Erster Eindruck

Samsung Galaxy Tab S im ersten Test: Dünne Flunder lädt zum Schönheitswettbewerb

Wir haben uns das gerade erst vorgestellte Samsung Galaxy Tab S aus der Nähe angesehen und erste Eindrücke gesammelt. Lesen Sie unser Hands-On direkt aus New York und welche Erfahrungen wir mit dem Gerät und der Verarbeitung gemacht haben.
Aus New York berichtet Rita Deutschbein

Samsung Galaxy Tab S Samsung Galaxy Tab S
Foto: teltarif.de / Rita Deutschbein
Farbenfroh, flach und ziemlich leicht zeigen sich die neuen Tablets der Galaxy-Tab-S-Reihe von Samsung, die am Donnerstagabend in New York vorgestellt worden sind. Der südkoreanische Hersteller buhlt mit seinen Tablet-Flaggschiffen um die Gunst der Kunden und hat sich beim Design sowie bei den Funktionen daher ordentlich ins Zeug gelegt. Wir haben die beiden Tablets Galaxy Tab S 8.4 und 10.5 einem ersten Test unterzogen und verraten, was von den beiden Neulingen zu erwarten ist.

Tablet mit Model-Maßen

Datenblätter

Samsung Galaxy Tab S Samsung Galaxy Tab S
Foto: teltarif.de / Rita Deutschbein
Zunächst sei gesagt, dass die Galaxy-Tab-S-Geräte mit gerade einmal 6,6 Millimeter sehr flach sind. Zum Vergleich: Das iPad Air von Apple bringt es auf 7,5 Millimeter. Trotz der dünnen Form liegen die Geräte gut in der Hand, da Samsung die Kanten so geformt hat, dass sie sich der Handfläche anschmiegen. Schade ist nur, dass wieder nur Kunststoff zum Einsatz kommt - auf das erwartete Metallgehäuse müssen Nutzer verzichten. Die Rückseite wurde nach Vorbild des Galaxy S5 gestaltet und zeigt die gleiche strukturierte Oberfläche, deren Material an das eines Armaturenbretts im Auto erinnert. Angst davor, dass das Tablet vielleicht aus der Hand rutschen könnte, brauchen Nutzer nicht zu haben.

Ein AMOLED-Display mit guter Qualität Ein AMOLED-Display mit guter Qualität
Foto: teltarif.de / Rita Deutschbein
Besonders gut hat uns das 8,4 Zoll große Modell des Galaxy Tab S gefallen, da dieses mit nur einer Hand gehalten werden kann und dennoch genügend Platz auf dem Display bietet. Der Bildschirm ist eine der Besonderheiten des Tablets, daher haben wir hier genauer hingeschaut. Im direkten Vergleich mit dem Full-HD-Display des Galaxy Tab Pro zeigte das Galaxy Tab S seine Stärken: Schwarz ist Schwarz und Weiß ist Weiß. Die Farben leuchten und Bilder erlangen eine scheinbare Tiefe, wie wir sie von Tablets nicht kennen - Pluspunkt für Samsungs neue Tab-S-Reihe.

Zudem handelt es sich bei dem Screen um ein sogenanntes Adaptive Display - es passt sich also dem Umgebungslicht an. Nicht nur in der Helligkeit, sondern auch in der Farbe. Sitzt der Nutzer in einem Raum, in dem das Licht eher gelb leuchtet, registrieren die Sensoren des Displays dies und passen den Bildschirm an das gelbe Umgebungslicht an. Die Bildfarbe wird vom Auge als natürlicher wahrgenommen. Der Anpassungsvorgang dauert allerdings - bis zu 10 Sekunden mussten wir bei unserem Versuch warten, bis wir ein Ergebnis wahrnehmen konnten.

Erster echter Octa-Core-Prozessor

Die neuen Tablet-Modelle haben einen Exynos-5-Octa-Prozessor und 3 GB RAM an Bord. Ungewöhnlich, denn in Deutschland mussten wir in der Regel auf den Acht-Kern-Prozessor aus dem Hause Samsung verzichten. Die acht Kerne, die sich auch gleichzeitig nutzen lassen, sorgen für eine sehr flüssige Arbeitsgeschwindigkeit. Zudem bietet der Arbeitsspeicher genügend Reserven, um auch mehrere Anwendungen parallel auszuführen. Samsung ermöglicht dies sehr übersichtlich mit seinem Multi-Windows-Modus, den wir bereits von Geräten wie den Pro-Tablets oder dem Galaxy S5 kennen.

Größenvergleich: Samsung Tab 10.5, Samsung Tab 8.4 und Samsung Galaxy S5 Größenvergleich: Samsung Tab 10.5, Samsung Tab 8.4 und Samsung Galaxy S5
Foto: teltarif.de / Rita Deutschbein
Hinsichtlich der Ausstattung erstaunt der Preis umso mehr. Denn mit 399 bzw. 499 Euro für die WLAN-Version des Galaxy Tab S 8.4 und 10.5 liegt dieser weit unter der Summe die Samsung beispielsweise für das Note Pro 12.2 verlangt, das Anfang des Jahres vorgestellt wurde und dessen Preis zum Start bei 799 Euro lag. Die LTE-Version der Tablets kosten jeweils 100 Euro mehr, also 499 bzw. 599 Euro.

Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern. Samsung zeigt die Qualität, die wir von den Flaggschiff-Modellen kennen. Die Schnittstellen für die SIM-Karte und die microSD-Karte sind abgedeckt, der Lautsprecher findet sich erfreulicherweise ebenfalls am Rand und nicht wie so oft auf der Rückseite. Die Gefahr, diesen zu verdecken, ist daher geringer. Rund um den microUSB-Port musste Samsung den Rand etwas verbreitern - hier zeigt sich daher ein kleiner Buckel, der typisch für flache Geräte ist.

Neue Funktionen

Samsung bewirbt beim Galaxy Tab S auch den Funktions-Umfang. Anwendungen wie den Kids Mode, Multi Window oder Galaxy Gifts kennen wir bereits vom Smartphone Galaxy S5. Die Funktionen Papergarden und SideSync 3.0 sind aber neu. Papergarden bietet die Möglichkeit, Inhalte aus bekannten Magazinen abzurufen, bildet also quasi eine Zeitschrift auf dem Tablet. Zum Start wird es diese Inhalte aber nur in Brasilien, den USA, UK und Korea geben - wir Deutschen gehen zu Beginn also leer aus.

Ein flaches Gerät Ein flaches Gerät
Foto: teltarif.de / Rita Deutschbein
Dafür können wir auch auf SideSync 3.0 zugreifen, eine auf WiFi Direct basierende Anwendung, die das Smartphone mit allen Inhalten auf das Tablet bringt. In einer Präsentation ließen sich mit einem Klick Anrufe auf dem Tab S annehmen und starten und auch das Importieren und Exportieren zwischen Smartphone und Tablet verlief zügig und ohne Probleme. Nutzer eines Handys, das nicht von Samsung stammt, haben aber schlechte Karten, da SideSync nur zwischen Galaxy-Modellen und zunächst auch nur mit dem Galaxy S5 möglich ist. Die passende App wird zum Release der Tablet-Reihe im Samsung Appstore angeboten.

Fazit: Tab S machen neugierig

Alles in allem haben uns die neuen Tablet-Modelle sowie auch das Zubehör, das gut durchdacht ist und in vielen Farben kommt, gut gefallen. Besonders erfreulich ist auch der Preis, da Samsung seine neuen Geräte bekanntlich eher teuer anbietet. Was die Galaxy Tab S im Detail zu bieten haben, muss ein genauer Test zeigen.

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