Revolution

Studie: Netbooks verändern die PC-Industrie nachhaltig

Größte Revolution seit 15 Jahren bringt Gewinner und Verlierer hervor
Von Steffen Herget

Für die Markt-Analysten von Canalys stellen die beliebten Netbooks die größte Revolution im PC-Bereich seit 15 Jahren dar. Innerhalb von nur etwa 18 Monaten seit der Entstehung der Gerätekategorie "Netbook" hätten die kleinen, mobilen Geräte eine große Popularität und Bedeutung erlangt. So sah sich laut der Studie von Canalys Microsoft einer Bedrohung durch Linux gegenüber, die dazu führte, dass der Software-Riese aus Redmond seine Preise senken und das alternde Windows XP weiter aktiv vermarkten musste.

Die Zahlen aus der Studie stützen diese Interpretationen. So wurden demnach im ersten Halbjahr 2009 insgesamt 13,5 Millionen Netbooks verkauft. Einen Anteil an dem guten Absatz hat auch der Verkauf von subventionierten Geräten durch die Mobilfunk-Anbieter. Insgesamt verkauften laut den Marktforschern von Canalys über 50 Provider in Nordamerika, Europa und Asien Netbooks im Paket mit Mobilfunk-Verträgen. Die subventionierten Preise liegen dabei im Durchschnitt zwischen 100 und 199 Euro.

Auch Gewinner und Verlierer hat die Studie ausgemacht. So hat HP die meisten Verträge mit Mobilfunk-Anbietern zum Vertrieb ihrer Netbooks, und auch Samsung ist der Studie zufolge stark in den Angeboten vertreten. Während Asus und Acer ebenfalls viele Abnehmer für subventionierte Geräte haben, hätten etablierte PC-Hersteller wie Sony, Toshiba und Fujitsu den Trend verschlafen.

Sonderstellungen für Apple und Nokia

Einen gewissen Sonderstatus haben für Canalys Apple und Nokia. So verzichtet Apple trotz des großen Erfolgs des iPhones darauf, andere Geräte über die Provider zu vertreiben. Darüber hinaus hat Apple auch bis dato kein echtes Netbook im Programm, obwohl es immer wieder entsprechende Gerüchte dazu gibt. Nokia unterdessen hat erst kürzlich ein Netbook präsentiert und setzt dabei komplett auf den Verkauf mit Vertrag. Das macht für den Handy-Platzhirsch auch Sinn, die Finnen haben sehr gute Verbindungen zu Providern weltweit. So hofft man bei Nokia, auch das vergleichsweise teure eigene Netbook an den Mann bringen zu können.