Konnektivität

iPhone 12: 5G in allen deutschen Mobilfunknetzen

Die vier Versionen des iPhone 12 beherr­schen alle für Deutsch­land wich­tigen 5G-Frequenz­bereiche. Welche LTE/5G-Frequenz­kom­bina­tionen nutzbar sind, bleibt offen.
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5G mit dem iPhone 12 5G mit dem iPhone 12
Foto: Apple, Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Apple hat am Diens­tag­abend die insge­samt vier Modelle des iPhone 12 vorge­stellt. Diese unter­stützen auch den neuen Mobil­funk­stan­dard 5G. Doch 5G ist nicht gleich 5G, wie wir auch bei den Smart­phones anderer Hersteller erleben. Zumin­dest hat Apple auf seiner Webseite einige Details verraten, die auf der Keynote nicht so ganz deut­lich wurden.

Datenblätter

Unter anderem nennt der Hersteller jetzt die Betreiber, in deren Netzen die Kunden mit den neuen iPhone-Modellen auch den 5G-Stan­dard nutzen können. Für den deut­schen Markt werden die Telekom, Voda­fone und o2 als Partner genannt. Bei 1&1, eben­falls Apple-Partner für die Vermark­tung des iPhone mit Vertag, fehlt der Hinweis zu 5G.

Wie berichtet bietet 1&1 mitt­ler­weile Tarife im Telefónica-Netz an, die auch die 5G-Nutzung erlauben. Da der Provider von Apple ein eigenes Profil bekommt, ist zu befürchten, dass der neue Netz­stan­dard mit diesen Verträgen zumin­dest vorerst genauso wenig wie die Tele­fonie über LTE (VoLTE) und WLAN-Inter­net­ver­bin­dungen (WLAN Call) funk­tio­niert.

Alle wich­tigen Frequenzen an Bord

5G mit dem iPhone 12 5G mit dem iPhone 12
Foto: Apple, Logos: Anbieter, Montage: teltarif.de
Auf dem Special Event hat Apple verkündet, kein Smart­phone biete eine umfas­sen­dere 5G-Unter­stüt­zung wie die neuen iPhone-Modelle. Zumin­dest hat sich das aus Groß­bri­tan­nien stam­mende, am Wochen­ende kursie­rende Gerücht nicht bestä­tigt, nachdem iPhone 12 & Co die 5G-Nutzung im 700-MHz-Bereich (Band N28) nicht unter­stützen. Dieser Frequenz­bereich ist genauso an Bord wie die Bänder N1 (2100 MHz), N2 (1900 MHz), N3 (1800 MHz), N5 (850 MHz), N7 (2600 MHz), N8 (900 MHz), N20 (800 MHz DD), N25 (1900 MHz) N38 (2600 MHz TD), N40 (2300 MHz TD), N41 (2500 MHz TD), N66 (AWS-3), N71 (600 MHz), N77 (3700 MHz TD), N78 (3500 MHz TD) und N79 (4700 MHz TD).

Was bei den hier­zulande verkauften Geräten tatsäch­lich fehlt sind die mmWave-Frequenzen, wie eben­falls der Apple-Home­page zu entnehmen ist. Diese werden aber bislang nur in den USA genutzt und sind hier­zulande mittel­fristig kein Thema. Zwar bieten diese sehr hohen Frequenzen die Möglich­keit für sehr hohe Daten­über­tra­gungs­raten. Dafür sind die physi­kali­schen Ausbrei­tungs­bedin­gungen sehr schlecht, sodass die Netz­betreiber eine Unzahl an Basis­sta­tionen benö­tigen würden.

DSS unklar

Die Tatsache, dass die neuen iPhones alle wich­tigen 5G-Frequenz­bereiche beherr­schen, ist positiv, sagt aber noch nichts darüber aus, in welchen Netz­kon­figu­rationen sich der neue Mobil­funk­stan­dard tatsäch­lich nutzen lässt. Aktuell haben wir es hier­zulande ausschließ­lich mit 5G NSA (non-stan­dalone) zu tun. Das heißt, 5G funkt nur als Erwei­terung des bestehenden LTE-Netzes und nicht eigen­ständig. Der "Haupt­träger" ist weiterhin 4G.

Nun ist es aber bei Smart­phones von Herstel­lern wie Samsung und OnePlus so, dass nicht jede LTE-"Anker­fre­quenz" mit jedem 5G-"Booster" kombi­niert werden kann. Die Einschrän­kungen hängen teil­weise mit der Soft­ware, in manchen Fällen aber auch mit der verbauten Hard­ware zusammen. Welche LTE/5G-Kombi­nationen die vier iPhone-12-Modelle unter­stützen, ist derzeit nicht bekannt und kann erst in Tests nach der Markt­ein­füh­rung ermit­telt werden.

In einer weiteren Meldung haben wir darüber berichtet, zu welchen Preisen welche Version des iPhone 12 in Deutsch­land verkauft wird.

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