Frickelei

Telekom/T-Online: Wird ActiveSync-Service eingestellt?

Viele inter­es­sante Produkte der Telekom dümpeln jahre­lang im Verbor­genen, weil sie kaum jemand kennt. Erst wenn sie abge­kün­digt werden, fällt das auf.
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Der BlackBerry Q10 gilt unter Fans als Kult, als die nahezu perfekte e-mail und Terminkalender Maschine. Er kann auch CALDAV und CARDDAV. Der BlackBerry Q10 kann auch CALDAV und CARDDAV.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Viele inter­es­sante Produkte der Telekom dümpeln jahre­lang im Verbor­genen, weil sie kaum jemand kennt. Irgend­wann entdeckt sie viel­leicht eines Tages ein Kosten­rechner, tippt ein paar Zahlen in seine Excel-Tabelle und stellt fest, "das Produkt lohnt sich ja gar nicht, also schnell weg damit." Ob die Kunden daran Gefallen haben, ist leider oft sekundär.

Mauer­blüm­chen Synchro­ni­sa­tion

Seit Jahren betreibt Telekom bei T-Online im Stillen eine Art "Exchange Server Light", mit dem man zwischen dem T-Online E-Mail/Kalender/Adress­buch-Portal, was nach wie vor von der Telekom selbst und nicht von Ströer betrieben wird (Ströer betreibt nur die www.t-online.de-Nach­rich­ten­seite) und seinem Handy und sogar einem Windows-PC seine Daten austau­schen konnte und das ganze sogar kostenlos.

Telekom Exchange: So geht es (noch)

Notwendig sind eine E-Mail-Adresse bei T-Online, die gibt's auf http://freemail.t-online.de in der Grund­ver­sion auch kostenlos. Wer seine T-Online-E-Mails am PC über den Browser abrufen will, muss sich jedes Mal umständ­lich über die T-Online-Seite von Ströer einloggen, was zeit­rau­bend sein kann, weil man gerne an einigen Nach­richten oder Infos auf der T-Online-Seite hängen bleibt und sich schnell versurft. Besser ist die Verwen­dung eines E-Mail-Programms. Die Auswahl ist groß.

Aktuell bis zum 31. Juli kann man noch in seinem Smart­phone unter "E-Mail" ein Exchange Konto einrichten, wobei man die E-Mail-Adresse (z.B. max.muster@t-online.de), das Web-Kenn­wort (nicht das Mail-Kenn­wort) und als Server­name "activesync.t-online.de" (sonst nichts) einträgt. Die "Domain" kann frei bleiben (oder "/max.muster" eintragen). Bei Android fragt das Mail-Programm dann, ob es weit­ge­hende Admin-Rechte haben darf.

Exchange auf Android, iOS und Windows Mobile, MacOS oder Windows 8 & 10

Der BlackBerry Q10 gilt unter Fans als Kult, als die nahezu perfekte e-mail und Terminkalender Maschine. Er kann auch CALDAV und CARDDAV. Der BlackBerry Q10 kann auch CALDAV und CARDDAV.
Foto: Henning Gajek / teltarif.de
Diese Einstel­lung funk­tio­niert(e) bei Android-, iOS- und auch Windows-Mobile-Geräten in der Regel recht gut. Dabei wurden nicht nur die E-Mails, sondern auch Kontakte und Termine zwischen der T-Online-Platt­form und dem Smart­phone synchro­ni­siert. Wer einen PC mit Windows oder MacOS nutzt, kann oder konnte diesen Abgleich-Mecha­nismus auch nutzen. Bei Windows 8 oder 10 muss nur das seri­en­mäßig mitge­lie­ferte Mail- und Kalen­der­pro­gramm (aus dem Micro­soft-Store, kostenlos) verwendet werden, denn mit Micro­soft Office, welches auch das E-Mail/Kalender-Programm "Outlook" enthält, geht es nämlich nicht auf Anhieb.

Kopp­lung mit MS-Outlook über Zusatz­tool möglich

Noch besser versteckt ist das Programm Sync-Plus der Telekom, welches auch eine Verbin­dung zwischen Micro­soft Outlook und dem PC herstellt, wahl­weise unter Windows, aber auch unter MacOS. Das muss separat instal­liert werden und startet dann von sich aus das MS-Outlook Programm. Das kann auf "schwä­cheren" PCs mitunter zu Problemen führen, weil sich die Kombi­na­tion verhakt. Es kann sinn­voll sein, Sync-Plus aus dem Auto­start Ordner des Rech­ners heraus­zu­nehmen und nur bei Bedarf zu starten.

