LG G5 mit echtem Metall-Gehäuse?

LG hat beim G5 eine zusätzliche Legierung aufgetragen
Screenshot: teltarif.de LG wurde vor ein paar Tagen stark kritisiert, da das LG G5 angeblich über eine Kunststoff-Schicht im Gehäuse statt - wie angegeben - über ein Gehäuse komplett aus Metall verfügt. Aufgedeckt wurde dies in einem Teardown des LG G5 von JerryRigEverything. So hat der YouTuber das Modell auseinander genommen und ist dabei auf die zusätzliche Schicht gestoßen.

Nun hat der Hersteller zu dem Vorwurf Stellung bezogen, wie androidpolice.com schreibt. Demnach handelt es sich bei der zusätzlichen Schicht um eine Grundierung und um keine Kunststoffhülle. Die Aluminiumlegierung ist unter LM201b bekannt und wurde unter anderem für den Einsatz bei Flugzeugen und Automobilien entwickelt. Das Material soll laut LG leichter und robuster sein als andere Metall-Materialien für Unibody-Gehäuse von Smartphones. Die synthetische Grundierung wurde außerdem auf das LG G5 aufgetragen, damit die Antennen­streifen verdeckt werden, damit das Äußere des Smartphones einheitlich wirkt. LG betont im Statement zudem, dass man nicht sagen kann, dass das LG G5 über kein Metall-Gehäuse verfügt, "da es ungefähr so wäre als würde man sagen, dass Flugzeuge und Autos nicht aus Metall bestehen, nur weil diese lackiert sind".

LG schreibt auf seiner Facebook-Seite [Link entfernt] : "Derzeit machen Falschmeldungen die Runde, dass das Gehäuse des LG G5 aus Plastik besteht. Wir würden das gerne richtigstellen: Das Chassis des G5 besteht aus der speziellen Aluminiumlegierung LM201, für die im Februar 2016 ein Patent beantragt wurde. LM201 wurde von LG zusammen mit dem Korea Institute of Industrial Technology für den Einsatz in hochentwickelten Sportautos, Flugzeugen und Konsumentenelektronikprodukten entwickelt, wo Haltbarkeit, Härte und Leichtigkeit besonders erforderlich sind. Als Druckgussmetall eignet sich LM201 am besten, um das Design des G5 zu realisieren. Nach Abschluss des Druckgussprozesses wird der isolierende Antennenschlitz direkt im Aluminiumchassis angebracht, gefolgt von einer dünnen Grundierungsschicht die für zusätzliche Isolierung sorgt und das Oberflächenprofil besser geeignet macht für den 'Microdizing' genannten Prozess, wobei das Pigment, das winzige Metallteile enthält, direkt auf der Grundierung aufgetragen wird für ein glattes, haltbares Finish. Sowohl eloxiertes Aluminium als auch 'microdized' Aluminium lassen sich aufkratzen, wenn ausreichend Druck eingesetzt wird. Im Falle des G5 kann die graue Grundierung unterhalb der Pigmentschicht mit Plastik verwechselt werden, wenn die Farbe abgekratzt wird. Wir versichern unseren Kunden, dass das Chassis des G5 aus fortschrittlichem Aluminium besteht und nicht aus Plastik."

Metall-Gehäuse trotz Kunststoff-Gefühl?

LG hat beim G5 eine zusätzliche Legierung aufgetragen
Screenshot: teltarif.de Auch wenn LG für das Gehäuse des LG G5 Metall verwendet hat, fühlt sich das Smartphone wegen der Grundierung in der Hand an als wäre es aus Kunststoff gefertigt, wie im Bericht steht. Wir haben das Modell schon angefasst und können diesen Eindruck nur zum Teil bestätigen - das Material fühlt sich ungewohnt, aber nicht wie Kunststoff an. Ein richtiges Unibody-Gehäuse aus Metall hat das Modell also nicht. Zudem hat die Grundierung des LG G5 dem Kratz-Test von JerryRigEverything nicht Stand gehalten. Hier dürfte also die Gefahr groß sein, dass die Rückseite des Modells ohne Schutzhülle in einer Tasche oder Jackentasche mit Schlüssel schnell zerkratzt wird.

Dennoch wirkt das LG G5 in puncto Design und Bauform deutlich hochwertiger als die Konkurrenz aus komplettem Kunststoff und bildet eine Art Zwischenstufe. Wie generell unser erster Eindruck zum neuen Flaggschiff ausfällt, erfahren Sie in unserem ersten Kurz-Test des LG G5.