Tarife

Das waren die Tarif-Highlights dieses Jahres

Handy-Tarif mit Kostenkontrolle, DSL mit UMTS-Surf-Stick, VDSL-Double-Play
Von Björn Brodersen

Seien wir ehrlich: 2009 war kein Jahr der Tarif-Innovationen. Das heißt aber nicht, dass es im Festnetz-, Mobilfunk- und Internet-Bereich nicht doch die eine oder andere spannende Neuerung gab. Der grundgebührfreie Handy-Tarif o2 o mit Kosten-Airbag als Postpaid- oder Prepaid-Abrechnungsvariante fällt einem da als erstes ein, für weitere Tarif-Highlights aus dem ablaufenden Jahr muss man erst einmal nachdenken. Wir haben das Jahr 2009 Revue passieren lassen und stellen die aus unserer Sicht fünf interessantesten Tarif-Neuerungen für Festnetz-, Handy- und Internet-Nutzer vor.

o2 o: Flexibler Handy-Tarif mit großer Kostenkontrolle

Unbestrittenes Tarif-Highlight dieses Jahres ist der zum 5. Mai eingeführte Handy-Tarif o2 o, denn hier senkte der Münchener Mobilfunkbetreiber o2 nicht einfach die Minutenpreise für Mobiltelefonate, sondern führte ein ganz neues Tarifmodell ein. Nutzer dieses grundgebührfreien Handy-Tarifs telefonieren im Inland für 15 Cent pro Minute ins deutsche Festnetz sowie in die deutschen Mobilfunknetze. Auch die Abfrage der Mailbox 15 Cent pro Minute, der Versand einer SMS-Mitteilung in ein deutsches Mobilfunknetz schlägt ebenfalls mit 15 Cent zu Buche. Diese Nutzungspreise liegen zwar über denen der Mobilfunk-Discounter, doch der o2-o-Tarif hat eine wichtige Besonderheit: Aufgrund eines sogenannten "Kosten-Airbags" zahlt der Nutzer für diese Dienste nie mehr als 60 Euro pro Monat bzw. bei Online-Buchung nie mehr als 51 Euro pro Monat.

Flexibilität herrscht auch bei der mobilen Internet-Nutzung im o2-o-Tarif vor: Hier kann der Kunde zwischen der Standard-Abrechnung von 9 Cent pro Minute und verschiedenen Datentarifen mit Inklusivvolumen mit jeweils maximal drei Monaten Mindestvertragslaufzeit wählen. Neukunden können zudem bei der Buchung des o2-o-Tarifs zwischen einer Prepaid- und einer Postpaid-Variante mit nur einem Monat Mindestvertragslaufzeit wählen. Die neueren Smartphone-Tarife der anderen Netzbetreiber sind dagegen allesamt nur mit 24 Monaten Mindestvertragslaufzeit erhältlich.

Dank der Kostenkontroll-Funktion handelt es sich im Grunde genommen beim o2-o-Tarif um eine Flatrate für Mobiltelefonate und den SMS-Mitteilungs-Versand mit vergleichsweise vielen Möglichkeiten, den Tarif den eigenen Wünschen und dem eigenen Nutzungsverhalten anzupassen oder zu verändern. Da verzichten manche Nutzer auch gerne auf den günstigsten erhältlichen Minutenpreis fürs Telefonieren per Handy - oder auf die Festnetz-Rufnummer in ihrem bestehenden o2-Genion-Vertrag.

Vodafone Surf Sofort: DSL-Komplettpaket mit UMTS-Surf-Stick

Weniger um Flexibilität als um die sofortige Nutzung des Angebots geht es bei den Surf-Sofort-Paketen des Breitband-Anbieters Vodafone. Die ebenfalls im Mai eingeführten Surf-Sofort-Pakete unterschieden sich nur in einer Hinsicht von den Doppel-Flatrate-Paketen der All-Inclusive-Reihe von Vodafone: Sie ermöglichen dem Neukunden innerhalb von ein bis drei Tagen den Zugriff auf das Internet über das Mobilfunknetz des Düsseldorfer Netzbetreibers und ohne zusätzliche Kosten das mobile Surfen im Internet, bis die bestellte DSL-Leitung freigeschaltet ist. Dazu erhalten Neukunden nach der Auftragsabgabe neben dem WLAN-Modem einen UMTS-Surf-Stick für insgesamt 39,85 oder 79,85 Euro - je nach Wohnort - inklusive Versandkosten.

Die Surf-Sofort-Pakete beinhalten neben einem 29,95 Euro bis 44,95 Euro pro Monat teuren All-Inclusive-Tarif für das Internetsurfen und Telefonieren über den heimischen Festnetz-Anschluss auch den mobilen Datentarif Mobile Connect Sofort. In den ersten drei Monaten surfen die Vodafone-Kunden im Mobile-Connect-Sofort-Tarif ohne weitere Kosten im Internet, erst danach zahlen sie bei einer weiteren Nutzung des mobilen Internet-Zugangs 9 Cent pro Online-Minute. Eine Nutzung von VoIP, Instant Messaging und Peer-to-Peer-Verbindungen ist allerdings in diesem Tarif untersagt. Außerdem ist bis zur Freischaltung der bestellten DSL-Leitung der Flatrate-Tarif für Handy-Gespräche ins deutsche Festnetz, die SuperFlat Festnetz, Bestandsteil des Surf-Sofort-Anschlusspakets.

Vodafone war der erste DSL-Anbieter, der eine solche Zugangs-Kombination via DSL und GPRS/UMTS auf dem deutschen Markt anbot. Der Vorteil: Der Kunde kann mit Hilfe des mobilen Internet-Zugangs die in der Regel mehrere Wochen dauernde Zeit bis zur DSL-Anschluss-Schaltung überbrücken. Inzwischen sind solche Angebote auch bei anderen DSL-Providern erhältlich, wie unsere Übersicht zu DSL-Komplettpaketen mit Surf-Sofort-Optionen zeigt. Eine Alternative kann der unabhängige Kauf eines Prepaid-Surf-Sticks zum bestellten DSL-Anschluss sein.

Auf der folgenden Seite lesen Sie, warum auch die 24-Stunden-Internet-Flatrate von Aldi Talk, der 120-MBit/s-Internet-Zugang von Unitymedia sowie die VDSL-Anschlüsse der Deutschen Telekom zu unseren Tarif-Highlights in diesem Jahr gehören.

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