o2 MultiCard mit neuen Features: Umstellung im Praxis-Test

Wir haben das Feature mit dem Apple iPhone 6 Plus und mit dem Autotelefon Nokia 616 getestet und in der Tat klingelten beide Mobiltelefone nun gleichzeitig, wenn ein Anruf einging. Dabei spielte es keine Rolle, ob der Anrufer die Handynummer oder die mobile Festnetznummer angerufen hatte. Einen interessanten Effekt gab es bei Nutzung des National Roamings im E-Plus-Netz an einem der beiden Geräte. In diesem Fall wurden eingehende Telefonate zuerst auf dem im o2-Netz eingebuchten Telefon und erst mit etwa einer Sekunde Verzögerung auch auf dem anderen Endgerät signalisiert. Grundsätzlich funktionierte das Parallel Ringing aber auch dann.

Neues USSD-Menü der MultiCard
Foto: teltarif.de Für den SMS- und MMS-Empfang blieben die Einstellungen, die noch auf der alten MultiCard-Plattform getroffen wurden, erhalten. Wenn die Kurznachrichten und Multimedia-Mitteilungen auf einer anderen SIM-Karte ankommen sollen, so lässt sich diese Änderung weiterhin per USSD-Code am Handy (*125# für SMS, *126# für MMS) oder über das Kundenmenü auf der o2-Webseite vornehmen. Dabei verwirrt die Homepage damit, dass hier auch die alte Konfiguration für die Weiterleitung eingehender Anrufe noch angezeigt wird. Relevant sind diese Angaben allerdings nicht mehr.

Abgehende Gespräche können mit allen SIM-Karten geführt werden. Auch mobile Datendienste lassen sich mit allen Geräten parallel nutzen. Nach wie vor gilt die Einschränkung, dass manche ausländischen Netzbetreiber nur die Nutzung einer SIM-Karte pro Rufnummer zulassen. Das Einbuchen mit einer zweiten MultiCard funktioniert in betroffenen Netzen nicht. Betroffene Kunden haben aber je nach Reiseland die Möglichkeit, für die Zweitkarte einen anderen Roamingpartner auszuwählen.

Tablet problemlos mit MultiCard nutzbar

Getestet haben wir nun noch die Auswirkungen der Nutzung einer MultiCard im Apple iPad mini 2. Das Tablet war im Netz eingebucht und konnte wie gewohnt für Datendienste verwendet werden. Eingehende Telefonate wurden hier nicht signalisiert und das Tablet sorgte auch nicht dafür, dass ankommende Sprachverbindungen abgewiesen wurden. Das galt auch für den Fall, dass die "Nicht-stören-Funktion" am Tablet aktiviert wurde. Hier hatten wir in der Vergangenheit mit der MultiSIM der Deutschen Telekom große Probleme. Reproduzierbar hatte das Tablet eingehende Anrufe abgewiesen. Am parallel im Netz eingebuchten Smartphone wurden diese gar nicht erst signalisiert.

Rufsperre nur noch kostenpflichtig möglich
Foto: teltarif.de Das Online-Menü von o2 übrigens weiterhin die Möglichkeit, eingehende Anrufe auf einzelnen MultiCards zu blockieren. Das wird nun aber über Anrufsperren realisiert und ist - anders als bei der bisherigen Mehrkarten-Plattform von o2 - nicht mehr kostenlos. Stattdessen schlägt die Aktivierung einer solchen Rufsperre mit 5 Euro pro SIM-Karte zu Buche. Dazu kommen monatlich ebenfalls 5 Euro Extrakosten. Hier wäre zumindest für Bestandskunden, die dieses (bzw. ein vergleichbares) Feature bislang kostenlos zur Verfügung hatten, eine Kulanzregelung wünschenswert. Diese gibt es aber nicht.

Nun bleibt es abzuwarten, wann MultiCard-Kunden wie angekündigt auch über LTE telefonieren können. Ab Juli soll es zudem möglich sein, die App o2 Message+Call zu verwenden. Damit können die Nutzer auch über WLAN mit ihrer Handynummer telefonieren. Zudem gibt es eine Chat-Funktion im RCS-e-Protokoll. Diese Messaging-Plattform wollten die Mobilfunk-Netzbetreiber ursprünglich eigenständig unter dem Namen Joyn als WhatsApp-Alternative etablieren - bisher allerdings mit eher mäßigem Erfolg.

Problem mit der o2 MultiCard im Ausland, das auch nach der Umstellung auf die neue Plattform besteht. Zudem informieren wir über Fehlfunktionen, die Kunden nach der Umstellung ihrer MultiCard beobachtet haben.