VoIP mobil

o2 gibt ab sofort Skype und Voice-over-IP im Handynetz frei

Keine Zusatz-Option für die Internet-Telefonie erforderlich
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Vor vier Wochen kündigte o2 die Freigabe der Internet-Telefonie über das Mobilfunknetz an. Nun hat Deutschlands viertgrößter Mobilfunk-Netzbetreiber den Worten Taten folgen lassen. Wie das Unternehmen heute mitteilte, können die Kunden ab sofort offiziell Skype und Voice-over-IP-Dienste im SIP-Protokoll im Netz des Münchner Telekommunikationsunternehmens nutzen. Dafür ist keine kostenpflichtige Zusatz-Option geplant. Die Neuregelung gilt für Neukunden ebenso wie für Bestandskunden. Skype o2-Kunden können jetzt Skype und VoIP nutzen
Foto: teltarif

Technisch gesperrt war VoIP in den deutschen Mobilfunknetzen nie. Allerdings untersagten bislang die Allgemeinen Geschäftsbedingungen der vier Netzbetreiber die VoIP-Nutzung per Handy. T-Mobile und Vodafone haben kostenpflichtige VoIP-Optionen angekündigt, bislang aber nicht umgesetzt. o2 hat nun die Internet-Telefonie auch offiziell freigegeben, ohne dafür Extra-Gebühren zu kassieren.

GPRS-by-Call und Daten-Optionen verfügbar

Wer mit dem o2-Handy über das Internet telefoniert, zahlt naturgemäß für die Datenübertragung im UMTS-Netz. Ohne gebuchte Datenoption berechnet das Unternehmen hierfür 9 Cent je Minute. Dazu kommen die Kosten, die beim jeweiligen VoIP-Anbieter anfallen. Anbieter-interne Telefonate sind in der Regel kostenlos, so dass hierfür nur die bei o2 anfallenden Kosten zu tragen sind.

Anstelle des GPRS-by-Call-Tarifs empfiehlt o2 die Internet-Packs M und L. Dabei handelt es sich jeweils um eine Flatrate für die mobile Internet-Nutzung. Das Internet-Pack M kostet monatlich 10 Euro, wird aber auch schon ab einem Verbrauch von 200 MB im Monat in der Performance auf GPRS-Geschwindigkeit gedrosselt. Darüber lässt sich VoIP nicht in brauchbarer Qualität nutzen. Bei Internet-Pack L für monatlich 25 Euro erfolgt die Bandbreiten-Begrenzung ab 5 GB Verbrauch im Monat.

T-Mobile: Zusatzkosten ab 9,95 Euro

T-Mobile hat bereits Anfang Juni angekündigt, noch im Sommer eine VoIP-Option einzuführen, die je nach Tarif ab 9,95 Euro zusätzlicher monatlicher Grundgebühr genutzt werden kann. Später gab es Branchenberichte, nach denen die Option jedoch in den meisten Tarifen 14,95 Euro extra kosten wird. Zudem soll demnach die VoIP-Nutzung künftig für Kunden ohne gebuchte Option technisch unterbunden werden. Offizielle Informationen zur Preisgestaltung und zum Start der VoIP-Option gibt es allerdings noch nicht.

Auch Vodafone hat sich bislang nicht näher zu einer geplanten VoIP-Option geäußert. Für E-Plus ist die Internet-Telefonie offenbar derzeit kein Thema. Das Unternehmen hat noch keine Option angekündigt, aber auch die Nutzung nicht freigegeben. Allerdings gab es bei E-Plus zur Einführung der mobilen Internet-Flatrate vor vier Jahren eine offizielle Kooperation mit Skype, die nie aufgekündigt wurde. SIP-Provider dürfen im E-Plus-Netz dagegen offiziell nicht genutzt werden.

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