Streaming

Preiserhöhung: Paramount+ wird teurer

Para­mount hat im Rahmen der Geschäfts­zahlen zum vierten Quartal ein neues Preis­modell für seinen Strea­ming-Dienst Para­mount+ ange­kün­digt. Gute Nach­richten gab es zwar bei den Abozahlen und Umsätzen, der opera­tive Verlust bleibt dennoch hoch.
Von Björn König

Abon­nenten von Para­mount+ müssen künftig tiefer in die Tasche greifen. Im Rahmen der Geschäfts­zahlen zum vierten Quartal 2022 kündigte der Medi­enkon­zern ein neues Preis­modell für seinen Strea­ming-Dienst Para­mount+ an. Teuer wird auch die Inte­gra­tion von Show­time. Posi­tive Nach­richten gibt es aller­dings mit Blick auf die Abon­nen­ten­zahlen, hier steht im vierten Quartal ein Plus von fast zehn Millionen Verträgen in der Bilanz.

Trotz eines Umsatz­wachs­tums von 30 Prozent auf 1,4 Milli­arden Dollar erhöhte sich der berei­nigte opera­tive Quar­tals­ver­lust im Segment Direct to Consumer von 502 auf 575 Millionen Dollar gegen­über dem entspre­chenden Vorjah­res­zeit­raum.

Abschrei­bungen auf Show­time-Inte­gra­tion

Tom Cruise lässt bei Paramount die Kasse klingeln Tom Cruise lässt bei Paramount die Kasse klingeln
Foto: AFP/Alex Edelman
Kürz­lich hatte der US-Medi­enkon­zern bereits ange­kün­digt, Para­mount+ und das Premium-Angebot Show­time auf einer gemein­samen Platt­form zu verschmelzen. Bei diesem Projekt sind Abschrei­bungen von rund 1,5 Milli­arden US-Dollar einkal­kuliert. Für das laufende Jahr rechnen CEO Bob Bakish und Finanz­chef Naveen Chopra mit einem nega­tiven Free Cash­flow - also der liquiden Mittel, die nicht in das opera­tive Geschäft und Inves­titionen fließen.

Bei Inhalten sollen 700 Millionen Dollar einge­spart werden. Diese Summe ergibt sich vor allem aus lang­fris­tigen Syner­gien durch den Zusam­men­schluss von Para­mount+ und Show­time. Bob Bakish räumte ein, dass das Unter­nehmen im vergan­genen Geschäfts­jahr mit Gegen­wind zu kämpfen hatte und das laufende Jahr ebenso nicht gewinn­trächtig wird. "Wir haben 2023 den Höhe­punkt unserer Inves­titionen erreicht", so Bakish.

Neues Preis­modell geplant

Für das Premium-Bundle aus Para­mount+ und Show­time steigt der Monats­preis von 9,99 auf 11,99 US-Dollar. Das werbe­unter­stützte Basisabo ohne Show­time wird statt 4,99 nun 5,99 Dollar kosten. Einen genauen Zeit­punkt für die Preis­anpas­sung gab das Unter­nehmen nicht, sie sollen aller­dings voraus­sicht­lich im dritten Quartal umge­setzt werden. Da Preis­anpas­sungen bei Strea­ming-Diensten in der Regel global erfolgen, dürfte auch in Europa zeitnah mit Preis­erhö­hungen bei Para­mount+ zu rechnen sein.

Nach Ansicht von Bakish verfügt Para­mount Global über die Mittel, um eine breit ange­legte Inhalts­stra­tegie voran­zutreiben, welche die jüngsten Zuschauer über Nickel­odeon, bis hin zu den auf Erwach­sene ausge­rich­teten High-End-Dreh­buch­dramen auf Show­time, CBS und Para­mount+ anspricht. "Diffe­ren­zie­rung ist wichtig. Allge­meine Unter­hal­tung ist mögli­cher­weise nicht für alle Medi­enun­ter­nehmen sinn­voll", sagte Bakish. "Aber für uns macht das Konzept eindeutig Sinn." Insge­samt zeigten sich bei Para­mount Global Probleme beim Wechsel vom linearen Kabel­fern­sehen zum Direct-to-Consumer-Strea­ming, mit dem zumin­dest vorläufig nied­rigere Gewinn­margen erzielt werden.

In einer weiteren News geht es um das Thema: Disneys Ex-Strea­ming-CEO: "TV hat keine Zukunft".

Mehr zum Thema Streaming