Saft fürs Handy - Tipps zu Powerpacks
Zusatz: Powerpacks laden Handys
Bild: Variotek, Robert Grubba - fotolia.com Montage: teltarif.de
Häufig geschieht es mitten in einem
wichtigen Telefonat oder beim Senden einer SMS: Nichts ist
nerviger, als wenn der Handy-Akku alle ist. Ist eine Steckdose in der Nähe, so
können die Akkus oftmals innerhalb einer Stunde wieder
aufgeladen werden. Beim Wandern in Bergen oder beim Urlaub in fremden Ländern
ist sie aber nicht immer in der Nähe. Erschwerend hinzu kommen im
Ausland zudem Probleme mit Netz-Adaptern und bzw. oder Spannungsunterschiede. Hier können
Steckdosen für unterwegs Aushilfe schaffen. Diese werden Power- oder Akkupacks
genannt.
Zusatz: Powerpacks laden Handys
Bild: Variotek, Robert Grubba - fotolia.com Montage: teltarif.de
Powerpacks sind meist wenig größer als ein Handy oder Smartphone und kosten
zwischen 20 und 40 Euro. Auf dem Markt finden sich viele Modelle - einige
beziehen ihren Strom dabei sogar aus Solarzellen.
Kai-Christian Möller vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung in
Würzburg hält solche Lademöglichkeiten aber eher für eine Spielerei: "Solarzellen in dieser
Größe reichen nicht aus, um ein Handy aufzuladen."
In Solar-Powerpacks sind - wie in allen anderen Akkupacks auch- aufladbare Batterien integriert. Selbst bei idealen Bedingungen könne das acht Stunden oder sogar länger dauern, so Möller. Auch Powerpacks mit Solarzellen wird der Nutzer oft zum schnelleren Laden an die Steckdose hängen. Seit Jahren erforscht Möller bereits Batterien und Akkus. Auch Powerpacks ohne Solarzellen konnten ihn bisher nicht überzeugen. "Ganz ehrlich: Ich würde mir einfach einen zweiten Akku mitnehmen."
Vorteile der Powerpacks
Daniel Schächter, Redakteur beim
Online-Technik-Magazin CNET zufolge, haben die externen Energiespeicher aber auch Vorteile:
"Der entscheidende Vorteil bei einem Powerpack ist, dass ich mein Handy zum Aufladen nicht
abschalten muss." Zudem könne der Besitzer bei manchen Geräten, wie zum
Beispiel dem Apple iPhone, den Akku nicht ohne Zuhilfenahme eines Schraubenziehers
wechseln. Bei solchen Eingriffen verfalle jedoch oft die Garantie.
Powerpack von Variotek: Mobile Power Pack VT-PP-320
Bild: Variotek
Ein Powerpack könne zum Beispiel für Geschäftsreisende interessant sein, erklärt Schächter weiter. "An manchen Tagen weiß ich schon vorher, dass ich heute viel telefonieren oder mailen muss, zum Beispiel auf Messen." Hier sei es praktischer, ein Powerpack mitzunehmen. "Einen zweiten Akku kann ich meistens nur im Handy laden. Ich muss also im Vorfeld der Reise, währenddessen und im Nachhinein mehrfach zwischen den beiden Akkus wechseln." Ein Powerpack erspare diesen Aufwand.
Sinnvoll können die externen Energiespeicher auch für Urlauber sein, die noch ein zweites Mobiltelefon, einen MP3-Player oder eine Digitalkamera im Reisegepäck haben. Voraussetzung für eine geräteübergreifende Nutzung ist allerdings ein universeller Anschluss für alle Geräte. Strom per USB-Schnittstelle bieten hierbei nahezu alle Powerpacks.
Komplizierter wird es bei Handys oder anderen Geräten wie mobilen Spielekonsolen oder älteren Handys mit exotischen Anschlüssen. Verbraucher sollten deshalb bereits beim Kauf darauf achten, dass der Energiespeicher die entsprechenden Anschlüsse hat oder immerhin die richtigen Kabel und Adapter mitgeliefert bekommt.
Die Frage der Kapazität
Der zweite wichtige Punkt bei der Wahl eines externen Stromspeichers ist die
Kapazität. "Fragen Sie sich immer: Wie viel Strom kriege ich für mein
Geld?", rät Bernd Adam, Redakteur beim Verbrauchermagazin Guter
Rat.
Powerpack mit Solarzellen von Varta
Bild: Varta
Er hat bereits mehrere solcher Powerpacks getestet und dabei festgestellt, dass die Angaben zur Kapazität oft deutlich geschönt sind. "Vermutlich sind das nur theoretische Maximalwerte", sagt er. "Bei den verschiedenen Ladevorgängen geht aber immer ein wenig Strom verloren." Trotz allem gilt: Als grober Vergleichswert seien die Angaben aber brauchbar.
Wer genau wissen will, wie viel Strom ihm das Powerpack liefert, sollte die Angaben zur Kapazität mit den Angaben auf dem eignen Handyakku vergleichen. Kapazität und Ladung werden meist in Milliampere (mA) oder Milliamperestunden (mAh) angegeben. Herkömmliche Handyakkkus besitzen dabei meist eine Ladekapazität von 1 000 Milliampere, Smartphones etwas mehr.
Powerpack nicht voll geladen lagern
Nach dem Urlaub oder der Geschäftsreise landen Powerpacks oft erstmal wieder einmal im Schrank. Vorher sollten die Geräte aber besser entladen werden, rät Kai-Christian Möller vom Fraunhofer-Institut für Silicatforschung in Würzburg: "Lithium-Ionen-Akkus sollten grundsätzlich nicht zu lange voll geladen sein. Das ist vergleichbar mit einem Gummiband, das permanent unter Spannung steht."
Gefährlich sei dies zwar nicht, durch die Lagerung mit vollem Akku wird aber die Lebensdauer reduziert. Bei entsprechendem Umgang sollte ein guter Akku bis zu 500 mal ge- und entladen werden können, ohne dabei viel mehr als 20 Prozent seiner Kapazität zu verlieren.