM (Hessischer Rundfunk) und von der Digitalen Garage, dem Medienlabor von Radio Bremen, produziert und werktäglich über tagesschau.de, über die digitalen Kanäle der ARD und die Online-Seiten der jungen ARD-Radios verbreitet.

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