Sicherheit

Secusmart: Sicher telefonieren sowie SMS und Mails versenden

Sicherheit hat allerdings ihren Preis: Handy kostet etwa 2600 Euro
Von Hagen Hellwig

Secusmart bietet Nutzern mit Sicherheitsbedürfnis Handys mit Verschlüsselung an. Secusmart bietet Nutzern mit Sicherheitsbedürfnis Handys mit Verschlüsselung an.
Foto: teltarif.de
"Information in den falschen Händen ist eine Waffe" – so tönt es im Intro auf der Website des Unternehmens secusmart aus Düsseldorf. Dass diese Theorie nicht ganz abwegig ist, hat zuletzt das Beispiel Wikileaks gezeigt. Doch während die meisten User ihren Computer meist sorgfältig vor Angreifern und Spionen schützen, telefonieren sie sehr sorglos und ungeschützt mit ihrem Handy. "Das GSM-Netz ist jedoch so unsicher wie eine Postkarte", sagt Dr. Christoph Erdmann, Managing Director von secusmart, "Handygespräche können relativ leicht mitgehört und Rufnummern gefälscht werden."

Secusmart bietet Nutzern mit Sicherheitsbedürfnis Handys mit Verschlüsselung an. Secusmart bietet Nutzern mit Sicherheitsbedürfnis Handys mit Verschlüsselung an.
Foto: teltarif.de
Einen solchen Hack hat der Chaos Computer Club mit einem Materialaufwand von etwa 1000 Euro jüngst vorgeführt. Abhilfe soll das System secuvoice schaffen, das bereits von den Bundesbehörden und den Bundesländern seit 2009 eingesetzt wird. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel telefoniert also abhörsicher. Als erster Kunde aus der Wirtschaft konnte secusmart die Telekom schon 2008 gewinnen. "Auch Regierungen und Unternehmen aus dem europäischen Ausland vertrauen auf secusmart", sagt Dr. Erdmann.

microSD-Slot ist Voraussetzung

Herzstück des Systems ist eine microSD-Karte, in die ein Chip von secusmart implantiert ist. Alle Daten werden auf diesem Chip verschlüsselt, nicht auf dem Telefon. Damit ist das System unabhängig vom Telefon, mit Ausnahme von Modellen ohne microSD-Slot wie zum Beispiel dem iPhone. Nachdem sich die Schlüssel abglichen wurden, erfolgt eine transparente Flash-Speicher-Verschlüsselung. Damit ist das Handy bei einem Diebstahl nicht benutzbar. "Mit einer geringen Verzögerung laufen die Telefongespräch nun über einen Datenkanal, zukünftig und dann noch schneller können sie per VoIP geführt werden", sagt Dr. Erdmann.

Neuerdings sind auch SMS und E-Mails, die mit einem secuvoice-Handy versendet werden, verschlüsselt – also abhörsicher, authentifiziert und vor so genanntem Rufnummer-Spoiling (Vortäuschen einer falschen Telefonnummer) geschützt. Verständlicherweise müssen für eine gesicherte Verbindung sowohl der Sender als auch der Empfänger das System benutzen. Pro Anwender kostet es 2200 Euro - netto, etwas mehr als 2600 Euro brutto. Sicherheit hat offensichtlich ihren Preis.