ActiveSync war manchmal nicht aktiv

Dieser ActiveSync hat die ganze Zeit weit­ge­hend funk­tio­niert. Ab und zu kam es zu uner­klär­li­chen Ausfällen - je nach Kunde, Option und Alter seines Post­fa­ches mit unter­schied­li­chen Auswir­kungen. Dann lief es plötz­lich wieder.

Acti­ve­sync: Einstel­lung zum 31. Juli 2020?

In diesen Tagen bekamen Nutzer eines BlackBerry-Smart­phones, die darauf ein Exchange-Post­fach einge­richtet haben, eine E-Mail:

"Sehr geehrter Herr xxx, aktuell nutzen Sie Sync-Plus auf Ihrem Black­berry, um E-Mails, Kontakte und Kalen­der­ein­träge Ihres Telekom Mail-Post­fa­ches (name @t-online.de) mit Ihrem Gerät zu synchro­ni­sieren.

Bis 31. Juli 2020 müssen Sie aktiv werden, damit die E-Mails von Ihrem Telekom Mail-Post­fach (name@t-online.de) weiterhin auf Ihrem Black­berry ange­zeigt werden. Bitte stellen Sie jetzt um."

Es folgt eine ausführ­liche Anlei­tung.

Erster Schritt: Exchange Post­fach gegen IMAP austau­schen

Telekom schlägt vor, das Exchange-Post­fach auf dem BlackBerry zu löschen und durch ein IMAP-Post­fach zu ersetzen. Dabei, so weist die Telekom ihrer E-Mail darauf hin, darüber werden nur noch die E-Mails ausge­tauscht, aber keine Kontakte und kein Kalender mehr.

Kalender & Adress­buch mit BlackBerry weiter synchro­ni­sieren: So geht's

Mit etwas Stöbern im Telekom-Hilft-Forum und Auspro­bieren haben wir heraus­ge­funden, dass es auch unter BlackBerry OS10 wieder geht, da das dort verwen­dete E-Mail Programm auch den CALDAV- und CARDDAV-Stan­dard unter­stützt. Man muss nur wissen, wie.

Wir haben es zunächst mit einem BlackBerry Q10 getestet. Beim Einrichten eines neuen E-Mail-Kontos muss "manu­elle Einstel­lungen" (Schie­be­regler) gewählt werden, dort wählt man erst CALDAV, nach Erfolg dann CARDDAV (oder umge­kehrt) zur Einrich­tung aus. Benut­zer­name ist die eigene T-Online-E-Mail-Adresse, beispiels­weise "max.muster @t-online.de". Als Pass­wort wird das Web-Kenn­wort (nicht das Mail-Kenn­wort) verwendet.

Als Kalender-Server muss https://spica.t-online.de/spica-calendar/caldav/ einge­tragen werden, der letzte Schräg­strich ist entschei­dend!

Um das T-Online-Adress­buch-Konto per CardDAV zu synchro­ni­sieren, muss als Server https://spica.t-online.de/spica-contacts/carddav/ einge­tragen werden. Wieder das "/" am Ende nicht vergessen!

CALDAV und CARDDAV unter­stützen viele Geräte

Bei vielen moder­neren Smart­phones, die CALDAV und CARDDAV unter­stützen, reicht es als Server in beiden Fällen nur https://spica.t-online.de einzu­geben (ohne / am Ende), die Handys finden sich dann von selbst zurecht. Wir haben einen Test-Eintrag ins Adress­buch und den Kalender geschrieben und binnen weniger Minuten waren zwei BlackBerrys und ein iPhone mit dem aktu­ellen Update versorgt.

So muss die Einstel­lung eines bewährten Produktes nicht unbe­dingt eine Kata­strophe darstellen, fordert aber Zeit und Muße, sich mit der Umstel­lung zu beschäf­tigen. Manche Kunden reagieren auf solche Ände­rungen sehr gereizt. Doch das hilft alles nichts: Nichts ist bestän­diger als der Wandel.