Offiziell: o2 startet mit 5G zum Tag der Deutschen Einheit
Wie berichtet hat Telefónica bereits am Mittwoch den Start seines 5G-Netzes erprobt. So konnten einige Kunden bereits die kostenlose Option buchen, mit der sie Zugang zum mobilen Breitbandnetz des Münchner Betreibers bekommen. Zudem wurden in der Mein-o2-App bereits erste Versorgungsbereiche angezeigt, in denen der neue Netzstandard bereits verfügbar ist.
Jetzt hat Telefónica bekanntgegeben, wann es offiziell mit 5G beim Münchner Betreiber losgeht. Demnach wird das Netz am 3. Oktober, zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit, offiziell in Betrieb genommen. Wenige Tage später, ab 6. Oktober, können Privatkunden die 5G-Option offiziell buchen, die einige Interessenten bereits am Mittwoch aktiviert haben. Die Option steht in allen o2-Free-Tarifen mit mindestens 39,99 Euro monatlicher Grundgebühr ohne Extrakosten zur Verfügung. Angebote für Geschäftskunden sollen folgen.
o2 startet mit 5G
Foto: Telefónica
Start in fünf Städten
Wie geplant startet o2 mit 5G zunächst in den fünf größten deutschen Städten Berlin, Hamburg, München, Frankfurt am Main und Köln. Allerdings zeigt die Netzabdeckungskarte auch schon Teile von Stuttgart als mit dem neuen Netzstandard versorgt an. Zum Start stehen rund 150 5G-Stationen zur Verfügung.
"Mit 5G starten wir in eine neue Mobilfunk-Ära und demokratisieren Hightech", sagt Markus Haas, CEO von Telefónica Deutschland / o2. "Unser o2-Mobilfunknetz verbindet mehr als 43 Millionen Kunden und damit die meisten Menschen in Deutschland. Wir stehen daher in einer besonderen Verantwortung, den Datenturbo für die Digitalisierung Deutschlands zu zünden. 5G ist für unsere digitale Zukunft entscheidend. Daher investieren wir bis 2022 vier Milliarden Euro in den Ausbau unseres o2-Netzes."
5G-Basisstation in Berlin
Foto: Telefónica
Bis zu 300 MBit/s auf 3600 MHz
o2 setzt für 5G auf die im vergangenen Jahr ersteigerten Frequenzen im 3600-MHz-Bereich. Die DSS-Technik, die Telekom und Vodafone auf niedrigeren Frequenzbändern einsetzen, um LTE und 5G parallel zu betreiben, ist für Telefónica demnach vorerst noch kein Thema. Der Netzbetreiber verweist darauf, dass auf 3600 MHz größtmögliche 5G-Geschwindigkeiten und -Kapazitäten verfügbar seien.
Dafür sind die physikalischen Ausbreitungsbedingungen in diesem hohen Frequenzbereich für die Flächenversorgung ungeeignet. Auch von "größtmöglichen Geschwindigkeiten" kann vorerst eigentlich nicht die Rede sein, denn o2 bietet zunächst nur 300 MBit/s im Downstream an. Das überbieten die Mitbewerber des Münchner Betreibers sogar im LTE-Netz ohne 5G-Erweiterung.
5G-Basisstation in Frankfurt am Main
Foto: Telefónica
So geht es weiter
"Wir werden 5G in kurzer Zeit in immer mehr Städte und vor allem auch ländliche Regionen bringen. Und um für unsere Privatkunden deutlich schneller als in der Vergangenheit auch in die Fläche zu kommen, werden wir auf ein sehr breites Spektrum von Technologien zurückgreifen. Allen unseren Geschäftskunden ermöglichen wir durch die Virtualisierung unseres 5G-Kernnetzes klare Wettbewerbsvorteile", sagt Mallik Rao, Chief Technology & Information Officer von Telefónica Deutschland / o2. Partner sollen im Rahmen von bestehenden Verträgen entsprechenden Zugang erhalten.
In einer weiteren Meldung haben wir bereits darüber berichtet, wie Telefónica sein 5G-Kernnetz in der Cloud ansiedelt.