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Smartbooks – eine neue Gattung Computer?

Von Patrick

In den vergangenen zwei Jahren hat sich der Markt für kleine Computer und leistungsstarke mobile Telefone massiv vergrößert. Das Angebot an neu entwickelten Geräten unterhalb der Laptop-Schwelle ist riesig. Dabei debattiert die Community immer wieder über neue Klassifizierungen. Während "Netbook" inzwischen ein recht feststehender Begriff wie Laptop ist, versucht die Firma Qualcomm mit viel Marketingaufwand eine neue Produktklasse einzuführen: "Smartbooks".

Richtigstellung: Smartbook ist nicht gleich Smartbook - Einem Gerichtsentscheid zufolge dürfen weder Qualcomm noch andere Unternehmen die neue Produktkategorie der smarten Netbooks in Deutschland nicht mehr "Smartbook" nennen. Untersagt ist die Nennung des Namens "Smartbook" vor allem, wenn der Hinweis auf die Smartbook AG und ihr Markenrecht fehlt (LG Köln, Az 31 O 482/09).

Sprachlich stellt sich Qualcomm damit bewusst eher in die Nähe von Mobilfunkplattformen, wie dem Smartphone. Nicht zuletzt auch, weil der Begriff "Netbook" durch Intel und Asus erst groß geworden ist. Die Geräte auf ARM-Basis sind jedoch zumeist entschieden größer als Telefone mit breitbandigem Internetanschluss und verfügen über eine vollwertige Tastatur. Jedoch sind sie kleiner als bisher gängige Netbooks und gruppieren sich zudem um den "Snapdragon"-Chipsatz. Dies macht der Hersteller als wesentliches Unterscheidungsmerkmal aus - basieren heutige Netbooks doch in aller Regel zumeist auf dem x86-Prozessor, Modell Atom der Firma Intel.

Der auf ARM basierende Chipsatz zeichnet sich vor allem durch niedrigeren Stromverbrauch, also längere Batterielaufzeiten und seinen niedrigen Herstellungspreis aus. Auch werden alle aus Mobiltelefonen bekannten Leistungen von Bluetooth bis GPS ohne Probleme unterstützt. Mit Ankündigungen, die Geräte werden bald Datenfunk mit 28 Mbit/s im Downstream und 11 Mbit/s im Upstream leisten, wirbt Qualcomm ferner. Dennoch hat ein auf Snapdragon basierendes System auch Schwächen. Nicht nur, dass die Rechenleistung eines Netbooks oder Nettops mit Intel Atom und Ion Chipsatz nicht zu erwarten ist. Eine Schwäche in den Augen mancher Käufer wird auch sein: Die neue Rechner-Klasse läuft nicht nicht mit Windows XP oder Vista, sondern mit Linux oder Windows CE.

Damit verschlechtert sich die Kompatibilität mit dem Heimcomputer oder Laptop. Auch bleibt die Frage im Raum, ob es für eine solche Maschine, die kleiner und nicht so leistungsstark wie ein Netbook ist, andererseits größer als ein Telefon – und damit nicht hosentaschentauglich – einen ausreichenden Markt beim Verbraucher gibt.

Was Smartbooks sind, das versucht Qualcomm in einem Video zu erklären:

http://www.teltarif.de/video-was-sind-smartbooks/news/x11247.html

<inspiriert durch Liliputing>