Bayerischer Rundfunk schaltet eigene Mediathek ab
Der Bayerische Rundfunk (BR) plant die Abschaltung seiner eigenen Mediathek. Das Streaming-Portal solle perspektivisch in die ARD-Mediathek überführt werden. Das kündigte Intendantin Katja Wildermuth in der Sitzung des BR-Rundfunkrates bereits am 22. Juli in München an.
"Wie alle anderen Landesrundfunkanstalten der ARD konzentriert sich auch der BR darauf, die fünf großen Digital-Plattformen der ARD zu stärken und die gemeinsamen Energien auf diese zu fokussieren: ARD Mediathek, ARD Audiothek, Tagesschau.de, Sportschau.de und KiKa.de. Dadurch haben wir die beste Chance auf größtmögliche Wahrnehmbarkeit unserer wertvollen Inhalte in der digitalen Welt", begründet die ARD-Anstalt den Schritt.
Mehr BR-Abrufe in der ARD-Mediathek als über die eigene
Der BR will auf seine eigene Mediathek verzichten
Quelle: BR, Screenshot: Michael Fuhr
Der Erfolg der ARD Mediathek bestätige diese Richtung: 2021 hatte sie mehr als zwei Milliarden Videoabrufe, im Vergleich zum Jahr 2020 ein Plus von 62 Prozent. Dieser Trend setzt sich auch im ersten Halbjahr 2022 fort. Auch die Inhalte des BR würden immer mehr in der ARD Mediathek abgerufen. Die ARD-Anstalt erreicht hier inzwischen höhere Abrufzahlen im Vergleich zur eigenen Mediathek. Daher könne der BR die eigene Mediathek - auch aus Gründen der Einsparung von Ressourcen - abschalten.
ARD Mediathek erlaubt Regionalisierung
Der Schritt ist auch deswegen nachvollziehbar, da es in der ARD Mediathek seit einiger Zeit Regionalfenster gibt, die es ermöglichen, Inhalte je nach Region und Interesse auszuwählen.
Der BR ist übrigens nicht die erste ARD-Anstalt, die zugunsten der ARD Mediathek auf ein eigenes Portal verzichtet. Auch Südwestrundfunk (SWR), Westdeutscher Rundfunk (WDR), Hessischer Rundfunk (hr) und der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) sind diesen Schritt bereits gegangen.
Mehr zu Mediatheken gibt es in unserem Ratgeber.