Handy Regional

Kritik an schlechtem Handy-Empfang im Regionalexpress

Verkehrsexperte schlägt verbesserten Empfang als Ausschreibungskriterium vor
Von ddp / Marie-Anne Winter

Der Vorstandsvorsitzende des Frankfurter Instituts für umweltorientierte Logistik, Karl-Heinz Boßan, hat die schlechte Handyempfangsqualität auf Regionalexpresslinien ein kritisiert. Auf einzelnen Abschnitten zwischen Frankfurt (Oder) und Berlin breche die Verbindung immer wieder zusammen, sagte Boßan der Nachrichtenagentur ddp. An diesem Zustand habe sich seit Jahren nichts geändert.

"Wir bemühen uns seit September 2008, dass Abhilfe geschaffen wird, aber nichts passiert", betonte der Verkehrsexperte. Netzprobleme gebe es nach seinen Erfahrungen nicht nur auf den brandenburgischen Abschnitten, sondern auch auf der Strecke zwischen Erkner und Berlin-Friedrichshagen. Auch in den Netzen von T-Mobile und Vodafone gebe es "große Schwankungen der Empfangsqualität". "Das ist kein Service, insbesondere für Geschäftsreisende auf dem europäischen Eisenbahnkorridor, wie er im 21. Jahrhundert von den Kunden der Bahn erwartet wird", sagte Boßan.

Eine Lösung wäre, bei den derzeitigen Ausschreibungen für den Betrieb der Regionalstrecken zu verlangen, dass die Züge mit Zusatzeinrichtungen zum verbesserten Handyempfang ausgestattet werden. In der aktuellen Streckenausschreibung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) seien solche Forderungen aber nicht enthalten.

Anfragen bei Mobilfunkanbietern hätten ergeben, dass insbesondere die Dämpfung der Bahnwaggons den Handyempfang schwäche, sagte Boßan. Das könne durch den Einsatz sogenannter Repeater in den Wagen gelöst werden. Auf einigen Abschnitten zwischen Berkenbrück, Fürstenwalde und Hangelsberg wolle etwa T-Mobil noch "Optimierungen" durchführen. Diese würden nach Angaben des Unternehmens zu Verbesserungen führen, das Problem aber nicht lösen. Der VBB hat rund 60 Prozent der Regionalbahnstrecken in Berlin und Brandenburg ausgeschrieben. Die Frist läuft bis zum 6. April.