Tarife

Das waren die Tarif-Highlights dieses Jahres

Handy-Tarif mit Kostenkontrolle, DSL mit UMTS-Surf-Stick, VDSL-Double-Play
Von Björn Brodersen

Dass manchmal weniger mehr ist, zeigen die VDSL-Double-Play-Pakete Call&Surf VDSL der Deutschen Telekom: Hier können die Nutzer von den höheren VDSL-Bandbreiten profitieren, ohne gleich ein Triple-Play-Paket aus Telefon, Internet und Fernsehen wie in den bislang von den Nutzern wenig begehrten Entertain-Tarifpaketen buchen zu müssen - das spart Geld. Das in bestimmten Teilen von etwas mehr als 50 Städten erhältliche Komplettpaket Call&Surf Comfort VDSL 25 beinhaltet beispielsweise für den monatlichen Grundpreis von 44,95 Euro einen analogen Telefonanschluss sowie einen bis zu 25 MBit/s im Downstream schnellen Internetzugang mit Doppel-Flatrate fürs Telefonieren im deutschen Festnetz und fürs Surfen im Internet. Die Bandbreite in den Call&Surf-VDSL-Tarifen von T-Home reicht bis 50 MBit/s im Downstream, die Upstreamrate reicht bis zu 10 MBit/s. Die Einführung der neuen Call&Surf-VDSL-Pakete von T-Home verlief nicht reibungslos. Im Juni konnten Interessenten die neuen Doppel-Flatrates für wenige Tage erstmals bestellen, nach einem zwischenzeitlichen Vermarktungsstopp waren sie dann erst wieder im September erhältlich - allerdings versehen mit einer Bandbreiten-Drosselung ab einem festgelegten Datenvolumenverbrauch im Monat. Inzwischen werden vergleichbare VDSL-Doppel-Flatrates auch von Telekom-Konkurrenten wie 1&1 und Primacall - sowie zwischenzeitlich auch von HanseNet (Alice) - angeboten, wie Sie unserem jüngsten Überblicksartikel entnehmen können.

Unitymedia 3play 120.000: Schnellster Breitband-Zugang bislang

Noch höhere Bandbreiten als VDSL verspricht das Breitband-Kabel der Kabelnetz-Betreiber wie Kabel Deutschland (KDG), Unitymedia und Kabel BW. Allerdings haben die deutschen Kabelnetz-Betreiber bislang die Bandbreiten in ihren Netz nur in Reaktion auf die Neuerungen der DSL- und VDSL-Anbieter hochgeschraubt. Erst Unitymedia hat kürzlich den Startschuss für Datenübertragungsraten jenseits der 100 MBit/s im Downstream gegeben. Seit dem 2. November vermarktet das Unternehmen in Köln, Bergisch Gladbach und Aachen Breitband-Internet-Zugänge mit bis zu 120 MBit/s im Downstream - schneller geht es für Privatkunden bislang nicht. Die Uploadrate des an Privathaushalte gerichteten Zugangsangebots von Unitymedia beträgt bis zu 5 MBit/s.

Das 80 Euro pro Monat teure Paket Unity3play 120.000 enthält eine Internet-Flatrate, eine Telefon-Flatrate für Gespräche über die Breitband-Leitung (Voice over Cable) ins deutsche Festnetz sowie das digitale TV-Angebot. Die Mindestvertragslaufzeit beläuft sich auf zwölf Monate. Unter Umständen kommen noch die Kosten für den TV-Kabel-Anschluss hinzu.

Für die 120-MBit/s-Zugänge setzt Unitymedia erstmals den Kabel-Standard EuroDOCSIS 3.0 ein. EuroDOCSIS 3.0 steht für die dritte Generation der internationalen "Data OverCable Service Interface Specification", mit der Datenübertragungsgeschwindigkeiten von über 300 MBit/s erzielt werden können. Kabel BW bietet seit Juli dieses Jahres 100-MBit/s-Zugänge an, Kabel Deutschland will nach eigener Aussage solche erst im kommenden Jahr einführen.

Aldi Talk Tages-Flatrate: Günstig, aber langsame Datenraten

Die 24-Stunden-Internet-Flatrate des Mobilfunk-Discounters Medion Mobile (Aldi Talk) für den mobilen Internet-Zugang via GPRS oder UMTS im Mobilfunknetz von E-Plus kam vergleichsweise spät auf den Markt - Tages-Flatrates gab es im vergangenen Juni schon bei zahlreichen Wettbewerbern. Die 24-Stunden-Internet-Flatrate von Medion Mobile ist allerdings immer noch die preislich günstigste Tages-Flatrate auf dem deutschen Mobilfunkmarkt. Der Notebook-, Netbook- oder Handy-Nutzer erhält für 1,99 Euro einen Internet-Zugang über den Zeitraum von 24 Stunden. Das zur Verfügung stehende Datenvolumen ist nicht begrenzt, allerdings wird ab einem Verbrauch von 1 GB für die verbliebene Zeit der Surf-Session die Übertragungsrate auf maximal 56 kBit/s im Downstream reduziert. Ein UMTS-Surf-Stick ist in den Aldi-Märkten für einmalig 59,99 Euro erhältlich.

Die Tages-Flatrate von Medion Mobile ist zwar günstig, das Mobilfunknetz von E-Plus bietet allerdings langsamere Übertragungsraten als die Netze der drei anderen Netzbetreiber. E-Plus hat erst jetzt angekündigt, den HSPA-Ausbau forcieren zu wollen, bislang werden im UMTS-Netz von E-Plus größtenteils nur Datenempfangsraten von bis zu 384 kBit/s erreicht. Hier muss der mobile Internet-Nutzer abwägen zwischen günstigerem Zugangspreis oder ausgebauterem mobilem Breitband-Netz.

Nicht nur günstigere Preise machen einen attraktiven Tarif aus

Nicht nur günstigere Monatskosten oder Nutzungspreise machen einen attraktiven Tarif fürs Telefonieren oder fürs Internetsurfen aus - das zeigen Tarife wie o2 o oder die Surf-Sofort-Pakete von Vodafone. Sie bieten dem Kunden beispielsweise mehr Flexibilität und im Fall des o2-Handy-Tarifs auch eine größere Kostenkontrolle. Es gab allerdings auch weitere Tarif-Neuheiten, die es zwar nicht in unsere Auswahl geschafft haben, aber dennoch durchaus interessante Konditionen bieten: Handy-Tarife mit günstigen Minutenpreisen für Telefonate ins Festnetz wie wir mobil oder Expressmobil, zahlreiche neue Daten-Tarife für Notebook- und Netbook-Nutzer oder die Kombi-Smartphone-Tarife der Netzbetreiber - teilen Sie doch Ihre Favoriten anderen teltarif.de-Lesern im Forum oder unter Frei-Sprechen vor. Übrigens: Echte Tarif-Klassiker nehmen wir regelmäßig in unserem Tarifcheck unter die Lupe.

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