Breitband-Internet: So nutzen Sie Ihre Leitung für TV-Signale
RTL geht einen geteilten Weg. Eine Woche nach einer Sendung kann eine Sendung, sofern sie
online bereitgestellt wird, in aller Regel kostenlos bei
RTLnow
angesehen werden. Danach wandert sie ins
Archiv und wird kostenpflichtig, kostet dann aber in der Regel 1 Euro.
Doch nicht alle Sendungen sind nach der Ausstrahlung kostenlos. Beispiel: Gute Zeiten, Schlechte
Zeiten. Die bei Teenies beliebte Serie ist nur gegen Geld im Internet anzusehen. Dafür können
zahlende Online-Kunden die Sendung aber schon vor der Ausstrahlung im Fernsehen anschauen.
Um die Nutzer zu binden, gibt es auf Wunsch auch direkt ein Abo: Für 7,99 Euro
ist der Nutzer einen Monat, für 59,99 Euro ein Jahr lang freigeschaltet.
RTLnow EPG
Bild: teltarif.de
Eine Woche lang kostenlos gibt es Sendungen wie "Rach, der Restauranttester", "Alarm für Cobra 11", Talkshows und zahlreiche weitere Doku-Formate. Teilweise werden auch Special-Events, etwa Live-Shows von Comedians, kostenlos zum Ansehen bereitgestellt. RTL strukturiert sein Online-Programm für den Nutzer recht transparent: Mittels eines Online-EPG wird dem Nutzer das Programm von RTL angezeigt. Hier werden dann die online verfügbaren Sendungen angezeigt.
Sat.1, ProSieben und Kabel1: Promotion für maxdome
Videos bei ProSieben
Bild: teltarif.de
ProSieben/Sat1 versucht das EPG-Prinzip von RTL zu kopieren. Doch so recht gelingen mag das
subjektiv betrachtet nicht. Welche Sendungen ganz, welche nur teilweise und welche gar nicht online zum Abruf stehen ist eher schwer zu durchschauen. So finden sich von einzelnen Sendungen mal ganze Folgen
und mal nur einzelne Segmente online. Doch immer wieder wird auf das zum gleichen Konzern gehörende
Portal "maxdome" verwiesen.
maxdome allerdings ist, von einigen wenigen Sendungen ausgenommen,
kostenpflichtig. Dafür ist das Angebot hier sehr üppig und das Archiv sehr groß. Zu finden sind die Sendungen auf den Senderhomepages unter
dem Punkt "Video".
Zattoo: Livestreams per Software oder Webbrowser
Zattoo strahlt Sender live aus
Bild: teltarif.de
Nicht die beste Qualität, dafür aber ein kostenloses Live-Bild kommt per
Zattoo ins Haus.
Der Schweizer Anbieter strahlt derzeit einige private Sender aus der zweiten Reihe (Das Vierte, TIMM,
Tele5) sowie die öffentlich rechtlichen Programme aus.
Benötigt wird eine spezielle Software des Anbieters. Alternativ kann seit dieser Woche auch ein Signal
per Browser empfangen werden. Hier ist die Bildqualität etwas besser, die Senderauswahl jedoch
deutlich geringer.
Reichhaltiges Angebot, aber noch kein absoluter Rekorder-Ersatz
Die Vielzahl der Mediatheken zeigt: Die Zukunft der Fernsehsender liegt (auch) im Internet. Sender, die sich hier nicht mit entsprechenden Inhalten positionieren, werden früher oder später von den Internet-Nutzern nicht mehr wahrgenommen. Das zeigt auch das Beispiel Bundesliga: Im kommenden Jahr wird Premiere bzw. Sky die Bundesliga-Partien erstmals auch per Stream übertragen - allerdings gegen Geld.
Einen Video- bzw. DVD-Rekorder ersetzen können die TV-Mediatheken aber noch nicht. Gerade für Blockbuster-Spielfilme fehlen den Sendern die entsprechenden IP-Rechte. Und selbst bei Eigenproduktionen gehen sie nicht immer sehr freigiebig mit dem Thema Online-Streams um. Klar ist aber: Der Datentraffic durch diese Angebote wird zunehmen.