Auf die Ohren

Musik satt: Nokia "Comes With Music" im Test

Das Angebot ist groß, hat aber einige Einschränkungen
Von Steffen Herget

Nokia Comes With Music macht auf jeden Fall Spaß. Das Angebot im Music Store ist enorm, es reicht von aktuellen Charts und Mainstream-Titel bis hin zu unbekannten lokalen Künstlern. Auch die Aktualität ist beispielhaft, wie die prompte Verfügbarkeit von neuen Liedern und Alben zeigt. Die Zusammenarbeit mit den großen Musiklabels und gleichzeitig lokalen Redaktionen macht's möglich.

Auch die Bedienung des Dienstes ist gut. Auf dem Handy hakt die Software zwar ab und an, im Großen und Ganzen ist sie aber gut bedienbar und die Downloads gehen zügig vonstatten. Ärgerlich ist die Tatsache, dass der Download eines kompletten Albums mit einem Klick auf dem Handy nicht möglich ist. Dafür geht das auf dem Computer. Auch hier lässt die Software wenig Wünsche offen und ist intuitiv bedienbar. Sicherheit gegen den Verlust eines Gerätes oder einen technischen Defekt bietet Nokia durch eine Sicherheits-Funktion. Alle bereits heruntergeladenen Titel werden gespeichert und können im Notfall einfach im Paket nochmal heruntergeladen werden. Das mag zwar eventuell etwas länger dauern, ist aber deutlich komfortabler, als sich jedes Lied wieder einzeln heraussuchen zu müssen.

...aber die Nachteile wiegen schwer

Ein wirklicher Wermutstropfen ist aber die eingeschränkte Abspiel- und Kopierbarkeit der Musikstücke. Könnte man das Verbot zum CD-Brennen der heruntergeladenen Titel eventuell noch verschmerzen, ist die Beschränkung auf CWM-Abspielgeräte doch sehr ärgerlich. Der gewohnte Musikplayer etwa kann bei einem CWM-Kunden durchaus in der Schublade verschwinden, mit ihm können die heruntergeladenen Lieder ja nicht abgespielt werden. Auch die eigene Musik

mittels USB-Stick oder Speicherkarte beispielsweise mit dem Autoradio oder dem DVD-Player abzuspielen funktioniert nicht. Zwar sind die Nokia-Handys aus der XpressMusic-Serie auch für die Musikwiedergabe ausgelegt. Die Mehrheit der Nutzer dürfte jedoch auf einen eigenen Player setzen, diese glänzen oft auch mit mehr Funktionen und besserem Klang. Die erweiterten Rechte an den Stücken können zwar nachträglich erworben werden, dann allerdings stellt sich die Frage, warum zuvor ein Mehrpreis von teilweise über 100 Euro für das Handy gezahlt werden soll - zumal darin auch nicht die Kosten für die Datenübertragung enthalten sind, die gerade bei der Handy-Nutzung sehr hoch sein können. Wer mit diesen Einschränkungen leben kann, für den ist Comes With Music aufgrund der riesigen Menge an Musik und der einfachen Bedienung durchaus einen Blick wert, zumindest für die 12 Monate Laufzeit ohne Zusatzkosten. Ob sich Nokia mit den strikten Beschränkungen bei der Nutzung jedoch nicht selbst ein Bein gestellt hat, bleibt abzuwarten.
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